Diskussion:Sowjetischer Garnisonfriedhof Dresden

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Dieser Artikel war im Portal:Dresden der Artikel des Monats August 2018.

Im Prinzip müsste man den Artikel dringend überarbeiten.

Vorschlag für den einleitenden Satz (so ungefähr): "Der Sowjetische Garnisonfriedhof an der Marienallee besteht aus einer Kriegsgräberstätte der Roten Armee sowie einem Anbau für die während der Besatzungszeit verstorbenen Soldaten der Sowjetarmee, Familienangehörige hier stationierter Soldaten und Zivilangestellte des Militärs."

Der Name des Friedhofes, "Garnisonfriedhof der Sowjetischen Armee", weist ja bereits darauf hin: Er war nicht nur als Kriegsgräberstätte gedacht, sondern als Friedhof für die hier in Dresden errichtete Militärgarnison der Sowjetischen Armee (so hieß die Rote Armee ab 1945). Er diente folglich während der gesamten Besatzungszeit als Begräbnisstätte für Angehörige des Sowjetischen Militärs. Entsprechend gibt es auch einen Teil im Norden der Anlage, auf dem sich keine Kriegsgräber befinden, sondern "zivile" Gräber von Soldaten und Zivilisten, die nach dem 31.3. 1952 verstorben sind - im Beamtendeutsch "Zivilteil" genannt. Die Bezeichnung "Zivilteil" ist irreführend und täuscht über die große Mehrheit an Soldatengräbern auf diesem Friedhofsteil hinweg.

Die Zahl der auf dem Garnisonfriedhof beigesetzten Personen stimmt nicht, es sind über 2000 (etwa 2200), verteilt auf rund 1500 Grabmale (eigene Bestandsaufnahme).

Der Satz "Zwischen 1998 und 2007 wurde der Friedhof wieder in Stand gesetzt und blieb währenddessen geschlossen" stimmt so nicht: Instand gesetzt wurde nur die Kriegsgräberstätte, nicht aber der Zivilteil, der ja auch zum Friedhof gehört, und auf den im Artikel ja auch (wenn auch indirekt) Bezug genommen wird. Auch steht der Garnisonfriedhof, zu dem selbstverständlich auch der Zivilteil gehört, nicht "komplett unter Denkmalschutz", sondern lediglich die Kriegsgräberstätte.

Interessant wäre auch Folgendes:

betreffend die gesamte Anlage:

- Der gesamte Friedhofsflurstück ist 2 Hektar groß

- Insgesamt circa 2200 Bestattete und knapp 1500 Grabmale (Quelle: Bestandsaufnahme/Zählung vor Ort)

- Die letzte Soldatenbeisetzung auf dem Garnisonfriedhof fand im August 1973 auf dem Zivilteil statt, jene allerletzte vom September 1987 (auch auf dem Zivilteil) galt einem 10-jährigen Mädchen.

- der jüngste bestattete Soldat war 14 Jahre alt - ein 1945 in den letzten Tagen der Schlacht gefallener Unteroffiziersanwärter. Sein Grab befindet sich im Südflügel der Hauptanlage (ein Mehrfachgrab).

- Ab Ende der 60er-Jahre wurden tote Soldaten zunehmend in die Heimat zurückgeführt und dort bestattet.


betreffend die Kriegsgräberstätte:

Der Hauptteil des Garnisonfriedhofes, steht komplett unter Denkmalschutz und gliedert sich in verschiedene Bereiche:

Im Süden, zu beiden Seiten des Obelisken, befinden sich in jeweils 12 Reihen die Gräber von Maigefallenen, Zwangsarbeitern sowie Kriegsopfern, die an Verletzungen und Unterversorgungen bis ins Jahr 1946 hinein verstarben. Hier finden sich auch einige Gräber von Frauen und Kindern. Die niedrigen Dienstgrade sowie Zwangsarbeiter ohne militärischen Rang wurden zumeist in Mehrfachgräbern zu vier bis sechs Personen beigesetzt, die höheren Dienstgrade (meist Offiziere) hingegen stets in Einzelanlagen.

