Diskussion:Hans Rudolf Christen

Christens Werk war sicherlich ein Meilenstein in der Gestaltung von (Standard-) Lehrbüchern für höhere Lehranstalten. Seinen Stellung als "einer der einflussreichsten ChemieDIDAKTIKER des 20. Jahrhunderts" kann ich allerdings, auch nach Gastvorträgen, die ich bei ihm gehört habe und nach 10jähriger Unterrichtspraxis nicht erkennen. Im Gegenteil: Seine Definition der Fachdidaktik einzig und allein vom Fach aus (das hat er so bei einem Vortrag an der Uni Köln im Jahr 1999 so gesagt: "Erst das Fach, dann die Didaktik") hat m.E. nicht unerheblich dazu beigetragen, dass mindestens eine ganze Schülergeneration Chemie als Horrorfach in Erinnerung hat und sollte auch schon im ausgehenden 20. Jahrhundert eigentlich in die Mottenkiste gehört haben. (Zur Rolle der Fachdidaktik hat sich z.B. schon GUNTER OTTO in seinem Aufsatz "Fach und Didaktik" 1972 ausgelassen. (In: KOCHAN, DETLEF C. (HG.): Allgemeine Didaktik – Fachdidaktik – Fachwissenschaft. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1972) Hier wurde bereits deutlich formuliert, dass die Fachdidaktik nicht die alleinige Aufgabe hat, Magd der Fachwissenschaft zu sein um, in diesem Fall, Nachwuchs für die Chemische Forschung und Industrie zu "produzieren".)

Der von sich aus interessierte Schüler wird bestimmt auch heute noch viele Sachverhalte im "Christen" gut erklärt bekommen. Wenn ich jedoch versuche Schülerinnen und Schülern die von sich aus kein Interesse an diesem Fach haben (und das sind so um die 90 %!!!) die Bedeutung der Chemie für ihre Lebenswelt so zu vermitteln, dass sie daran Interesse bekommen und Spaß entwickeln können, muss ich auf Christens Bücher verzichten. Kurzum (und das meine ich nicht despektierlich): Der Beitrag der "Sendung mit der Maus" zur Chemiedidaktik und zur Akzeptanz von Chemie bei Schülerinnen und Schülern ist deutlich höher einzuordnen als der von Christen! Somit hat Christen vielleicht viel für die Wissenschaft Chemie getan, nicht aber für die der ChemieDIDAKTIK.

Ich empfehle daher den Eintrag "einer der einflussreichsten ChemieDIDAKTIKER des 20. Jahrhunderts" zu streichen bzw. zu relativieren. Er hat Schulbücher publiziert. Nicht weniger. Aber auch nicht mehr.

• Nachträgliche Anmerkung: Mit den "90 %" meine ich pubertierende Jugendliche in der 7. oder 8. Klasse, nicht Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter! Da verhält sich das intrinsische Interesse an Chemie/Physik ganz anders. Aber da wird nach deutschen Lehrplänen leider noch keine Chemie unterrichtet... (nicht signierter Beitrag von 92.192.28.237 (Diskussion | Beiträge) 22:40, 2. Nov. 2009 (CET))

-- 92.192.50.14 23:41, 6. Sep. 2009 (CEST)

Nachdem sich niemand zu meiner o.g. Kritik geäußert hat, habe ich die Aussage "Christen war einer der einflussreichsten Chemiedidaktiker des 20. Jahrhunderts." gelöscht. Ich gebe mich aber gerne zufrieden, wenn diese (nach meiner Einschätzung als Chemiedidaktiker nicht gerechtfertigte Aussage) mit entsprechenden Quellen (= Fachliteratur) belegt wird. --92.192.28.237 22:27, 2. Nov. 2009 (CET)

Liebe(r) IP 92.192.28.237,

deine Löschmotivation klingt etwas seltsam. Wenn Du etwas gegen Christens Aussagen hast oder einer anderen Didaktiker-Schule anhängst, hat das doch nichts mit der Sachaussage, dass er einer der einflussreichsten war, zu tun. Denk doch mal logisch! Die jetzige Formulierung im Artikel ist zwar auch brauchbar, die von Dir gelöschte fand ich aber besser.

Du möchtest Quellen für die Richtigkeit der Aussage? Bitte sehr: Schau Dir doch mal Deinen Text vom 2.Nov.2009 an. Zitat: "Seine Definition der Fachdidaktik einzig und allein vom Fach aus (das hat er so bei einem Vortrag an der Uni Köln im Jahr 1999 so gesagt: "Erst das Fach, dann die Didaktik") hat m.E. nicht unerheblich dazu beigetragen, dass mindestens eine ganze Schülergeneration Chemie als Horrorfach in Erinnerung hat..." Wenn das wahr sein sollte, dann ist das doch der Beweis! --93.201.30.180 22:04, 1. Aug. 2012 (CEST)

Polemik

Kann der Wortlaut der zitierten "Polemik" verlinkt werden? --93.201.30.180 22:07, 1. Aug. 2012 (CEST)