Diskussion:Libanios

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Letzter Kommentar: vor 17 Jahren von Tolanor in Abschnitt Libanius oder Libanios?
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Libanios Kaiserreden hört sich sehr seltsam an. Vielleicht Libanios: Kaiserreden oder Libanios' Kaiserreden? -- Carbidfischer 20:18, 26. Feb 2005 (CET)

Buchtitel ist auch nur "Kaiserreden"; geändert ! --cwagener 21:52, 26. Feb 2005 (CET)

Ich habe den Abschnitt über das Verhältnis von Libanius zu Julian, der wie folgt lautete: Beide waren von der Einheit von hellenistischer Bildung und dem alten heidnischen Götterglauben überzeugt und hofften auf eine Wiederherstellung des alten Glaubens (wobei Libanios jedoch die Anwendung von Gewalt ablehnte, anders als Julian), was jedoch nicht eintrat. Die Würdigung Julians durch Libanios muss ebenfalls kritisch geprüft werden; in Teilen wirkt sie allenfalls panegyrisch, aber kaum realistisch (siehe beispielsweise seine Äußerung bezüglich der Reaktionen in Antiochia auf die Nachricht vom Tode Constantius II.: Libanios, orat. 15,48). Dennoch behielt Libanios auch unter den nachfolgenden christlichen Kaisern seine Stellung und stand beispielsweise Theodosius I. durchaus positiv gegenüber. herausgenommen, aus folgenden Gründen: 1. welche Beziehung Libanius tatsächlich zur Religion hatte, ist nicht sehr klar. Nach den Arbeiten von Misson aus der Zeit kurz vor und kurz nach dem Ersten Weltkrieg ist nichts mehr einschlägiges entstanden. Sicher hat Libanius seine paideia irgendwie heidnisch-hellenisch definiert. Aber es fragt sich, wie genau. Hier sollte man sich Mutmaßungen enthalten, bis tatsächlich greifbare Ergebnisse vorliegen. 2. wie es um das Verhältnis von Julian zur über das Normalmaß hinausgehenden Gewaltanwendung stand, ist umstritten. Auch hier würde ich dem Schweigen den Vorzug vor kühnen Spekulationen geben. 3. zum Verhältnis des Libanius zu Julian siehe das von mir angegebene Buch von Wiemer (warum rezipiert das bloß keiner??). Das Bild eines Julian hemmungs- und rückgratlos preisenden Libanius ist falsch und gehört in die Mottenkiste der Forschungsgeschichte! 4. der Satz Dennoch behielt Libanios auch unter den nachfolgenden christlichen Kaisern seine Stellung ist schlicht falsch, wie aus dem folgenden Abriß der Biographie deutlich wird. Die Jahre zwischen 370 und 378 stellen einen absoluten Tiefpunkt im Leben des Libanius dar. --Cataphractarius 17:03, 22. Jul 2005 (CEST)

Hm. Ich bin immer noch nicht glücklich damit - wenigstens Dennoch stand er dem christlichen Kaiser Theodosius I. offenbar wohlwollend gegenüber sollte raus, da das weiter unten in den Kontext der Statuenunruhen gehört und überdies stärker formuliert werden sollte; Libanius hatte einen ziemlich guten Draht zu Theodosius. --Cataphractarius 17:22, 22. Jul 2005 (CEST)

Nur zu Julian: dass Libanios Julian gelobt hat, ist keine Spekulation. Über den Grad ließe sich streiten. Julians Bereitschaft zur Gewaltanwendung wird am Beispiel Ägypten recht deultich, wo er die Ermordung von Christen wenigstens stillschweigend duldete. Eine Beurteilung Julians ist ohnehin schwierig, da es immer konträre Meinungen gab: Bowersock ist in der jüngsten Vergangenheit wohl einer der härtesten Kritiker Julians gewesen, dem schließt sich Klaus Bringmann wenigstens teilweise an. Dabei ist eher die Frage, wie man die Quellen gewichtet. Punkt 4. sehe ich genauso wie du. Zu Theodosius: einverstanden, ich entferne es. --Benowar 17:25, 22. Jul 2005 (CEST)

Hinsichtlich der Beurteilung Julians stimme ich natürlich zu - das wird immer umstritten bleiben. Mir geht es da eher um die Beziehung zwischen Libanius und Julian - daß Libanius panegyrische Reden verfaßt hat, sollte nicht verwundern, das war immerhin Teil seines Berufs. Die Frage muß hier eher lauten, ob er Julian immer in allem zugestimmt hat oder nicht. Und da hat Wiemer deutlich gezeigt (bestätigt übrigens von der Studie von Scholl zu den julianischen Reden) daß dem nicht so ist. Es gibt deutliche Interessenkonflikte zwischen beiden, wie das ja auch gar nicht anders zu erwarten war. Natürlich stand darüber die enge Freundschaft zwischen beiden Männern, aber Libanius war kein kritikloser Verehrer von Julian. --Cataphractarius 17:31, 22. Jul 2005 (CEST)

