Diskussion:George Herbert Mead

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geht das i.o.? identität und besonders der generalisierte andere kommen etwas kurz, wird aber noch stärker ausufernd...

die Einheit der Differenz[Quelltext bearbeiten]

Im Artikel steht der Satz: "I und ME bilden die Einheit der Differenz des SELF". Auch nach dem lesen der vorhergehenden Absätze kann ich mir keine Vorstellung davon machen was SELF sein soll und insbesonderen was eine "Einheit der Differenz" ist. Geht es nur mir so oder ist diese Formulierung praktisch sinnleer? (nicht signierter Beitrag von 131.130.240.188 (Diskussion) 12:29, 14. Mär. 2012 (CET)) [Beantworten]

Von einem organisierten Wettkampf ist in der englischen Originalübersetzung doch bitte keine Rede. Der generalisierte Andere in einem "Spiel" ist sinniger betrachtet. Benutzer:84.135.214.219 (nachgetragen --Lutz Hartmann 22:12, 18. Mär 2006 (CET)) Phase "Play" als Erfahrung sozialer Kontrolle zur Erlangung des Selbstbewußtseins (Identität) Play: Selbstbewußtsein wird in Phasen sozialer Kontrolle erlangt.Die erlernte Identität ist mit und in dieser Gesellschaft mit vielfältigen Gruppen bedacht. In ersten Spielen ahmt ein Kind Repräsentanten einer Gesellschaft nach (Mutter,Vater, Opa...)Dieses ist die Phase der Rollenübernahme.

Erst später "spielt" das Kind viele andere Rollen.Es verfügt darüber, wenn es andere Rollen versteht und durchschauen kann (Arzt, Lehrer etc...)

Im Play (Rollenspiel) übernimmt das Kind Rollen z.B. von Mutter,Vater, Arzt.Es übernimmt alle Gesten, Erwartungen und Regelsetzungen des Anderen.In diesem Augenblick (Geste) ist das Kind beim Rollenspiel der signifikant Andere.So entwickelt es beim Rollenspiel eine Rollenstruktur mit mehreren Gesten und Identitäten in sich selbst, und zwar abwechselnd zu sich und zu Anderen:Dieses ist ein innerer Dialog.Das Kind spiegelt sich mit Anderen und lernt, sich auf seine Identität einzulassen. Es lernt,was andere in es hineingefügt haben und dabei in es hineinfügen.

Wenn das Kind Rollen übernimmt, so übernimmt es Einstellungen Anderer, damit auch die "soziale Welt",die kindhafte erste Sozialstruktur, der Anderen.Wenn es sich anfangs auf den sozialen Nahbereich bezieht (Mutter,Opa...),erweitert sich im "game" die Orientierung auf generalisierte Andere. (j.klemm)

Kleiner Rechtschreibfehler[Quelltext bearbeiten]

In einem Absatz vom Abschnitt Biographie fehlt ein leerzeichen zwischen zwei Wörtern. Die Stelle ist in Fettschrift markiert: "... Central Railroad Company und waram Bau der 1100 Meilen..."

Hab ich korrigiert. Hagupe 19:07, 30. Nov. 2006 (CET)[Beantworten]


Ich habe einen Ergänzungsvorschlag:[Quelltext bearbeiten]

George Herbert Meads Theorie der sozialen Interaktion wurde in den 60er Jahren unter dem Stichwort des „symbolischen Interaktionismus“ zur soziologischen Modetheorie.

Ist unverständlich, im Gegenteil muß zwischen Mead und symbolischem Interaktionismus unterschieden werden. Hagupe 18:06, 4. Dez. 2006 (CET)[Beantworten]

Mead selbst bezeichnet seine Theorie – in Abgrenzung zum Behaviorismus – als Sozialbehaviorismus (Mead 1973, 44). Damit wollte er einen entscheidenden Unterschied zur damals vorherrschenden Theorie des Behaviorismus unterstreichen. Letzterer betrachtet den Menschen als passives Individuum, das von seiner Umwelt sein verhalten diktiert bekommt. Mead hingegen wollte diese Fremdsteuerung des Menschen so nicht akzeptieren und versuchte die Autonomie des Menschen zu retten, indem er gerade auch die Verstandesleistungen der Individuen für ein wichtiges Moment ihrer Handlungen hielt. Für Mead steht also das vernunftbegabte und daher auch selbst handelnde Individuum im Fokus seiner Untersuchung (Abel 2001, 15).