Im Mittelflügel befinden sich zu beiden Seiten des Mittelweges auf jeweils 14 Reihen Gräber von zwischen 1946 und 1954 verstorbenen Soldaten, hier verläuft die Grenze zwischen Kriegsgräbern (bis 31.3.1952) und während der Besatzung Verstorbenen fließend. In den vom Hauptweg aus vorderen Reihen befinden sich die Einzelgräber der Offiziersränge, vereinzelt auch der höheren Feldwebelränge, in den hinteren Reihen die Doppel- und Mehrfachgräber der niederen Dienstgrade bzw. nicht zu identifizierender Toter.

Im Ostflügel (am Zaun zur Marienallee) sind die Gräber zwischen 1946 und 1949 verstorbener Soldaten und Kriegsgefangener angeordnet. Auch hier hat die Trennung nach höheren und niederen Dienstgraden Bestand.

Des Weiteren gibt es auf der Hauptanlage einen Westflügel mit circa 140 Grabmalen zwischen 1956 und 1959 verstorbener junger Soldaten einfacher Dienstgrade. Das Durchschnittsalter der hier Bestatteten beträgt 21 Jahre, zu 90% liegen hier Rekruten ("Rjadowoj" = niederster militärischer Rang).

Im Südwest-Flügel schließlich findet sich ein separater Hain mit etwa 60 Grabmalen zwischen 1954 und 1967 verstorbener Sowjetsoldaten der Offiziersränge.

Grabmale

Die Grabmale der einfachen Dienstgrade sind einheitlich in Gestalt eines Betonquaders mit aufgesetztem Sandsteinobelisken samt eingeprägtem Sowjetstern gehalten. In manchen Fällen ist auch der Obelisk aus Beton. Auf dem Quader wurden in kyrillischer Schrift die Nachnamen und Dienstränge der Verstorbenen sowie (soweit bekannt) Geburtsjahr und Sterbetag eingraviert. Sie sind in allen Flügeln der Hauptanlage in den hintersten Reihen sowie in ausschließlicher Erscheinungsform im Westflügel zu finden. Bisweilen wurden Bildnisse der Toten aus Keramik oder Emaille angebracht, von denen heute nur noch sehr wenige erhalten sind.

Die Grabmale der höheren Dienstgrade bestehen aus einer Sandsteinstele mit aufwendig gearbeiteter Ornamentik in Form gekreuzter Gewehre, anderer militärischer Motive und eines Sowjetsterns. Einige tragen zudem Inschriftenplatten aus Mamor an der Vorderfront sowie Keramikbildnisse der Verstorbenen. In kyrillischer Schrift sind Name, Rang und Lebensdaten sowie seltener letzte Grüße und Trauerbekundungen von Familienangehörigen eingraviert.

Laut Gräbergesetz von 1965 ist der Freistaat Sachsen zum dauerhaften Erhalt der Ruhestätten auf der Hauptanlage verpflichtet


betreffend den Nordflügel:

Der Nordflügel wurde Anfang der 50er-Jahre vor allem aus akuten Platzgründen als Erweiterung für die Hauptanlage angebaut. Er wurde terrassenförmig in die Hanglage des oberen Prießnitzgrundes eingepasst und erstreckt sich in seinem schlussendlichen Ausmaß bis in die Dresdner Heide hinein. Im Gegensatz zur Hauptanlage gibt es auf dem Nordflügel dichten Altbaumbestand sowie hohe Hecken und Büsche.

Der Übergang zwischen Hauptanlage und Nordflügel befindet sich hinter den letzten Grabreihen der Ersteren sowie auf Höhe der Gedenksäulen aus rotem Granit für Kinder und Kriegsgefangene. Versteckt hinter hohen Hecken, schließen sich an die Hauptanlage im Norden zunächst zwei halbkreisförmig angelegte Urnenhaine für Kinder mit liegenden Grabsteinen aus rotem, unbehandeltem Granit sowie weiter westlich ein Hain mit Standmalen aus rotem Granit für Frauen, Jugendliche und Zivilangstellte an. Über Treppen geht es abwärts zu den verschiedenen Grabfeldern des Nordflügels. Der Anbau ist zudem in sich durch einen maroden Zaun in zwei Bereiche geteilt. In Ebene 1 diesseits des Zauns befinden sich die Gräber zwischen 1952 und 1955 verstorbener Soldaten, fast ausschließlich niederer Dienstgrade. Es handelt sich ausschließlich um Urnengräber. Vorzufinden sind vor allem liegende Grabmale aus unbehandeltem rotem Granit mit herausgearbeiteten (also nicht eingravierten) Namen und Rängen in kyrillischer Schrift, sowie Lebendaten und einem Sowjetstern. Die Grabmale haben entweder Quadrat- (kleiner) oder Rechteckform (größer). Aus dem Jahr 1954 datieren allein knapp 100 Gräber junger Soldaten.

