Diskussion:Hurro-urartäische Sprachen

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Letzter Kommentar: vor 10 Jahren von Florian Blaschke in Abschnitt Methodik
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bitte um die Aufmerksamkeit auf die Ähnlichkeit der ersten 4 Ziffern der tschetschenischen Sprache und hurritische ziehen. 1- Za' (z= klingt, als in Deutsch) 2- Schi' 3- Ko' 4- Di' zeichen (') ist Schalldämpfer. und es gibt Wort epala in Tshethenien die Starostin and Diakonoff nicht wusst, epala= wasser kanal.Nakh 14:51, 8. Feb. 2010 (CET)Beantworten

Zumindest ein paar parallelen zum Georgischen gibt es. Urartäisch Jahr šali, Georgisch celi. Genauso dass Nominative auf -i enden. Die Ergativität sowieso. Besonders beim Hurritischen erkennt man, wenn man als aussenstehender Georgisch spricht einige weiter Ähnlichkeiten bei der Kasusbildung. Bsp. Ablativ -dan identisch. Lokativ plural -(a)ša, -a, georgisch -shi. Komitativ -ra, georgisch ertad. Allativ -ta, georgisch -tan. 3. Person Ergativ Sg./pl. man/mas. (nicht signierter Beitrag von 82.113.106.110 (Diskussion) 20:42, 11. Aug. 2010 (CEST)) Beantworten

Methodik[Quelltext bearbeiten]

Aus dem Artikel:

Alle bekannten nach-dagestanischen Sprachen sind Ergativsprachen, ebenso trifft dies auf Hurritisch und Urartäisch zu. Allein diese Übereinstimmung rechtfertigt natürlich noch lange keine Verwandtschaft, stellt aber ein praktisch notwendiges Kriterium dar.

Quatsch! Typologische Ähnlichkeiten sind in diesem Zusammenhang völlig irrelevant und sprechen weder gegen noch für eine Verwandtschaft. Tatsächlich können sich solche Eigenschaften sogar relativ schnell ändern und auch eng verwandte Sprachen können in ihnen voneinander abweichen. In den indoiranischen Sprachen beispielsweise hat sich ebenfalls (gespaltene) Ergativität entwickelt, ist teilweise allerdings (z. B. im Persischen) wieder verloren gegangen (sofern sie dort überhaupt je vollständig zur Ausbildung gekommen ist), aber das sagt natürlich gar nichts aus für die Frage nach der Verwandtschaft mit den indogermanischen Sprachen, die ansonsten generell Akkusativsprachen sind.

Außerdem verstehe ich nicht, wieso im Artikel als einzige Möglichkeiten zur Erklärung von Wortähnlichkeiten mit Urverwandtschaft oder Entlehnung gerechnet wird. Schließlich gibt es auch noch viele andere Möglichkeiten: Zufall (viel häufiger als man denkt), Lautmalerei und Lallwörter, fehlerhafte Rekonstruktionen. Die Ähnlichkeiten halte ich noch nicht einmal für besonders auffällig. Ich sehe auch keinen Versuch, regelmäßige Lautentsprechungen zu etablieren; eine bloße Auflistung von Wortpaaren, die vage Ähnlichkeiten aufweisen, ist methodisch äußerst schwach. Auch das Grundwortschatz-Argument ist fragwürdig, denn auch Grundwortschatz wird immer wieder entlehnt (wenn auch statistisch gesehen weniger häufig) und ist deshalb nicht grundsätzlich beweiskräftiger. Es kommt halt auf den Einzelfall an. --Florian Blaschke (Diskussion) 01:36, 30. Jun. 2013 (CEST)Beantworten

Darüber hinaus kann die Morphologie falsch analysiert sein (im Ostkaukasischen gibt es Klassenpräfixe) und Lehnwörter anderswoher könnten unerkannt geblieben sein. Auch die vielen Coversymbole (vor allem bei den Vokalen) in den ostkaukasischen Rekonstruktionen erleichtern Vergleiche. Der Vergleich mit dem Hurro-Urartäischen ist kaum aussagekräftiger als der zwischen Nostratisch und Quechua. Dieses Beispiel zeigt wieder einmal, daß reine Wortschatzvergleiche völlig unzureichend sind und auch der Versuch, regelmäßige Lautentsprechungen zu etablieren, nicht genügt. Aber auch Pronomina und gebundene Morpheme (Wortkörper zu kurz und ebensowenig gegen Entlehnung gefeit, insbesondere Kasussuffixe) reichen nicht aus. Am aussagekräftigsten sind und bleiben synchron unregelmäßige oder suppletive Paradigmen. Als bessere Vorbilder für long-ranger können Juliette Blevins' austronesisch-ongischer Vergleich sowie wohl auch Gê-Tupí-Karib gelten. --Florian Blaschke (Diskussion) 10:29, 27. Jul. 2013 (CEST)Beantworten