Sozialbehaviorismus ist meines Wissens eine Vokabel des Editors Morris, von der nicht klar ist, ob mit ihr Meads Sozialtheorie angemessen benannt ist. Sinnvoller ist es, die Theorie selbst zu schildern, und auf eine wissenschaftstheoretische Einordnung zunächst zu verzichten. In dem obigen Abschnitt wird überhaupt nicht klar, weshalb zur Heraushebung der Eigenaktivität, des Verstandes, der Autonomie usw. von SOZIALbehaviorismus gesprochen werden sollte. Wenn schon, dann sollte vertieft werden, inwiefern Mead ein Pragmatist ist. Der Behaviorismus ist allein von historischem Interesse und speziell im Hinblick auf die Entstehung der Meadschen Theorie, die er u.a. (unter ANDEREM) in Auseinandersetzung mit dem Behaviorismus entwickelt hat. Hagupe 18:06, 4. Dez. 2006 (CET)[Beantworten]

Abel verweist auch darauf, dass Mead sich ebenfalls von der Psychoanalyse und der in ihr unterstellten Determiniertheit des Individuums von unbewussten seelischen Vorgängen abgrenzen wollte (ebd.).

Mag sein, macht aber so keinen Sinn, das zu erwähnen, ohne die Unterschiede zur Psychoanalyse heranzuziehen, und daran Meads Theorie zu erläutern.Hagupe 18:06, 4. Dez. 2006 (CET)[Beantworten]

Uns interessiert hier vor allem Meads Konzeption der sozialen Kooperation. Darum geht es schließlich letztendlich in seiner Theorie des Handelns. Das Handeln wird aus der Interaktion abgeleitet.

Wer ist ist "UNS"? Meads Handlungstheorie macht nicht seine Theorie insgesamt aus. Wenn schon, sollte man von Sozialtheorie sprechen, um den Ansatz insgesamt zu kennzeichnen. Daß soziale Kooperation das sei, worum es letztlich in seiner Theorie des Handeln gehe, ist eine interpretierende Aussage. Richtiger ist es wohl, von einem Thema unter anderen sprechen, oder wenigstens GENAU anzugeben, INWIEFERN soziale Kooperation einen zentralen Stellenwert in der Theorie hat. Handeln wird von Mead ganz gewiß nicht aus Interaktion abgeleitet. Interaktion ist selbst schon Handeln. Statt von Ableitung zu sprechen, sollte man, wenn schon, angeben, inwiefern Mead zwischen Interaktion und Handeln unterscheidet. Hagupe 18:06, 4. Dez. 2006 (CET)[Beantworten]

Die verschiedenen Kommunikationsebenen[Quelltext bearbeiten]

