Diskussion:Jean-Claude Dysli

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Letzter Kommentar: vor 6 Jahren von Markus Bärlocher in Abschnitt Text eines Freundes
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Quelle?[Quelltext bearbeiten]

Was ist die Quelle dieses Artikels? --= (Diskussion) 19:05, 3. Nov. 2017 (CET)Beantworten

Siehe Artikel ;-) --Markus (Diskussion) 21:26, 5. Feb. 2018 (CET)Beantworten

Text eines Freundes[Quelltext bearbeiten]

Dieser Text stammt aus der Website von Manne Lesjak. Er hat den Text selbst hier auf die Artikelseite gestellt. Da er so nicht zum WP-Stil passt, habe ich ihn erst mal hier auf die Disku verschoben. Wer mag das in den Artikel einarbeiten? Gruss, --Markus (Diskussion) 21:26, 5. Feb. 2018 (CET)Beantworten

Am 15.12.2013 folgte Jean-Claude Dysli seinem Hengst Okie Isma Dad († 08.12.2013)

'''Jean-Claude Dysli'''

Der Nestor des Westenreitens in Europa

DQHA Gründungsvorstand und Hall of Fame

''"Ich möchte nicht nur den jenigen helfen, die sich ein fertig ausgebildetes Pferd kaufen und denken sie können es schon, sonder denjenigen die irgend ein Pferd haben, ob Haflinger, Quarter, Freiberger oder ein anderes Pferd, mit ihrem Pferd zurecht zu kommen und lernen es auszubilden."''

Zitat aus der DVD BFT- Teil 2

''Jean-Claude Dysli''

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Jean-Claude Dysli hat die ersten Quarter-Horses nach Europa gebracht, um uns die Westernreitweise und die Pferderasse zu zeigen, die für diese Art zu reiten prädestiniert ist.

Als Jean-Claude Dysli 1960 nach Amerika ging, hatte er ganz andere Ziele: Nach seinem abgeschlossenen Bauingenieur-Studium an der ETH in Zürich ging er nach Amerika, um dort sein Doktorat-Studium zu erweitern.

Es kam jedoch ganz anders. Kaum war er in Amerika, ging der reitverrückte junge Mann, der praktisch sein Leben lang geritten war, "klassisch europäisch" und auf Rennbahnen, in den Cow-Palace in San Francisco, um sich das Westernreiten anzusehen. Das war an einem Freitagabend. Er sprach die Brüder George und Harry Rose an, die damals zu den bedeutendsten Trainer von Western Horses zählten - und erhielt einen Job, den er am Montag danach antrat und vier Jahre lang behielt. Hier lernte er das ganze Alphabet des Westernreitens und wurde zum Trainer ausgebildet.

Studium, Verpflichtungen - all das war vergessen, durch die Faszination dieser Reitweise, die ihn in ihrer Leichtigkeit, ihrer Lässigkeit und ihrer Eleganz überzeugte. Er ritt einige hundert junge Pferde ein und eignete sich dabei eine fabelhafte Sensibilität für diese Tiere an. Hier wurde er aber auch mit der Zucht des Quarter Horses vertraut, bekam Einblick in die Geheimnisse der Blutlinien und erkannte die ungewöhnlichen Qualitäten dieser Pferde. Nach dieser Zeit bei den Brüdern Rose arbeitete er in verschiedenen Gegenden der USA als Cowboy, nahm an vielen Turnieren teil und verdiente sich so seinen Lebensunterhalt. 

Einige seiner Erfolge, um nur wenige zu nennen, waren die ersten Preise in Cutting und Working Cowhorse am Cowpalace zu San Francisco, in Santa Barbara und den Prestigepreis des „Best Cowhorse of Nevada“, den er gleich zweimal gewann.

Für damalige Begriffe waren dies enorme Leistungen, die den jungen Cowboy über die Grenzen von Californien hinaus bekannt machten. Vor allem jedoch hat die Bekanntschaft und spätere Freundschaft mit den Legenden Tom Dorrance und Ray Hunt den jungen Trainer derart geprägt, dass sein Leben nunmehr völlig anders verlief. Es ist der fast fünfzigjährigen Freundschaft mit Ray Hunt zu verdanken, dass Jean-Claude nun völlig anders mit Pferden umging und zum Erfolg kam.

Knappe zehn Jahre nach seiner Ankunft in den USA kaufte er sich eine kleine Ranch in Hollister, inmitten einer wundervollen Landschaft im mittleren Kalifornien und eröffnete hier seinen eigenen Trainingsstall, den er 11 Jahre mit Erfolg betrieb.