Ich nehme mal ganz stark an, gemeint ist Hans-Ulrich Wiemer - dann muss ich mir sein Buch mal zu Gemüte führen (von ihm kenne ich nur seine Einführung zu Alexander bei Beck). Dass Libanios nicht in allen Punkten mit Julian einer Meinung war ist denke ich unstrittig - ebenso wenig wie Ammianus Marcellinus Julian (den er schließlich zu seinem "Helden" machte) völlig unkritisch reflektierte. Vielleich war, wie Bowersock schon meinte, beiden schon damals das Scheitern Julians vor Beginn seiner Persienexpedition klar (siehe die negativen Reaktionen auf Julians Politik in Konstantinopel oder Antiochia). Eine interessante Frage - vielleicht kannst du noch etwas mehr aus dem Wiemer Buch in diesen Artikel einfliessen lassen. --Benowar 17:37, 22. Jul 2005 (CEST)

Mal was anderes, ich finde, daß man Nikomedien und Konstantinopel von Antiochia trennen sollte - immerhin ist geographisch gesehen der bedeutendste Einschnitt sein Umzug nach Antiochia, das sollte man dann auch hervorheben. Wenn's nur an dem zu geringen Material zum vorherigen Punkt liegt, dem kann Abhilfe geschaffen werden... :) --Cataphractarius 17:34, 22. Jul 2005 (CEST)

Mach nur - eine IP hat den Artikel umgeschrieben, damit habe ich nix zu tun ;-) --Benowar 17:37, 22. Jul 2005 (CEST)

In der Tat die Studie von H.-U. Wiemer (siehe Literatur). Ob sich Julian über sein Scheitern bereits im Klaren war, darf doch bezweifelt werden - was wäre wohl passiert, wenn er wieder mit einem Sessel aus Ktesiphon zurückgekommen wäre? ;) Ist ja letzten Endes auch egal, denn wir wissen es schlicht und einfach nicht. Persönlich finde ich die Frage nach Libanius, Religion und Philosophie sehr schwierig, aber vielleicht sollte tatsächlich wenigstens ein Verweis auf diese Schwierigkeiten da rein. --Cataphractarius 17:46, 22. Jul 2005 (CEST)

Da habe ich mich mißverständlich ausgedrückt: ich meinte, dass eventuell Ammianus und Libanios Zweifel bezüglich des Gelingens hatten - für Julian wäre dies in der Tat...problematisch gewesen, es sei denn man hängt der Theorie des Opfertods Julians an, wie in manchen romantisch-verklärten populärwissenschaftlichen Darstellungen ;-). Wie dem auch sei - was wissen wir schon mit Sicherheit... --Benowar 17:52, 22. Jul 2005 (CEST)
Ah so, sorry, Mißverständnis. Das könnte ich mir in der Tat auch vorstellen - gerade Libanius aufgrund seiner persönlichen Erfahrungen in Antiochia könnte durchaus eher skeptisch gewesen sein. Andererseits, ein siegreicher Kaiser unter der Fahne eines Jupiter optimus maximus philosophicus, wer weiß... ;) --Cataphractarius 17:55, 22. Jul 2005 (CEST)

Kleine Änderung aus der Abteilung 'Sachen zum Lachen' - habe Basileios in Basilius umgeändert, da der kappadokische Kirchenvater aus mir nicht ersichtlichen Gründen in der WP unter Basilius geführt wird... :))) --Cataphractarius 19:21, 22. Jul 2005 (CEST)

Libanius oder Libanios?[Quelltext bearbeiten]

Ich lese gerade eine Biographie über Johannes Chrysostomos (Vlg Kohlhammer).
Hier ist immer die Rede von Libanius. Gibt es vielleicht einen Fachmann, der das klären könnte?
Die meisten Menschen haben nur einen Namen, und i.Allg. wollen sie auch mit diesem Namen genannt werden. :-) Noch dazu kann in diesem Fall die Frage ob o oder u noch mehr aussagen. Die Endung -os läßt mich an den griechischen Osten denken, die Endung -us eher an einen lateinischen Namen...je nachdem würde ich einen jeweils verschiedenen familären Hintergrund vermuten.
In der Suchmaschine google findet man unter beiden Stichworten Eintragungen. Was für die nötige Entscheidungsfindung nicht gerade hilfreich ist. -.-
Detektiv 07:16, 7. Sep 2006 (CEST)

Beides ist richtig. Für den lateinischen Westen gilt die latinisierte Fassung Libanius, für den griechischen Osten die gräzisierte Fassung Libanios. --Tolanor 18:39, 27. Dez. 2006 (CET)Beantworten