Diskussion:Weichentransportwagen

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Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von Falk2 in Abschnitt Zeitbedarf
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Zeitbedarf[Quelltext bearbeiten]

Die Sperrzeit für den reinen Umbau wird nicht verkürzt. Beim Abbau der Stelleinrichtung, dem Schneiden, Ausbauen, das Planum herstellen, Reinlegen, Schottern, Stopfen, Schweißen und den sicherungstechnischen Arbeiten ist kaum mehr Zeit herauszuschinden. Eingespart wird einerseits der Vormontageplatz und andererseits die dafür erforderliche Zeit vor der eigentlichen Sperrpause, die jedoch den Betrieb in der Regel nicht beeinträchtigt. Entscheidend ist tatsächlich die erreichbare Vormontagequalität. Ein Weichenwerk kann das in der Richthalle mit Portalkran wirklich deutlich besser als jede Gleisbaurotte mit Zweiwegebagger, Brechstangen, Hämmern, Bandmaß und Schraubeseln. Die ebenfalls vormontierbaren Übertragungsteile für die Mittelverschlüsse verstärken das noch. Insbesondere bei Verschlussfachschwellen mit deutlich geringeren Toleranzen kommen die Fahrbahnkollegen auf der Baustelle öfter an ihre Grenzen, insbesondere, wenn der Boden des Vormontageplatzes nicht eben genug ist. Ausgebaute Weichen, die nur noch Schrott sind, verlädt niemand auf Weichentransportwagen. Der Aufwand lohnt sich nicht, zumal die Wartezeit der Wagen zusätzlich Geld kostet.

Ich kenne auch keine Weichentransportwagen mit einstellbarer Neigung. Die gekippte Stellung wird durch kinematische Schlösser gehalten, damit die Hydraulikanlage während der Fahrt entlastet ist und nicht unter Druck gehalten werden muss. Das wäre vermutlich auch nicht zulassungsfähig.

Trotzdem gut, dass es jetzt auch diesen Artikel gibt. –Falk2 (Diskussion) 01:44, 27. Okt. 2022 (CEST)Beantworten