Obwohl er sich eigentlich so das Paradies vorstellte, zog es ihn 1981 wieder aus familiären Gründen zurück nach Europa.

Jean-Claude hatte sich dabei in den Kopf gesetzt, das Westernreiten in Europa einzuführen, und damit hatte er sich alles andere als eine einfache Aufgabe gestellt. Vorführungen des "Cowboys" wurden eher als Zirkusnummern denn als ernsthafte Reiterei gesehen. Immerhin gab man ihm die Chance, an einer Grossveranstaltung in Basel vor der versammelten Créme des Schweizer Pferdesports sein Können zu zeigen. Zuerst ritt er den Hengst in der klassisch kalifornischen Zäumung auf Kandare in einer traditionellen kalifornischen Dressur, danach zeigte er ein europäisches M-Dressurprogramm in der gebisslosen klassischen Hackamore und schliesslich als Working Cow Horse ohne jede Zäumung am Kopf. Und dies alles mit demselben Pferd ! Jetzt wurde er ernst genommen.

Ein Jahr später gab er seinen ersten Western-Reitkurs in der Schweiz. 1973, als Wolf Kröber ihn erstmals zur Equitana einlud, brachte er ein Dutzend weitere, durchwegs erstklassige Quarter Horses von Californien nach Europa. So konnte er an dieser Weltmesse Equitana einem grossen Publikum das Westernreiten präsentieren und damit das Fundament der europäischen Westernreitweise legen.

Er war von seiner Sache überzeugt und konnte andere davon überzeugen. Welchen einzigartigen Siegeszug aber, die von ihm nach Europa gebrachte Reitweise viele Jahre später haben sollte, davon hatte Jean-Claude Anfangs keine Vorstellung.

Und wer ihm heute zuschaut, ob er nun im RoundPen Bodenarbeit mit einem Jungpferd macht, im riesigen Sandviereck einen Reiner ausbildet oder am Rind arbeitet - kommt kaum auf den Gedanken, einen ehemaligen Hauptmann der Schweizer Kavallerie vor sich zu haben.

Und er kann es nicht lassen! Unermüdlich arbeitet er weiter und bemüht sich, sein Wissen weiter zu vererben in der Hoffnung, den einen oder anderen Pferdefreund ein Stück weiter zu bringen.

Und ruft man ihn "Cowboy", ging ihm ein leichtes Lächeln übers Gesicht.

Einfach ein Pferdemann durch und durch!

''Manne Lesjak''

Zitat von Jean-Claude Dysli:

BALANCE - FEELING - TIMING

Diese 3 Begriffe, die Trilogie in meiner zu Gunsten der Pferde entwickelten Philosophie, sind dem unendlichen Wissen meines leider verstorbenen Mentors Tom Dorrance entnommen, der mir zu Lebzeiten damit den Weg zu den Pferden eröffnet hat. Ohne ihn wäre mein Lebensweg wohl ein anderer geworden.

Seit nun bald 4 Jahrzehnten bin ich neben meiner Hauptbeschäftigung als Ausbilder von Pferden damit konfrontiert, auch Reitkurse und Unterricht im Reiten zu geben. Dabei durfte ich feststellen, dass es keinen markanten Unterschied in allen Reitweisen gibt, da das Pferd mit seiner Anatomie und Biomechanik für alle reiterlichen Aktivitäten sich unverändert präsentiert und für all gleich anzusprechen ist.

Einzig die so oft missverstandene Kommunikation mit Pferden hat sich in den vergangenen Jahrzehnten durch den sportlichen Einsatz der Pferde nicht verbessert. Der Zugang zu dieser wunderbaren Kreatur Pferd ist nicht in dem Masse gefunden worden, wie rapide die kommerzielle Verwendung dieser Tiere gestiegen ist.

Somit möchte ich vor allem auch diejenigen erreichen, die sich nicht ein fertig ausgebildetes Pferd gekauft haben, sondern den Weg der Ausbildung wählen und ein Ziel vor sich haben. Hierzu, um mit Erfolg bestehen zu können, sollen diese 3 praxisbezogenen Begriffe

Balance - Feeling - Timimg

die unabdingbar jeglicher Reiterei zu Grunde gelegt werden können, Ihren Erfolg sichern.