Mead unterscheidet drei verschiedene Ebenen der Kommunikation: Zeichen, Gesten und (signifikante) Symbole. Unter Zeichen sind Sinnesreize zu verstehen, die jeder „versteht“, die instinktive Reaktionen auslösen. So z.B. der Donner bei einem Gewitter der das Erschrecken als Folge hat. Auf Zeichen reagieren Menschen und Tiere ähnlich. Als Geste kann man Mead zu Folge das Knurren eines Hundes ansehen. Die Geste bezeichnet Mead als die Phase einer Handlung eines Individuums der sich andere „innerhalb des gesellschaftlichen Verhaltenprozesses befindliche Wesen anpassen“. (Mead 1973, 85). Anders formuliert kann man sagen, dass bei der „Kommunikation zwischen Menschen oder Tieren [auffällt], dass dabei Zeichen eine Rolle spielen, die durch Verhalten zum Ausdruck gebracht werden.“ (Abel 2001, 17). Hier wird deutlich, dass die Kommunikation durch Lautgesten „Sinn“ bzw. „Bedeutung“ (engl. „meaning“) transportiert wird. Mead formuliert diesbezüglich, dass die „Geste eines Organismus, die Resultante der gesellschaftlichen [besser: sozialen] Handlung, in der die Geste eine frühe Phase darstellt, und die Reaktion eines anderen Organismus auf sie, das sind die relevanten Faktoren in einer dreifachen oder dreiseitigen Beziehung zwischen Geste und erstem Organismus, Geste und zweitem Organismus, sowie Geste und anschließenden Phasen der jeweiligen gesellschaftlichen [sozialen] Handlung; diese dreiseitige Beziehung ist die Grundsubstanz von Sinn." (Mead 1973, 115f.). Sinn leitet sich Mead zufolge aus der Reaktion auf eine Geste ab, der Sinn eines Verhaltens wird nicht durch den Akteur selbst festgelegt, sondern er wird „vielmehr objektiv und fremd definiert durch das reagierende Verhalten eines anderen Organismus.“ (Schneider 2005, 182). Sinn wird von Mead also entsubjektiviert und in beobachtbares Verhalten reformuliert.

Hier ist nicht klar, wie das mit der oben betonten Autonomie des Handelnden zusammenpassen soll. Hier hingegen scheint verständlich, weshalb Morris das Etikett "Sozialbahaviorismus" passend gefunden hatte.Hagupe 18:06, 4. Dez. 2006 (CET)[Beantworten]

Es lassen sich drei Punkte den Sinn betreffend festhalten: 1. Sinn lässt sich nicht von der Interaktion der Organismen loslösen; 2. „Der subjektive Sinn entsteht ursprünglich durch psychische Aneignung des objektiven Sinnes, der einem Verhalten in der Interaktion mit anderen durch deren Reaktion zugewiesen wird.“ 3. bleibt der subjektive Sinn grundsätzlich interpretierbar in Begriffen von Reiz und Reaktion.“ (Schneider 2005 182f.).

Sinn -- Definition Sinn wird von Mead als Beziehung zwischen einem gegebenen Reiz als einer Geste und den späteren Phasen der sozialen Handlung die sich auf diese Geste beziehen, aufgefasst. Daher sei Sinn „die Entwicklung einer objektiv gegebenen Beziehung zwischen bestimmten Phasen der gesellschaftlichen Handlung und keine ‚Idee’ im traditionellen Sinne.“ (vgl. Mead 1973, 115). M.a.W.: „Sinn ist Inhalt eines Objekts, das von der Beziehung eines Organismus […] zu ihm abhängt.“ (ebd., 120).

Sinn ist auch ohne Bewusstsein für ihn im gesellschaftlichen Erfahrungsprozess vorhanden. Was heißt das?

Wieso "was heißt das?" Dieses rhetorische Einschiebsel hat in einer Enzyklopädie nichts zu suchen.Hagupe 18:06, 4. Dez. 2006 (CET)[Beantworten]

Dass bedeutet, dass Sinn nicht eigens „hergestellt“ werden muss, sondern dass er sich in der Interaktion automatisch einstellt. Neben den oben genannten Zeichen und Gesten kennt Mead aber noch das Symbol. Das Symbol entsteht dann wenn sich ein Subjekt den subjektiven Sinn eines objektiven Sinnes einer Geste angeeignet hätte. Dies ist dann der Fall, wenn der eine Geste ausführende Organismus die „Reaktion des anderen antizipieren und auf die resultierende Gesamthandlung beziehen könnte, welche die Geste anzeigt.“ Dabei muss aber gleichzeitig ein Anderer die Geste als Beginn einer Gesamthandlung deuten, „auf deren Vollzug die Reaktion bezogen ist.“ Ist das der Fall, so hätte für beide Organismen die Geste dieselbe Bedeutung und wäre somit in Meads Sinne als kommunikativ verwendbares Zeichen, also als signifikantes Symbol zu bezeichnen (Schneider 2005, 184).

