Diskussion:Seeschlacht von Djerba

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Letzter Kommentar: vor 11 Monaten von 2A02:1210:3ECB:2600:716E:DF50:E30E:C8CD in Abschnitt Warum?
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Gibt es irgendeinen Beleg für die Eroberung der Balearen die erwähnt wird? In der WIKI über die Balearen steht nichts von einer Herrschaft der Osmanen. Oder war das eher ein Einmarschieren/Plündern/Abziehen?

Es handelte sich um Plündern und Sklavenraub. Cosal 16:17, 4. Jul. 2007 (CEST)Beantworten

Warum?[Quelltext bearbeiten]

Kann irgend jemand den Artikel mal ein bisschen ausbauen - wieso verlieren die Osmanen "kaum ein Schiff" in eine rmehrtägigen Schlacht bei zwei sehr großen und fast gleich starken Flotten? -- Pohl-rosengarten 12:23, 14. Mai 2010 (CEST)Beantworten

Ich muss ein bisschen ausholen. Die Türken waren den westlichen Kräften in der Seekriegsführung generell überlegen, bis etwa zur Seeschlacht von Lepanto. Es gibt zahlreiche türkische Siege, kaum westliche Erfolge. Das hat vielfältige Gründe. Zum einen waren die westlichen Kräfte (ich nenne sie mal so) nicht unter einem einigen Kommando geführt, wie die Türken, wo die Befehlskette völlig klar war. Die westlichen Kräfte waren ein gemischter Haufen, deren Soldaten und Befehlshaber sich misstrauten, teils sogar hassten.
Beim versuchten Entsatz von Zypern nach dem türkischen Angriff 1570 verzögerte der spanische König das Auslaufen der Flotte nach Zypern absichtlich, wie man aus zwei Briefen an den Flottenkommandanten weiss (Madrid musste immer "nach mehreren Richtungen Ausschau halten"; es konnte notwendig werden, Flottenteile in die Nordsee zu verlegen, wenn die Geusen eine verstärkte Gefahr darstellten, dasselbe galt gegenüber Frankreich, das Spanien bedrohen konnte und teilweise sogar mit den Türken verbündet war. Spaniens expansive Interessen lagen auch überwiegend im westlichen Nordafrika, nicht im östlichen Mittelmeer, wie die der Venezianer. Madrid befürchtete sogar, die Venezianer könnten irgendwann den Türken helfen, in Nordafrika weiter westlich auszugreifen, da die Beziehungen der Venezianer zu den Türken nicht durchgängig feindlich waren). Zwischen den alten Konkurrenten Venedig und Genua, nominell meist in der 'Heiligen Liga' verbunden, bestand sowieso stärkstes Misstrauen. Nach der Schlacht von Lepanto warfen Venezianer dem Befehlshaber des rechten Flügels, Doria, sogar Feigheit und Verrat vor, weil der seine an Zahl unterlegenen Galeeren erst relativ spät gegen den linken Flügel der Türken unter Uluch Ali in den Kampf geführt hatte.
Der Sieg von Lepanto hätte fast nicht stattgefunden, weil der venezianische Kommandant einen spanischen Offizier wegen einer Disziplinlosigkeit aufhängen liess, was den nominellen Oberbefehlshaber Juan d'Austria fast dazu gebracht hätte, die spanischen Schiffe zurückzuziehen. Der spanische Offizier mit seinen Leuten wiederum befand sich auf einem venezianischen Schiff, weil die Venezianer oftmals Probleme hatten, ihre Galeeren mit genügend Soldaten zu besetzen. Vor Lepanto mussten deshalb Spanier die Reihen der Venezianer ergänzen.
Während die Türken in den meisten Fällen während des 16. Jhdts. in der Seekriegsführung hocherfahrene Kapitäne als Befehlshaber hatten - oftmals nordafrikanische Korsaren - griffen die westlichen Mächte oft auch auf unerfahrene, einfach im Adelsrang hochstehende Personen zurück.
Ein weiterer Vorteil der Türken war ihre zahlenmässige Überlegenheit bei Landtruppen. Sie machte es möglich, zahlreiche gut ausgebaute, stark bemannte Festungen entlang der Küsten zu halten. Der "Westen", besonders die Venezianer, hatte hier weniger aufzubieten. Dies ist wichtig, weil die Struktur der damaligen Flotten (hauptsächlich Galeeren ohne grosse Nutzlast) es erforderten, dass sie in kurzen Abständen an Land Proviant und Wasser aufnehmen konnten. Zudem waren die Galeeren wenig seetüchtig bei stärkerem Wind - auch das zwang sie oft, Häfen anzulaufen.
Die westlichen Flotten gingen recht früh dazu über, reine Segelschiffe und gemischte Formen (Galeassen) in ihre Flotten einzubinden. Venezianische Galeassenkapitäne mussten sich verpflichten, keinem Seegefecht auszuweichen, wenn die gegnerische Übermacht nicht mehr als 5 Galeeren betrug. Das taktische Zusammenspiel von langsamen Galeassen und schnellen Galeeren war aber sehr schwierig (bei Lepanto hatten die westlichen Admiräle dies gelernt und schleppten die schwerbewaffneten Galeassen mittels Galeeren in ihre Kampfpositionen).
Im frühen 17.Jhdt. schliesslich gingen die westlichen Mächte zunehmend zu reinen Kriegsseglern über, bei denen eine Überlegenheit an Artillerie wichtiger war als die Qualität einer Entermannschaft. Als Beispiel lässt sich anführen, dass im Jahr 1610 bloße vier toskanische Galeonen den Kampf gegen 21 türkische Galeeren und eine Galeasse aufnahmen und nicht verloren.
In der für den Westen verlorenen Schlacht von Preveza war der Mangel an adäquatem Zusammenspiel der verschiedenen Schiffe mitentscheidend gewesen; die relativ hohe Anzahl westlicher reiner Segler war durch die herrschenden Windbedingungen mehr oder weniger aus dem Spiel genommen worden, was der türkischen Galeerenflotte entgegenkam.
In Djerba schliesslich, wie auch vorher schon in Preveza, machte sich die Vernachlässigung von Aufklärungsoperationen in fataler Weise bemerkbar: Die Türken überraschten die ohnehin vorher schon durch Krankheit geschwächten Kräfte der Gegenseite. --2A02:1210:3ECB:2600:716E:DF50:E30E:C8CD 14:27, 3. Jun. 2023 (CEST)Beantworten

Verlauf der Schlacht[Quelltext bearbeiten]

Über den Verlauf erfährt man eigentlich gar nichts, außer, dass sie ca. 5 Tage gedauert habe. --Peewit 19:30, 14. Mai 2010 (CEST) In der englischen WP heißt es: "The battle was over in a matter of hours", also nicht eine Schlacht von 5 Tagen. Taugen deren Quellen nichts? Und im Anschluss an diese Seeschlacht von wenigen Stunden erfolgte eine 3 Monate dauernde Belagerung der von der christlichen Allianz errichteten Festung! Hier aber ist alles nach wenigen Tagen vorbei! Was stimmt denn nun?--Peewit 19:42, 14. Mai 2010 (CEST)Beantworten

Quellen[Quelltext bearbeiten]

Es fällt auf, dass bisher nur englischsprachige Literatur aufgeführt wird, sogar Braudel, obwohl dessen Buch seit 1990 auf deutsch vorliegt. Das macht mich etwas misstrauisch in Bezug auf die Zuverlässigkeit der hier aufgeführten Fakten. --Peewit 20:51, 14. Mai 2010 (CEST)Beantworten