Diskussion:Heta

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Letzter Kommentar: vor 2 Monaten von 2003:EC:2715:C500:25D4:711A:E26B:461 in Abschnitt Heta - Eta
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Heta - Eta[Quelltext bearbeiten]

Meines Wissens nach sind es zwei Benutzungsvarianten des gleichen Buchstaben. Es existierten nie beide Buchstaben zugleich. Am Wortanfang, wenn ein zweiter Vokal folgte, diente (anders als in der Wortmitte) der Buchstabe Eta nur zur Darstellung des Hauchtones, besaß also quasi keinen Eigenton, sondern änderte nur den Ton des folgenden Buchstabens. Deshalb wurde er als Anfangsbuchstabe (vor weiteren Vokalen) allmählich mit der Evolution der Sprache zum Spiritus (Pnevma = griech. für Hauch) degradiert. Für Quellen, die mich über das Gegenteil überzeugen könnten, wäre ich interessiert (ich bin auch nicht zu 100% sicher); die einzige im Artikel aufgeführte verliert darüber kein Wort. --MedMan 20:18, 15. Aug. 2009 (CEST)Beantworten

Völlig meine Meinung. So stand es auch in dieser Version des Artikels. Leider waren andere nicht dieser Meinung; anscheinend wird das halbierte Eta für einen Buchstaben gehalten, das halte ich aber für zweifelhaft.-- Albtalkourtaki 00:02, 16. Aug. 2009 (CEST)Beantworten
Wenn ich hier mal verspätet meinen Senf dazugeben darf: ich stimme MedMans Ansicht nur eingeschränkt zu. Die Aussage, der "Hauchton" habe keinen "Eigenton" besessen und sei insofern kein richtiger eigener Laut, stimmt wohl so nicht: phonetisch war das schon ein ganz normales [h], also ein gewöhnlicher frikativer Konsonant, der im Sprachfluss ein eigenes zeitliches Segment bildete wie jeder andere Frikativ auch. Es gibt deshalb auch phonologisch keinen Grund, ihn nicht als ganz normales konsonantisches Phonem /h/ zu betrachten, genau wie das /h/ im Deutschen oder Englischen. Auch wenn die traditionelle einheimische Terminologie des Griechischen da anscheinend eine andere Sichtweise hatte (aber das liegt wohl vor allem daran, dass die Leute, die diese Terminologie benutzten, den Laut selber kaum noch sprechen konnten.) Quellen wären z.B. Threatte, The Grammar of Attic Inscriptions, oder Horrocks Greek: A history (und wahrscheinlich mehr oder weniger jede moderne linguistische Analyse des Altgriechischen). Und wenn's ein normaler Sprachlaut war, und das Zeichen für ihn wie ein normaler Buchstabe aussah, dann gibt's auch keinen Grund, ihm den Status eines Buchstabens abzusprechen.
Das Problem, das ich mit dem Artikel habe, ist eher eines der Ambiguität darüber, was eigentlich sein Thema ist: "Heta" kann vieles bedeuten:
  1. Den normalen Buchstaben H (in allen seinen Varianten, , , , , ...), als er noch das /h/ bezeichnete.
  2. Den normalen Buchstaben H, als er bereits das /ē/ bezeichnete, aber von denen, die das konnten, immer noch "hēta" genannt wurde.
  3. Verschiedene kurzfristige Notlösungen, die in der Antike benutzt wurden, ein konsonantisches von einem vokalischen H zu unterscheiden
  4. Speziell die Notlösung von Tarentum, die zu diesem Zweck das erfand
  5. Das Unicode-Zeichen "Greek letter Heta", das dazu dient, das obengenannte Zeichen darzustellen
  6. Die Konvention in einem kleinen Teil der epigraphischen Literatur, das Zeichen auch als modernes Äquivalent für die diversen anderen konsonantischen Hetas (Nr. 1) in gedruckten Wiedergaben von alten Inschriften zu verwenden.
Problem ist: Nr. 1,2,5,6 heißen alle legitimerweise "Heta". Unser Artikel handelt aber im Wesentlich von Nr.4. Ob aber Nr.4 zu seiner Zeit jemals wirklich "Heta" geheißen hat, ist sehr fraglich. Wahrscheinlich hieß es eher "das Dingsbums, mit dem wir Aspiration bezeichnen" oder so ähnlich ("το της δασείας σημείον"). Denn für die Leute, die damals dieses Zeichen verwendeten, hatte der Name "Heta" noch die Bedeutung Nr.2. Future Perfect at Sunrise 10:33, 3. Okt. 2010 (CEST)Beantworten
In der Diskussion hier steht viel Richtiges, in Wiki.-Eeintrag leider nicht. Es scheint mir, dass sich viele von der jeweils gelernten Schulaussprache beeinflussen lassen. Schaut Euch mal dagegen die fortschrittlichen englischprachigen WIkiseiten zur Aussprache an.
Das halbe (H)eta ist zwar für Tarent nachgewiesen, es wird aber behauptet, dass es generell für das fehlende h im Ionischen verwendet wird.
Wieso entscheiden sich die Athener in spätklassischer Zeit fürs Ionische Alphabet ohne einen regulären Ersatz H-Buchstaben einzuführen? Vermutlich wurde das h kaum noch (schwach) gesprochen oder von größen Teilen der Bevölkerung nicht mehr gesprochen, aber von einigen noch. (Also so wie bei Latein vs. Vulgärlatein etc.). Das würde auch erklären, dass es später im Griechischen ein Daseia/spiritus asper gibt, aber keinen richtigen h-Buchstaben. Hätte man überall das h stets deutlich ausgesprochen, hatte man auch einen neuen Buchstaben geschaffen (wie in Tarent) oder das Eta als Heta behalten. Aber auf diese einfache Logik kommt man nicht. --2003:EC:2715:C500:25D4:711A:E26B:461 00:56, 12. Feb. 2024 (CET)Beantworten