Was hier fehlt, ist der Hinweis darauf, daß die Differenz zwischen subjektivem und objektivem Sinn die Quelle von Freiheit, Autonomie, Kreavität ist, worauf Mead (siehe oben Einleitung/Sozialbehaviorismus), so großen Wert gelegt hat.Hagupe 18:06, 4. Dez. 2006 (CET)[Beantworten]

Der Unterschied zwischen Geste und signifikanten Symbol liegt in der Fähigkeit des Menschen zu denken und zu interpretieren. Hier liegt auch der Unterschied zwischen der Verhaltenstheorie und der Handlungstheorie. Eine Geste wird je nach Kontext, in dem sie auftaucht interpretiert. Wenn jemand in einer „Kneipe“ mit geballten Fäusten auf einen zukommt, so wird derjenige diese geballten Fäuste sicherlich anders interpretieren, als wenn er beim Sport die geballten Fäuste seines Gegners sieht, der sich wohl gerade über den Sieg oder ein Tor freut. Mead führt aus, dass solche Gesten die der Interpretation bedürfen das Denken erst ermöglichen. Allerdings verweist uns die Möglichkeit der verschiedenen Interpretation der Gesten auf die Gefahr der scheiternden Kommunikation hin. Um die Kommunikation dennoch möglich zu machen, verweist Mead auf die signifikanten Symbole, die Menschen ausbilden können. Diese signifikanten Symbole sind für alle Mitglieder einer Gesellschaft gleich, d.h. haben denselben Sinn. Das bedeutet, dass sie bei allen die gleichen Handlungen auslösen (Mead 1973, 87, 188f.) und damit auch das funktionieren der Kommunikation wahrscheinlicher machen. Signifikante Symbole sind der Ursprung der Sprache: Sie sind ein nach „innen verlegtes oder implizites Gespräch des Einzelnen mit sich selbst mit Hilfe solcher Gesten. Dieses Hereinnehmen-in-unsere-Erfahrung dieser äußerlichen Übermittlung von Gesten, die wir mit anderen in den gesellschaftlichen Prozess eingeschalteten Menschen ausführen, macht das Wesen des Denkens aus.“ (Mead 1973, 86). Die auf diese Weise „nach Innen“ genommen Gesten bezeichnet Mead als signifikante Symbole, da sie für alle Mitglieder eine Gesellschaft den gleichen Sinn haben (ebd., 86f.).

Abel fasst zusammen, dass das System, in dem die signifikanten Symbole aufgehoben sind, die Sprache ist. Insofern kann denken nur stattfinden, wenn Sprache existiert. Diese hervorgehobene Stellung der Sprache haben wir ja nun schon bei vielen besprochenen Autoren feststellen können, nicht zuletzt bei Aristoteles, der den Menschen als zoon logon echon bezeichnet, also als das mit Sprache ausgestattete Tier. Darüber hinaus speichert die Sprache alle kollektiven Erfahrungen einer Gesellschaft und sie ist „Träger intersubjektiv geteilten Wissens und versorgt uns mit den Erklärungen für Situationen, wie wir sie normalerweise erleben.“ (Abel 2001, 20).

haben "wir" (wer ist wir?) bei vielen besprochenen Autoren feststellen können (ach ja?)Hagupe 18:06, 4. Dez. 2006 (CET)[Beantworten]

Soziale Interaktion – Rollenübernahme – Identitätsbildung[Quelltext bearbeiten]

Der Mensch lernt sein Ich erst im Handeln mit anderen, in der Interaktion kennen.

