Diskussion:Gorée

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Leben dort noch immer Menschen? 87.245.7.194 13:45, 5. Jun. 2007 (CEST)[Beantworten]

Das heutige Hauptinteresse an der Insel ist doch, dass es eine Gedenkstände an die Greul der transatlantischen Sklaverei ist. In dem Artikel fehlen im Geschichtsteil Angaben über die Abläufe des Sklavenhandels und der Verschiffung der Sklaven auf Goree. Kann jemand Details ergänzen? Das wäre schön. --Shiahey! 00:28, 20. Jan. 2008 (CET)[Beantworten]

Bedeutung von Gorée für den Sklavenhandel[Quelltext bearbeiten]

Wie aus dem französischen Wiki-Artikel (Île de Gorée) hervorgeht, ist die Rolle Gorées als bedeutungsvoll für den Sklavenhandel umstritten, wie sich das besonders bei den kürzlichen Recherchen um das „Maison de l'esclavage“ gezeigt hat. So ist Gorée als Verlade- und Verschiffungsort für Sklaven gegenüber anderen westafrikanischen Küstenorten eher vernachlässigenswert, hat sich aber inzwischen als symbolischer Erinnerungsort etabliert. - Das wäre in den Artikel einzubringen! --Frank Helzel 11:18, 17. Okt. 2009 (CEST)[Beantworten]

Verfolgt man die seit 1996 mit einem Artikel in „Le Monde“ von Emmanuel de Roux begonnene Diskussion, dann zeigt sich, wie hartnäckig einmal etablierte Mythen den tatsächlichen Sachverhalten standhalten. Am 27. Dezember schrieb de Roux unter der Überschrift „Der Mythos des ‚Sklavenhauses‘, der der Wirklichkeit widersteht“ : „Das ‚Sklavenhaus‘ der Insel Gorée spielt in allen Tourismusführern eine Rolle. Kein Tourist wird den Besuch dieses Hauses mit der finsteren Vergangenheit versäumen. Er wird im Hofe dieses ockerroten Gebäudes von einem inspirierten Fremdenführer, Joseph N’Diaye, ehemaliger Unteroffizier, empfangen werden. Dieser wird gefühlvoll die Geschichte dieses Sklavenhauses, das im 17. Jhd. von Holländern errichtet worden und Angelpunkt des Sklavenhandels in Gorée gewesen sein soll, erzählen : von den hunderttausenden von Afrikanern, die von dort, angekettet, in die Neue Welt verschifft wurden. – Die verschiedenen Zellen werden vom Führer im Detail aufgeführt: die der Männer, die der Frauen und die der Kinder und dann die Tür zur ‚Reise ohne Wiederkehr‘, die sich zum Ozean hin öffnet. Eine zweiläufige Treppe führt zu den Wohnräumen der Menschenhändler. Die Stiftung ‚France-Liberté‘ von Danièle Mitterrand hat, worauf eine Plakette hinweist, einen Teil der Renovierung des Gebäudes finanziert. Das Sklavenhaus ist ein Element des Erbes der Menschheit geworden, besonders seit die Unesco die gesamte Insel in diese Rubrik aufgenommen hat. Das Problem besteht darin, dass alles falsch ist, wie es Abdoulaye Camara und Pater de Benoist, ein Jesuit, Historiker und Forscher am IFAN, herausgearbeitet haben. Das Haus hat mit Holland überhaupt nichts zu tun. Es wurde 1783 von Franzosen gebaut, und zwar für Anna Colas, eine Signare, eine reiche Mestizendame, zu einer Zeit, als der Sklavenhandel sich seinem Ende näherte. Die unteren Räume haben vielleicht den Haussklaven als Wohnung gedient, aber sicher nicht dem Menschenhandel. Es waren vor allem Lagerräume für Handelswaren. – Ein Sklavenhaus hat existiert, und zwar nicht weit vom Hafen, wo heute das Historische Museum untergebracht ist. Es ist verschwunden. Gorée ist niemals ein reges Zentrum für den Sklavenhandel gewesen (zwischen 200 und 500 werden die jährlichen Sklaven vom Jesuitenpater angegeben). Im Unterschied zu den Handelskontoren der Sklavenküste (Benin), des Golfs von Guinea oder von Angola. Die Legende des Sklavenhauses ist zur Gänze dem nicht zu leugnenden Talent von Joseph N’Diaye geschuldet, der ein Dutzend Jahre gebraucht hat, um einen Mythos zu schmieden, der heute Gesetzeskraft hat.
Inzwischen gibt es andere Untersuchungen, die denen von de Roux zitierten weitere Daten hinzufügen. Parallel dazu dauert aber die Mythenerzählung fort, weil sie Tradition gebildet hat. Abdoulaye Wade, Bill Clinton, George Bush, Lionel Jospin, Nelson Mandela oder Hillary Clinton machten dem Ort ihre Aufwartung. Papst Johannes Paul II. bat dort 1992 den Himmel um Vergebung „für diese Sünde des Menschen gegen den Menschen, diese Sünde des Menschen gegen Gott“. --Frank Helzel 11:20, 21. Okt. 2009 (CEST)[Beantworten]