Diskussion:Dirigat

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Letzter Kommentar: vor 10 Jahren von Th.Binder in Abschnitt ... und was der Duden sagt
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Zur Löschung vorgeschlagen[Quelltext bearbeiten]

Das Wort mag einen nicht ganz korrekten Wortursprung haben, was m.E. aber für seine Existenzberechtigung keine Rolle spielt. Erstens wird es im allgemeinen Sprachgebrauch verwendet (und zwar nicht nur vom Bayrischen Rundfunk und Joachim Kaiser), zweitens hat es Eingang in den Duden gefunden. Dort steht:

Dirigat, das: (das Dirigieren [eines Orchesters])

Ich halte diesen Eintrag für Sprachbesserwisserei. --83.236.232.202 17:41, 23. Okt. 2007 (CEST)Beantworten

Besserwisserei ist zwar ein griffiger Vorwurf, hat aber keinerlei Wert in der Diskussion um die Notwendigkeit oder Löschwürdigkeit des Artikels. Aber diese Diskussion müssen wir jetzt in der Löschdiskussion und nicht in der Artikeldiskussion führen. Hier sollte es darum gehen, einen Artikel eventuell so zu vervollständigen, dass sein enzyklopädischer Wert gesichert und gesteigert wird.
Ganz offenkundig kommt man an diesen Begriff heute nicht mehr vorbei. In der Löschdiskussion werden Google-Funde angeführt, die von einer weiten Verbreitung zeugen. Solche Beispiele gehören als Belege in den Artikel.
Sicherlich gehört in den Artikel aber auch die "Besserwisserei", aus der er momentan hauptsächlich besteht. Denn diese ist sehr grundlegend für die Positionierung im Kulturbetrieb. Etymologie ist in vielen Artikeln ein wichtiger Punkt, umso mehr dort, wo ein Kunstwort etymologisch falsch gebildet wurde und sich trotzdem etablieren konnte. --Kursch 21:53, 23. Okt. 2007 (CEST)Beantworten

Baustein "Falschschreibung"[Quelltext bearbeiten]

Der Baustein war an dieser Stelle doppelt gemoppelt, ich habe ihn entfernt. Er sagt ohne nähere Begründung genau das, was der Artikel erklären will: Joachim Kaiser (, oder wer immer sonst der Urheber dieses sprachlichen ungetüms sein mag,) brachte dieses Wort in den dauernden Sprachgebrauch des Bayerischen Rundfunks ein. Und es steht zu befürchten, dass es sich weiter verbreitet, auch durch Kaisers Wirken in der Süddeutschen Zeitung und über die ARD-Nachtkonzert-Beiträge des BR. Es geht also in dem Artikel genau darum, darzulegen, inwiefern diese Einführung sprachlich unbrauchbar und bekämpfenswert ist. Die Anlage dieses Artikels ist somit kein Rechtschreib-Irrtum des Artikelautors, sondern eine gezielte Information für z.B. irritierte BR-Hörer. --RitaC 12:53, 22. Aug 2006 (CEST)

Das Wort ist verbreitet genug, um im DUDEN Fremdwörterlexikon aufgeführt zu werden, als Falschschreibung kann man es also wirklich nicht bezeichnen. Sprache ist etwas Dynamisches und wenn sich dabei Worte entwickeln und durchsetzen, sind sie deswegen nicht 'falsch', sondern allenfalls neu. --Louis Bafrance 22:31, 27. Aug. 2007 (CEST)Beantworten
Diese originelle Interpretation mag ich nicht teilen. Schließlich handelt es sich nicht um ein neuartiges Kunstwort wie z.B."Laser", bei dem der etymologische Wortstamm und seine Herkunft keine Rolle spielen. Offenkundig will hier ein im Bildungsbürgertum verankerter Kulturbetrieb einen lateinischen Wortstamm versubstantivieren, und dies müsste nach denjenigen Regeln laufen, nach denen alle Eindeutschungen von Latinismen laufen: unter zutreffender Berücksichtigung der lateinischen Deklination dieses Wortstammes. Ein "-at" kommt immer von einem lateinischen "-are", aber das lateinische Wort "dirigare" gibt es eben nicht, wohl aber das inhaltlich eindeutig damit gemeinte "dirigere", das sich ja auch richtig in dem vom Partizip Präsens abgeleiteten "Dirigenten" (eben von "dirigens", und nicht "dirigans") niederschlägt. In solchen Kontexten kann man nicht mit "ja, ist halt ein neues Wort" argumentieren, ohne aus den Gepflogenheiten genau jener Gesellschaftsgruppe heraus zu fallen, die diesen Unfug produziert hat. --Kursch 10:51, 30. Aug. 2007 (CEST)Beantworten

Ich habe allerdings Zweifel, dass es eine einzelne Person und ein Sender geschafft haben sollen, ein Wort so fest zu etablieren, dass es überall verwendet wird und sogar im Duden gelandet ist. Gibt es für diese Behauptung Quellen? -- Toolittle 22:17, 23. Okt. 2007 (CEST)Beantworten

Ein einzelner Martin Luther hat das ganze moderne Hochdeutsch verursacht. Es kommt eben auf gute Kommunikationskanäle an, etwa den BR samt ARD-Nachtkonzert deutschlandweit und die Süddeutsche Z. bei J.Kaiser, und die Bibel über alle Pastoren bei Luther. --Kursch 11:58, 24. Okt. 2007 (CEST)Beantworten

@Kursch: Mit "Dirigat" ist nicht lateinisch derigere gemeint, sondern es bezieht sich auf deutsch dirigieren und Dirigent und hat seine Endung vermutlich entsprechend zu Diktat u.ä. bekommen. Da wurde kein lateinischer Wortstamm substantiviert, sondern ein im Deutschen plausibles Wort gebildet. --Adbo2009 23:44, 23. Okt. 2007 (CEST)Beantworten

Diktat ist ein Musterbeispiel für einen richtig ins deutsche gesetzten Latinismus, eben von dictare ansagen...befehlen, mit PPP dictatum. Ebenso sind Dirigent und dirigieren "richtig" von dirigere abgeleitet. --Kursch 11:58, 24. Okt. 2007 (CEST)Beantworten

... und was der Duden sagt[Quelltext bearbeiten]

Also, laut Duden ist Dirigat ein ganz normales deutsches Wort. Ich zitiere mal aus Duden Online (Stand April 2014):

Di­ri­gat, das Wortart: Substantiv, Neutrum Gebrauch:bildungssprachlich (sic!) Bedeutungen: a)Orchesterleitung, Dirigentschaft b)öffentliches Auftreten eines Dirigenten als Orchesterleiter o. Ä.

Es folgen die üblichen Anmerkungen zur Aussprache und Grammatik. Unter "Herkunft" wird auf dirigieren verwiesen und bei diesem auf die lateinische Quelle dirigere. Nach allem, was ich hier gelernt habe, ist die lateinische Herleitung bei Duden-Online also falsch... --Thomas Binder, Berlin (Diskussion) 12:42, 25. Apr. 2014 (CEST)Beantworten