Diskussion:Herman Daly

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Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von Helmut Knolle in Abschnitt Entropie
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Kapitel Kritik - Wachstumsrückgang[Quelltext bearbeiten]

Ich bin neu auf dieser Seite und habe mir den Artikel eben mit großem Interesse durchgelesen. Dabei bin ich im Kapitel Kritik über das Wort "Wachstumsrückgang" gestolpert. So weit ich Georgescu-Roegen verstanden habe, ist sein Ansatz, dass die Wirtschaft schrumpfen muss. Das ist eine direkte Abnahme der Wirtschaftsleistung. Ein Wachstumsrückgang ist hingegen eine Abnahme der ersten Ableitung der Wirtschaftsleistung. Dabei bleibt dann offen, ob die Wirtschaft langsamer wachst oder, wie es Georgescu-Roegen fordert, tatsächlich schrumpft. Deshalb halte ich den Ausdruck in diesem Zusammenhang für irreführend. Aus meiner Sicht müsste hier entweder stehen: "Wissenschaftler wie Christian Kerschner werfen die Frage nach dem Endpunkt eines solchen von Georgescu-Roegen geforderten Schrumpfens der Wirtschaft auf..." oder etwas gleichwertiges. Da ich hier neu bin, möchte ich den Artikeltext nicht ändern, sondern diese Änderung einer Diskussion unterbreiten. --Mregelsberger (Diskussion) 11:16, 31. Okt. 2022 (CET)Beantworten

Hallo Mregelsberger, schön, dass du hier bist, und danke, dass du den Artikel so aufmerksam gelesen hast. Ich habe sicherheitshalber noch in die Quelle (Kerschner, 2010, [1]) geschaut. Du hast Recht, es müsste „Schrumpfen der Wirtschaft“ heißen. Magst du das gleich korrigieren?
Bei der Durchsicht von Kerschner (2010) hat sich mir aber noch die Frage gestellt, wo genau Kerschner in dem Artikel überhaupt die Frage nach dem Endpunkt der Schrumpfung aufwirft. Er fragt nach dem letzten Zweck des Wirtschaftens (S. 549, links, mittig), aber das auch eher beiläufig. --man (Diskussion) 19:01, 31. Okt. 2022 (CET)Beantworten
Zumindest die Schrumpfung ist jetzt drin. Da nicht klar ist, welche Wissenschaftler sonst noch so gefragt haben, habe ich auch erst einmal einen Singular daraus gemacht. Die Frage, welches genau die Fundstelle für die erste Frage ist, bleibt offen. --man (Diskussion) 21:12, 3. Nov. 2022 (CET)Beantworten

Entropie[Quelltext bearbeiten]

Daly folgt der Theorie von Nicholas Georgescu-Roegen (1906-1994), der in seinem oft zitierten Buch „Das Entropiegesetz und der ökonomische Prozess“ versucht, die Gesetze der Thermodynamik auf die Ökonomie anzuwenden. So gelangt er zu der These, dass ein stofflicher Kreislauf in einem geschlossenen System nicht beliebig oft wiederholt werden kann, weil die Entropie ständig zunimmt. Daly, einer seiner Nachfolger, erläutert die These mit einer banalen Tatsache aus der Zoologie: „Tiere besitzen einen Verdauungstrakt, der sie an beiden Enden mit ihrer Umwelt verbindet. Sie nehmen ständig Materie/ Energie mit geringer Entropie auf und geben Materie/Energie mit hohem Entropiegehalt and die Umwelt ab. Ein Organismus kann nicht seine eigenen Abfälle wiederverwerten“ (Daly, Herman E. Wirtschaft jenseits von Wachstum (a. d. Engl.), Salzburg 1999, S. 256.) Hier übersieht Daly, dass diese Abfälle durch andere Organismen wiederverwertet werden, und dass die ständige Zufuhr von Sonnenergie und die Kreisläufe des Stickstoffs und des Kohlenstoffs alle Populationen eines intakten Ökosystems dazu befähigen, sich zu ernähren und zu reproduzieren, ohne dass die Entropie zunimmt. --Helmut Knolle (Diskussion) 18:36, 3. Nov. 2022 (CET)Beantworten

Hallo Helmut, was ist konkret dein Vorschlag, welche Änderungen am Artikel vorgenommen werden sollen? Zu deinem Satz „Hier übersieht Daly …“: Für solche Aussagen brauchen wir Fachliteratur, persönliche Meinungen eignen sich nicht zum Einbau in den Artikel. In Kerschner (2010) (siehe oben) wird die Entropiekritik thematisiert, auch Erwiderungen darauf. Er könnte sich als Ausgangspunkt für eine differenzierte Darstellung und Kritik Dalys Position eignen. --man (Diskussion) 20:56, 3. Nov. 2022 (CET)Beantworten
Hallo,
habe erst heute deine Antwort gelesen. Ich kann leider keine Belege für meine Kritik an Daly liefern. Eine ökologische Oekonomie, die diesen Namen verdient und wachstumskritisch ist, müsste sich aus der Vormundschaft der neoklassischen Wirtschaftstheorie befreien. Ich könnte dazu mein eigenes Buch zitieren, aber das darf ich ja nicht. Dort steht: Die Vertreter der Ecological Economics ... lassen sich von Georgescu-Roegen auf eine falsche Fährte locken. Deshalb distanzieren sie sich kaum von der Neoklassik und übernehmen deren Grundannahmen ohne Widerspruch. So wie Paul Samuelson das neoklassische Standardlehrbuch, so beginnt Herman Daly sein Buch „Ecological Economics“ mit dem Satz: „Ökonomie ist das Studium der Verwendung von begrenzten oder knappen Ressourcen für alternative, konkurrierende Zwecke“. Eine Alternative zur Neoklassik ist für mich die Theorie von Piero Sraffa. Ich bin vielleicht der erste Mensch, der versucht hat, die Theorie von Sraffa für die ökologische Oekonomie fruchtbar zu machen. Wenn du es übernehmen willst, den Artikel in diesem Sinne zu ergänzen, dann könntest du mein Buch als Beleg angeben. Ich würde dir dann das Kapitel „Oekonomie und Umwelt“ aus meinem Buch senden. Hier die Daten zum Buch:
Helmut Knolle, Die Wachstumsgesellschaft. Köln: Papyrossa 2016 --Helmut Knolle (Diskussion) 09:16, 9. Nov. 2022 (CET)Beantworten