Die Aussage suggeriert, daß das Ich schon vor dem Kennenlernen da sei, was offenbar falsch ist. Das Ich bildet sich im Handeln, in der Interaktion, darauf kommt es an. Man tritt nicht mit einem gegebenen Ich in das soziale Leben, sondern das Individuum wird durch die Teilnahme am sozialen Leben ein Ich.Hagupe 18:06, 4. Dez. 2006 (CET)[Beantworten]

Besitzen Sender und Empfänger von Kommunikation die gleichen Symbole, so löst die Kommunikation zwischen beiden keine zufälligen Ergebnisse aus. Vielmehr sind die Ergebnisse antizipierbar, die Kommunikation löst absehbare Reaktionen aus, d.h. der Sender der Kommunikation weiß, wie der Empfänger reagieren wird – innerhalb einer bestimmten Bandbreite von möglichen Reaktionen. Mead bezeichnet diese Fähigkeit, die Reaktion des anderen zu antizipieren als „Rollenübernahme“.

Wieso DIESE Fähigkeit? Im Text davor ist nur die Rede von gemeinsamen Symbolen, deren Bedeutung klar ist. Die Fähigkeit zur Rollenübernahme bezieht sich aber gerade auf das Unklare, sie ist eine Interpretationsleistung. Eben gerade weil Sender und Empfänger NICHT die gleichen Symbole, d.h. exakt die gleichen Bedeutungen zugrundelegen, nur deswegen braucht es eine Fähigkeit der Rollenübernahme.Hagupe 18:06, 4. Dez. 2006 (CET)[Beantworten]

Nur durch diese Fähigkeit der Rollenübernahme ist sinnvolle soziale Interaktion möglich. Diese setzt sinnvoll Kommunikation voraus. Daher formuliert Mead auch, dass wenn eine Person etwas sagt, dass sie das dann immer auch zu sich selbst sagt, sonst wüsste sie nicht, wovon sie spricht. (Mead 1973, 189). Erst durch die wechselseitige Rollenübernahme wird auch die Kommunikation über Perspektiven und Rollen möglich und somit das wechselseitige interpretieren der Handlungen was wiederum als Voraussetzung für gemeinsames Handeln notwendig ist. Insofern zielt Denken nicht nur darauf ab, sich Anderen verständlich zu machen, sondern auch sich selbst zu verstehen. Die Kooperation von Individuen wird also dadurch erleichtert, dass jeder versucht die Reaktionen der Anderen auf die eigenen Handlungen zu antizipieren. Daraus resultiert, dass jeder sein Verhalten auf seine Mitmenschen abstimmt.

Das ist ein Gemeinplatz, gefragt ist nach der speziellen Auffassung von MeadHagupe 18:06, 4. Dez. 2006 (CET)[Beantworten]

Nur so kann das Individuum sich seiner eigenen Handlungen bewusst werden und damit seines Selbstbewusstseins entwickeln, also eine Identität ausbilden (Abel 2001, 22f.).

Dies ist eine der schwierigsten Stücke der Meadschen Theorie, mit "nur so" wird keine Aussage gemacht, wie sich Selbstbewußtsein und Identität bilden können.Hagupe 18:06, 4. Dez. 2006 (CET)[Beantworten]

Nach Mead ist die Rollenübernahme ganz besonders wichtig im Hinblick der Gewinnung eines eigenen Ich, eines Selbstbewusstseins, einer eigenen Identität. Denn dank der Rollenübernahme ist das Individuum sich nun bewusst, wie es sich in den Augen der Anderen darstellt (Mead 1973, 300f.). Der Einzelne gewinnt also ein Bild von sich selbst nur über den Umweg über den Anderen. Das Individuum macht sich in dem Prozess der Rollenübernahme zum Objekt seiner selbst, indem er sich und seine Reaktionen auf die Gesten der Anderen aus der Sicht der Anderen, besser: aus der Sicht des verallgemeinerten Anderen, betrachtet (Mead 1973, 198; vgl. ebd., Kapitel 20, 194-206). Anstatt des Begriffs der Rollenübernahme, den Mead verwendet, findet man auch häufig den Begriff der Perspektivenübernahme.