BALANCE

Pferde haben ein enormes Gleichgewichtssystem, das ihnen hilft, auf der Flucht vor Agressoren nicht zu stürzen. Wenn wir die reiterlichen Hilfen betrachten, so spielt gerade die Gewichtshilfe, neben Zügel- und Schenkelhilfe, die oft entscheidendste Einwirkung auf Pferden, insbesondere dann wenn die Zügelhilfe durch den losen Zügel der Westernreiterei fast völlig weg fällt. Andererseits wird diese übers Gleichgewichtsempfinden des Reiters übertragene Einwirkung aufs Pferd von diesem gerne empfangen. Ist es doch mit keinerlei Zwang oder auch Schmerz verbunden!

Diese subtile Einwirkung auf Pferde verlangt vom Reiter wiederum ein ausgesprochen gutes Gleichgewichtsempfinden, oder auch Balance. Jeder Mensch besitzt durch seinen Aufrechtgang die besten Voraussetzungen hiezu und kann sich diese ausbauen und verfeinern. Ein voll ausgebildetes Westernpferd lässt sich praktisch nur noch über die Balance reiten.

FEELING

Mann kann im Umgang mit Pferden alles kaufen, auch die Methoden ihn zu reiten, aber das hiezu notwendige Gefühl ist nirgendswo in einem Regal zu finden. Hier geht es um die physische Einwirkung der Standardhilfen von Zügel und Schenkel. Es leuchtet wohl jedem ein, dass die Grenze zwischen subtiler Einwirkung und Schmerz ziemlich verwischt und oft schwer zu finden ist. Bleibt man „am Zügel hängen“, mit anderen Worten „hält man sich am Zügel fest“ oder zieht man einfach übermässig am Zügel, so wird das Pferd vom Schmerz geplagt. Dass es sich nun wehrt, versteht sich von selbst und es geschieht dabei ein Phänomen, das ich einfach „Ablenkung“ nenne. Durch den Schmerz wird das Pferd in erster Linie danach trachten, diesen weg zu bekommen und sicherlich nicht der Einwirkung Folge leisten, welche der Reiter damit im Sinne hatte. Im Endeffekt gibt damit ein Pferd nicht nach und gewinnt damit diese Aktion gegenüber dem Reiter. Je öfter das Pferd „gewinnt“, umso schlechter wird seine Ausbildung. Die Aktionen, welche über den Schenkel am Pferd ankommen, können in fast gleicher Weise wie der Zügel angesprochen werden. Damit ist klar ersichtlich - und ganz besonders im Hinblick der enormen und so verschiedenen Sensibilitäten von Pferden im Maul und an den Seiten - dass der Abgabe physischer Einwirkungen eine grosse Bedeutung zuzumessen ist. Ganz schlimm ergibt es sich, wenn der unerfahrene Reiter seine Einwirkungen nicht kontrollieren kann. Und auch hier gilt: je besser ein Pferd ausgebildet ist, je feiner lässte es sich reiten !

TIMING

Diese Teil im Umgang mit Pferden wird oft nicht verstanden. Aber es ist genau der Teil, der die Disziplin eines Pferdes enorm fördern kann. Damit man das Timing überhaupt vom Prinzip her versteht, sei hier folgendes Beispiel erwähnt: Ein Westernreiter versucht sein Pferd auf der Hinterhand zu drehen oder nur zu wenden und gibt jedoch die völlig falschen Hilfen. Das Pferd dreht nun nicht wie vorgesehen. Verärgert greift der Reiter zur Peitsche! Zwischen der falschen Drehung und der Aktion mit der Peitsche ist eine geraume Zeit verstrichen, zumindest mehr als Reaktionszeit eines Pferdes. Da ein Pferd nicht wirklich weiss, was Gut und Böse, Richtig und Falsch ist, wird es kaum die Einwirkung der Peitsche verstehen, die zeitlich viel zu spät eingesetzt wurde, gemessen an der Drehung. Die Folge ist ein verängstlgtes Pferd, wann immer „gedreht“ werden soll. Timing ist nun wirklich punktgenau in die Handlungen des Pferdes eingreifen, sodass es die Aktion des Reiters mit seiner Handlung assoziieren kann. Und sei es nur eine Streicheleinheit im richtigen Zeitpunkt. Da Pferde untereinander in dieser kurzen, direkten Zeitspanne kommunizieren, ist es für den Reiter unerlässlich, sich ebenfalls in dieses Schema einzureihen. Dann wird der Mensch als Herdentier anerkannt, dem man sich gerne angliedert und die Disziplin, auch in gegenseitiger Hinsicht, wird dadurch um ein Vielfaches besser.

Jean-Claude Dysli