Hallo Falk2,
Danke für Deinen Kommentar! Ohne Frage ist die verbesserte Qualität der im Weichenwerk vormontierten Weichen der entscheidende Punkt, weshalb ja an erster Stelle genannt wird. Bzgl. des Zeitbedarfs steht im Artikel Alfred Pfirter, Friedrich Wernick: Just-in-Time-Konzept für einen modernen Weichenumbau. In: EI – Der Eisenbahningenieur. Band 51. Tetzlaff Verlag, Dezember 2000, S. 39–41. folgendes wörtlich: "Die Bauzeiten werden verkürzt und kürzere Sperrpausen können besser genutzt werden durch: * den Wegfall von Rangierfahrten zum Transport der neuen Weiche vom Montageplatz zum Einbauort und * die kürzeren Belegungszeiten für das Nachbargleis." Im gleichen Artikel steht auch, dass die Alt-Weichen gleich mit dem WTW abtransportiert werden. Der Artikel bezieht sich bzgl. des Einsatzes von Weichentransportwagen auf deren Anfangszeit (Ende 2000) in der Schweiz bei der SBB, weshalb ich natürlich nicht ausschließen will, dass es heute anders gehandhabt wird oder das es in anderen Ländern (z.B. Deutschland) grundsätzlich anders gehandhabt wurde/wird.
Stimmt, bzgl. des Winkels, habe ich den Artikel wohl gestern falsch verstanden. Ich hab den Satz umformuliert. VG, --Peatala36 (Diskussion) 08:07, 27. Okt. 2022 (CEST)Beantworten
2000 ist schon eine Weile her und so einige Träume haben sich nicht erfüllt. Praktisch habe ich erst sehr selten erlebt, dass Weichen wirklich vormontiert geliefert werden. Die Rangierfahrten zwischen Vormontageplatz und Einbauort sind sehr von den örtlichen Verhältnissen abhängig. Beim Umbau des Bahnhofs Leipzig Hbf (mit Berliner und teilweise Dresdener Bahnhof) zwischen 2014 und 2017 wurden die meisten Weichen im Loch montiert. Weil schon wegen der vergleichsweise geringen Geschwindigkeiten die Schienenprofile S 54 und S 49 eingebaut wurden, gibt es in diesem Bahnhof ohnehin keine Verschlussfachschwellen, die für ungenaue Vormontage besonders anfällig sind. Sicherungstechnisch brauchen zwei Kollegen für eine 760er Weiche mit drei Verschlüssen zwei Tage. Bei den Weichen 25 und 26 im Dresdener Bahnhof habe ich das auch alleine geschafft und dabei vielen noch hoffentlich brauchbare Bilder ab, aber danach tat mir wegen der schweren Abdeckkanäle, die zugeschnitten werden müssen, ziemlich das Kreuz weh. Bei klassischen Weichen muss man die Lagereisen für die Winkelhebel der Übertragungsteile auf der Baustelle bohren, bei Verschlussfachschwellen ist das prinzipiell nicht erforderlich. Wenn aber die Vormontagegenauigkeit des Zungenteils nicht gut genug ist, passen die Herstellerbohrungen am zweiten und dritten Verschluss nicht. Das ist ein starkes Argument für die vormontierte Lieferung, doch wie gesagt, sie ist noch immer selten. –Falk2 (Diskussion) 23:14, 27. Okt. 2022 (CEST)Beantworten
Kannst du die Verschlussfachschwellen unter Riegelhandschloss#Handverschluss genauer beschreiben, am besten mit Bild? Oder nur ein Bild mit passender Legende? -- Heribert3 (Diskussion/Talk) 23:26, 27. Okt. 2022 (CEST)Beantworten
Bonn, Abzw Olof-Palme-Allee
Abzw Thekla West, EW 60-500-1:14 B VS mit Verschlussfachschwellen, das Bild ist leider auch nicht berühmt
Mit Riegelhandschlössen haben die Verschlussfachschwellen nicht viel zu tun. Bisher wurden die Weichenverschlüsse und Prüferstangen in Schwellenfächer eingebaut. Damit sind die benachbarten Schwellen nur einseitig zu stopfen. Der Gedanke war, eine Schwelle gegen eine Hohlkastenschwelle aus Stahl zu ersetzen, die Zungenbohrungen passend zu verschieben und damit sämtliche Schwellen einer Weiche regulär und beidseitig stopfen zu können. Leider habe ich kein Bild in offenem Zustand ohne Deckelplatten. Ich hatte einfach lange nicht mehr mit solchen Weichen zu tun. Der zweite Zungenprüfkontakt vor dem zweiten Verschluss und die folgenden erhalten ebenfalls Verschlussfachschwellen. Damit müssen die dazugehörenden Prüferstangnen zum Stopfen nicht mehr ausgebaut werden. Das verringert den Aufwand beim Stopfen sehr. Leider gibt es bisher Verschlussfachschwellen nur für Weichen mit Schienen der Form UIC 60 mit Zweiggleisradien zwischen 300 und 1200 Metern. Schick mir mal eine email. Dann kann ich Dir die technische Mitteilung zur Einführung schicken. Eingeführt wurden die Verschlussfachschwellen im DB-Netz am 1. Januar 2011. Das Bild rechts stammt von der Stadtbahn Bonn, dort gibt es die Verschlussfachschwellen auch mit Weichen der Schienenform S 49. Die Ausführung an Stelle von zwei Nachbarschwellen gab es auch mal im Fernbahnnetz, doch sie wurde nur kurz und in kleiner Menge eingebaut. Die aktuelle Ausführung liegt an Stelle der vorderen Kammerfachschwelle bei Weichen in Regelbauart. Fotos im offenen Zustand habe ich leider nicht, die kann ich hoffentlich noch machen, wenn ich mal bei Tageslicht damit zu tun habe. Das ist nicht vorhersehbar. –Falk2 (Diskussion) 00:28, 28. Okt. 2022 (CEST)Beantworten