Diesseits der Zaunes in Ebene 2 erstrecken sich Gräber zwischen 1959 und 1973 verstorbener Sowjetsoldaten. Auch hier dominieren die niederen Dienstgrade sowie ein Durchschnittsalter von etwa 22 Jahren. Mit fortschreitenden Jahren nahm die Zahl der Militärbestattungen sukzessive ab. Im letzten Jahr, 1973, lag die Zahl der Beerdigungen bei ledliglich noch zweien, danach rissen sie ab. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, alsdass nach Aussage ehemaliger Militärangehöriger die Toten ab den 60er-Jahren zunehmend direkt in die Heimat zurücküberführt wurden. Teilweise wurden sie auch vorübergehend innerhalb der Kasernenanlagen bestattet. Historiker schätzen, dass in der DDR während der Besatzungszeit jährlich zwischen 2000 und 4000 Sowjetsoldaten zu Friedenszeiten ihr Leben verloren.

Der Nordflügel befindet sich seit vielen Jahren in einem mehr als schlechten Zustand. Der für die Pflege zuständige Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) lässt den Anbau verwildern. Offiziell wird das mit der Rechtslage begründet. Da der Nordflügel nicht wie die Kriegsgräberstätte unter Denkmalschutz steht und somit der Gesetzgeber Erhalt und Pflege nicht zwingend vorschreibt, sieht man beim Freistaat keine Veranlassung zur Pflege. Von den Instandsetzungsarbeiten zwischen 1998 und 2007 blieb der Nordflügel deshalb ausgeschlossen. Es fehlt des Weiteren ein stabiler Zaun, der Wild aus der Dresdner Heide vom Friedhof fern hält. Die Folge sind schwere Verwüstungen und Schäden durch Wildschweine - im Übrigen auch an der teuer sanierten Hauptanlage, die sich heute dadurch ebenfalls in einem bedauernswerten Zustand befindet. Auf dem Nordflügel sind Grabsteine vielerorts durch Wildschweinsuhlen verschüttet, mit Pflanzen und Moos völlig überwuchert. An vielen Stellen sind Grabmale zudem durch jahrelang nicht gestutzte Büsche und Bäume völlig eingewachsen, sodass sie nicht mehr oder nur noch schwer einsehbar und zugänglich sind.

In näherer Zukunft plant der SIB, die Grabmale abzureißen und die Anlage in eine schlichte Grünfläche mit Gedenkstein umzugestalten, um den Pflegeaufwand künftig so gering wie möglich zu halten. Die Pläne stoßen auf Ablehnung bei Kulturfreunden und Denkmalschützern. Man ist der Ansicht, dass der Anbau wie die Kriegsgräberstätte unter Denkmalschutz gestellt und als zeit-, orts-, landschaftsbau- und kulturgeschichtliches Gut erhalten werden sollte, da er die Präsenz und die Kultur einer anderen Nation in Dresden während der abgeschlossenen historischen Epoche der Sowjetischen Besatzung reflektiert.


Wäre schön, wenn man das irgendwie einarbeiten könnte. Angeregt und eingebracht von: Jane Jannke. (nicht signierter Beitrag von 92.206.30.29 (Diskussion) 13:30, 26. Sep. 2010 (CEST)) [Beantworten]

Рядовой = Rekrut ?[Quelltext bearbeiten]

M. E. zu eng. Ein ru:Рядовой ist halt der niedrigste Rang. Soldat ohne Dienstgrad. --129.187.244.19 07:48, 7. Okt. 2020 (CEST)[Beantworten]