Diskussion:Enn Vetemaa

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Letzter Kommentar: vor 9 Jahren von 95.90.243.4 in Abschnitt Falsche Gewichtung und irreführende Aussagen
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Die Nixen von Estland[Quelltext bearbeiten]

'Die Nixen von Estland' wurde schon in der DDR veröffentlicht, m. W. ohne Illustrationen. "Seit 2002 in Deutschland bekannt" kann also nicht ganz stimmen. nieborak, 12.12.2011 (nicht signierter Beitrag von 192.109.50.229 (Diskussion) 19:36, 12. Dez. 2011 (CET)) Beantworten

Falsche Gewichtung und irreführende Aussagen[Quelltext bearbeiten]

Enn Veteemaa ist DDR-Lesern seit den frühen 70er Jahren des 20. Jahrhunderts gut bekannt. Seine "Kleinen Romane" ( sein literarisches Hauptwerk / DDR 1981) griffen direkt in die Diskussionen der 60er und 70er Jahre um philosophisch-moralische und historische Fragestellungen der sozialistischen Gesellschaft ein. Sie lösten nicht nur in Estland heftige Diskussionen über die estnisch-sowjetische Geschichte aus. Nachzulesen unter anderem in dem Nachwort von Lew Anninski: Faust in der Maske Mephistos. Verantwortung und Verrat - darum kreisten seine Erzählungen, die in Fragestellung und sozialpsychologischer Analyse Parallelen zu Juri Trifonows "Moskauer Novellen" aufwiesen. Welche Folgen Opportunismus für den Einzelnen wie für die Gesellschaft hat, beschäftigte nicht nur ihn. Aus jenen Jahren gibt es viele Veröffentlichungen estnischer, lettischer und litauischer Autor_innen auch in Deutsch zu diesen Themen. Sein Nixenbuch allerdings, 1985 auf Deutsch erstmals in der Spektrum-Reihe bei Volk und Welt erschienen, fand nicht annähernd die Aufmerksamkeit früherer Veröffentlichungen. Die hochgeistige Parodie auf sowjetische Prüderie und Liebesleben entfaltete schon außerhalb der Landesgrenzen kaum noch Wirkung. Die Illustrationen von Kat Menschik in der Neuausgabe von 2002 mögen den Schauwert des Buches beträchtlich erhöht haben: Ein fesselndes Buch wie das Kalevala. Eine Sage aus dem Norden in der Neufassung von Tilman Spreckelsen und Kat Menschick ist dennoch nicht daraus geworden. Der Text wirkt heute, gelesen mit dem Abstand von 30 Jahren, angemooster denn je. Festzuhalten bleibt: Den Ruf und Ruhm Enn Vetemaas in der estnisch-sowjetischen Literatur und darüber hinaus begründeten hauptsächlich die "Kleinen Romane". Deren Verfallszeit ist ungleich geringer als die des Nixenbuches. "Das kleine Requiem für eine Mundharmonika" darf man getrost als ein Schlüsselwerk der estnischen Nachkriegsprosa bezeichnen. (nicht signierter Beitrag von 95.90.243.4 (Diskussion) 23:28, 2. Mär. 2015 (CET))Beantworten