Hier wird jetzt etwas genauer angegeben, wie Mead sich Identitätsbildung und Genese des Selbstbewußtseins vorstellt. "Findet man auch" WER? Es wird suggeriert, Rollenübernahme und Perspektivenübernahme sind identische Begriffe. Nachweis fehlt.Hagupe 18:06, 4. Dez. 2006 (CET)[Beantworten]

Mead macht diesen Prozess des sich selbst bewusst Werdens durch Rollenübernahme anhand der Beispiele von Game (Wettkampf) und Play (Spiel) deutlich. Play ist das Rollenspiel eines Kindes, während Game komplexere Spiele wie beispielsweise Fußball meint. Das Kind übernimmt in seinem Rollenspiel immer eine Rolle nach der anderen, etwa die seiner Mutter, seines Lehrers und eines Polizisten. Die verschiedenen Identitäten pflegen in diesem Spiel einen Dialog in Gesten, das Kind aber muss immer nur in einen Anderen auf einmal schlüpfen. Im Wettkampf hingegen, also etwa bei einem Fußballspiel, muss das Kind gleichzeitig bedenken, was die anderen Spieler tun werden. Alle beteiligten des Wettkampfes unter Berücksichtigung der Spielregeln sind der verallgemeinerte Andere. Beim Wettkampf muss jeder immer berücksichtigen, was alle anderen gerade machen und die eigene Handlung immer aus der Perspektive aller anderen überdenken (Mead 1973, 196). Sonst funktioniert das Spiel nicht. Man kann dementsprechend sagen, dass der verallgemeinerte Andere das Verhalten der ihn abwickelnden Individuen beeinflusst bzw. bestimmt. Auf die Gesellschaft übertragen heißt das, dass die Gemeinschaft das Verhalten ihrer einzelnen Mitglieder kontrolliert, denn in der Form des verallgemeinerten Anderen „tritt der gesellschaftliche Prozess oder die Gemeinschaft als bestimmender Faktor in das Denken des Einzelnen ein.“ (Mead 1973, 198). Das erhöht einerseits natürlich die Konfliktlösungskapazitäten immens gegenüber dem „Play“, in dem die Fähigkeit zur Rollenübernahme nur rudimentär ausgeprägt ist und in dem immer nur eine Rolle übernommen werden kann. Die Rollenübernahme wie sie im Wettkampf geschieht prägt die Identität des Individuums. Während auf einer ersten Stufe die Identität eines Individuums dadurch geprägt wird, dass es die „besonderen Haltungen der anderen ihm selbst gegenüber und zueinander in den spezifischen gesellschaftlichen Handlungen, an denen er mit teilhat“ organisiert, wird auf der zweiten Stufe die Identität zusätzlich durch „eine Organisation der gesellschaftlichen Haltung des verallgemeinerten Anderen“ geprägt (Mead 1973, 200). Die Rollenübernahem wie am Beispiel des Wettkampfes geschildert hat aber noch weitere Konsequenzen, wie im nächsten Kapitel deutlich werden wird.

Nächstes Kapitel? Hagupe 18:06, 4. Dez. 2006 (CET)[Beantworten]

Meads Konzeption der sozialen Kooperation[Quelltext bearbeiten]

Wie aus Meads Kapitel „Spiel, Wettkampf und der (das) verallgemeinerte Andere“ hervorgeht, gründet sein Konzept sozialer Kooperation nicht auf der harmonischen Kooperation innerhalb einer Gemeinschaft (Mead 1973, 194-207). Vielmehr geht dieses Konzept von dem „im Spiel realisierten Modell eines institutionalisierten Interessenskonflikts aus, dessen Austragungsformen durch die Anerkennung gemeinsamer Regeln und die Zugehörigkeit zu einer dadurch definierten übergreifenden Gemeinschaft“ geregelt werden (Schneider 2005, 217). Das bedeutet, dass Auseinandersetzungen, die ohne gemeinsam anerkannte Regeln und ohne definierte Gemeinschaften stattfinden, damit rechnen müssen, auszuarten, da kein gemeinsamer Konfliktlösungsmechanismus vorhanden ist und somit, wie Schneider betont, „alles, was dem Sieg der eigenen Gemeinschaft dienlich ist, gerechtfertigt erscheint“ (Schneider, ebd.). Womit wir bei einem ganz aktuellen Problem angelangt wären: die Kooperation von verschiedenen Gemeinschaften, die nicht zu einer gemeinsamen übergeordneten Gemeinschaft angehören und somit auch keine gemeinsamen Konfliktlösungsvorstellungen haben und keine gemeinsamen Vorstellungen von richtig und falsch, gut und böse: Dem so genannten „Kampf der Kulturen“. Denn sind diese Gemeinsamkeiten nicht gegeben, so bleiben zwei Möglichkeiten: Eine dritte Ebene der Kooperation oder der permanente Konflikt.

