Drei Lehren

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Laozi, Buddha und Konfuzius. Sinnbild der Drei Lehren

Unter den Drei Lehren (chin. 三教, sānjiào; jap. sangyō) versteht man die drei großen Lehren Chinas, die sich gegenseitig ergänzen, nämlich Konfuzianismus, Daoismus und Buddhismus.

So war ein chinesischer Beamter in seiner Amtsausführung selbstverständlich Konfuzianer. Legte er Wert auf lebensverlängernde Maßnahmen, war er Daoist und starb jemand in der Familie, so konsultierte er einen buddhistischen Mönch, da die Buddhisten den besten Kontakt zum Jenseits hatten. Diese Haltung spiegelt sich in dem Satz eines chinesischen Kaisers der Ming-Dynastie wider: «Die Drei Lehren sind eins.» (三教一。 Sānjiào yī.) Dies ist allerdings auch aus dem Hintergrund zu verstehen, dass in der Ming-Zeit diese drei Lehren als orthodoxe Lehren mit dem Kaiser an der Spitze organisiert werden sollten, und dass andere Gruppen als heterodox und gefährlich gebrandmarkt werden sollten.

Darüber hinausgehend haben sich die drei Lehren in China gegenseitig beeinflusst, befruchtet und ergänzt. So ist der Chan-Buddhismus (siehe auch: jap. Zen) aus der Auseinandersetzung des Daoismus und des Buddhismus entstanden. Die religiösen Spekulationen des Neokonfuzianismus übernahmen Vorstellungen aus Buddhismus und Daoismus. Der Daoismus entwickelte sogar eine Schule, deren Ziel es war, die drei Lehren zu vereinigen: die Schule der vollkommenen Wirklichkeit, Quanzhen.

Literatur