Sehr gewagte Statements, daß ist nicht Mead, sondern MeadINTERPRETATION ...Hagupe 18:06, 4. Dez. 2006 (CET)[Beantworten]

Die universelle Kooperation[Quelltext bearbeiten]

Als dritte Ebene der Kooperation deutet Mead die universelle Kooperation und Verständigung an, die in einer universalen menschlichen Gesellschaft ihren Platz hätte. Wie aus der Tabelle ersichtlich wäre die Grundlage des Handelns eine allgemein akzeptierte Norm, nach der die Menschen ihr Handeln bewerten.

Welche Tabelle denn . Plötzlich ist hier von "Norm" die Rede.Hagupe 18:06, 4. Dez. 2006 (CET)[Beantworten]

Zu denken ist dabei etwa an Kants kategorischen Imperativ: „handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ (Kant 1994, 42).

Das ist ganz gewiß falsch Hagupe 18:06, 4. Dez. 2006 (CET)[Beantworten]

Waren bisher Meads Vorschläge nur für die Problemlösung innerhalb einer Gesellschaft vorgesehen, so macht er sich aber auch Gedanken darüber, wie die zwischengesellschaftliche Interaktion möglich wäre. Die Angehörigen der jeweiligen verschiedenen Herkunftsgesellschaften müssten zunächst einmal jeweils ihren eigenen Standpunkt überschreiten. Denn nur so wäre das zu erreichen, was Mead als „das Ideal oder letzte Ziel des gesellschaftlichen Fortschritts des Menschen“ bezeichnet: „die Erreichung einer universalen menschlichen Gesellschaft, in der alle Menschen eine vollkommene gesellschaftliche Intelligenz haben, so dass alle gesellschaftlichen Inhalte und Bedeutungen in ihrem jeweiligen Bewusstsein gespiegelt werden – damit der Sinn jeder Handlung oder Geste des Einzelnen […] für jedes andere Individuum, das darauf reagiert, gleich ist.“ (Mead 1973, 358). Die setzt neben einer universellen Gleichheit der Individuen auch eine universelle Kommunikationsgemeinschaft voraus, die es ermöglicht, dass immer alle Betroffenen ihr Interesse artikulieren können (vgl., Schneider 2005, 217ff.).

Welchen Beitrag Mead zum Problem der zwischengesellschaftlichen Interaktion geleistet hat, wird aus dem Abschnitt nicht ersichtlich. Mead hat sich Gedanken gemacht, ok. Aber wozu erwähnen?Hagupe 18:06, 4. Dez. 2006 (CET)[Beantworten]

Zusammenfassung[Quelltext bearbeiten]

Mead geht vom vernunftbegabten und selbst handelnden Individuum aus.

Ist falsch!!!!Hagupe 18:06, 4. Dez. 2006 (CET)[Beantworten]
Oder ist zumindest mißverständlich. Mead geht vom biologischen Organismus im Sinne des Darwinismus aus. Handeln, und Handlungsvermögen sowie Vernunft sind späte Ergebnisse des Umgangs mit der Umwelt, wobei Handlungsvermögen und Vernunft Produkte der Auseinandersetzung mit der sozialen und kulturellen Umwelt sind, und andererseits zugleich diese Umwelten gestalten (können). Hagupe 13:36, 14. Dez. 2006 (CET)[Beantworten]

Er unterscheidet drei verschiedene Ebenen der Kommunikation: Zeichen, Gesten und (signifikante) Symbole. Letztere, also die signifikanten Symbole sind Gesten, die für alle den gleichen Sinn haben und dadurch interpretierbare Kommunikation erst sinnvoll ermöglichen. Dies ist von herausragender Bedeutung, da der Mensch sein Ich erst im Handeln mit anderen, in der Interaktion, kennen lernt.

Mißverständlich, nicht um Kennenlernen, sondern Bildung des Ich geht es. (s.o.)Hagupe 18:06, 4. Dez. 2006 (CET)[Beantworten]

Dies geschieht durch die Rollenübernahme. Mead bezeichnet die Fähigkeit, die Reaktion des anderen zu antizipieren als „Rollenübernahme“. Nur durch diese Fähigkeit der Rollenübernahme ist sinnvolle soziale Interaktion möglich, da der Einzelne durch sie ein Bild von sich selbst gewinnt, d.h. nur über den Umweg über den Anderen. Im Prozess der Rollenübernahme betrachtet das Individuum sich und seine Reaktionen auf die Gesten der Anderen aus der Sicht der Anderen, besser: aus der Sicht des verallgemeinerten Anderen.

der Begriff des "verallgemeinerte Anderen" wurde im Text nicht ausreichend eingeführt. Verwendung in der Zusammenfassung macht daher keinen Sinn.Hagupe 18:06, 4. Dez. 2006 (CET)[Beantworten]

Damit berücksichtigt jede Handlung und das Denken immer schon die in einer Gesellschaft herrschenden Regeln, Sitten etc. Das Handeln ist also immer Gesellschaftskonform.

ist falsch Hagupe 18:06, 4. Dez. 2006 (CET)[Beantworten]

Probleme entstehen bei der Interaktion zweier Gesellschaften.

Ist auch falsch, vielmehr entstehen Probleme durch die Zugehörigkeit des Individuums zu verschiedenen Bezugsgruppen (Rollenkonflikte etc.) Was gemeint ist, ist folgendes: Die Kommunikationen mit Fremden, mit denjenigen, die nicht der eigenen Gruppe, Gemeinschaft, Gesellschaft etc. angehören.Hagupe 18:06, 4. Dez. 2006 (CET)[Beantworten]

Um dieses Problem zu lösen, denkt Mead über eine universelle Kooperation in einer universellen menschlichen Gesellschaft nach.--Myrionyma 11:11, 4. Dez. 2006 (CET)[Beantworten]

Klingt insgesamt sehr nach einem Skript, das in einem Uni-Seminar verteilt wurde. Ist leider nicht einfach, sowas in einen Enzyklopädie-Artikel zu integrieren. Allerdings enthält der Text viele Hinweise, an welchen Stellen der Artikel noch zu erweitern, oder zu verbessern oder zu korrigieren ist. Hagupe 18:06, 4. Dez. 2006 (CET)[Beantworten]

Ich-Identität: Ego-Alter-Neuter[Quelltext bearbeiten]

Zugegeben, Mead ist durchaus eher schlecht als recht dokumentiert ergo man weiß nie was Interpretation und was nicht. Wie auch immer - im Unterricht haben wir einen Text von Hans-Georg Ziebertz behandelt welcher die Entwicklung der Ich-Identität durch die Relation von Ego-Alter-Neuter erklärt. Dieser beruft sich dabei auf ein Mead-> Mead 1978, 356ff.
Vorausgesetzt es gehört zu Mead's "Werk", wäre eine Erwähnung der "Entwicklung der Ich-Identität nach Mead" in diesem Wikieintrag nicht sinnvoll? 188.101.203.234 18:11, 17. Mär. 2011 (CET)[Beantworten]

Nachtrag: Im Grunde wird die Idee im Artikel angerissen. Lediglich der Bezug zu den Ausdrücken fehlt.