Dynamic Pricing

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Dynamic Pricing, auch dynamisches Preismanagement ist eine Preisstrategie bei der Unternehmen die Preise für Produkte oder Dienstleistungen auf Basis des aktuellen Marktbedarfs anpassen.[1] Es handelt sich dabei um ein Modell, welches Preise anhand automatischer Algorithmen berechnet. Dabei werden Faktoren wie die Preisgestaltung der Konkurrenten, Angebot und Nachfrage und andere externe Faktoren miteinbezogen.

Das dynamische Preismanagement ist in Geschäftszweigen wie der Hotellerie, bei Reiseveranstaltern und Fluganbietern, sowie im Online-Einzelhandel gängige Praxis. Dabei findet das Dynamic Pricing vor allem im Internet im Online-Versandhandel oder bei Online-Auktionen Anwendung.[2] Bei Fluggesellschaften wird Dynamic Pricing auch verwendet um Flugpreise an bestimmte Tageszeiten, Wochentage und Tage vor Abflug anzupassen.[3] Fluggesellschaften richten ihre Preisgestaltung auch auf die Abflugszeit aus, sowie die durchschnittliche Stornoquote ähnlicher Flüge und die Anzahl der Sitzplätze auf dem jeweiligen Flug.[4] Aus diesem Grund ist es bei Internetpräsenzen von Fluggesellschaften auch oftmals möglich innerhalb von sehr kurzen Zeitspannen teilweise deutliche Preisschwankungen desselben Produkts festzustellen. Eine Flugbuchung in einige Destinationen kann so beispielsweise fünf Tage vor Abflug deutlich billiger erstanden werden als zehn Wochen im Voraus gebuchte. Umgekehrt kann ein Flugticket, das nur wenige Stunden vor Abflug gekauft wird, ein Vielfaches des Ausgangspreises kosten.[5]

Die Preisdaten von Mitbewerbern werden automatisiert aus Datenbanken ausgelesen und angepasst. Diese Daten werden durch Preis-Bots zusammengetragen. Ein Computerprogramm errechnet dann anhand der Daten die jeweiligen Preise anhand der Geschäftsregeln.[6]

Bei US-Sportveranstaltungen gibt es ebenfalls das Dynamic Pricing; die Kalkulation muss dann sicherstellen, dass die für die Vereine besonders wichtigen Fans mit Jahreskarte weiterhin in den Genuss der günstigsten Kartenpreise kommen, um sie nicht zu verlieren.[7]

Die wirtschaftswissenschaftliche Theoriebildung zum Dynamic Pricing berücksichtigt die Spieltheorie; Unternehmen wollen nicht nur den kurzfristig handelnden Kunden verstehen, sondern auch den strategisch Planenden.[8]

Literatur

  • Anika Schröder: Dynamic pricing für parallele Flüge. Papierflieger, Clausthal-Zellerfeld 2008, ISBN 978-3-89720-950-3 (zugleich Dissertation Technische Universität Clausthal 2008).

Einzelnachweise

  1. dynamic pricing, WhatIs (englisch), abgerufen am 6. September 2014
  2. dynamic pricing, ITWissen, abgerufen am 6. September 2014
  3. Tucker Cummings: Everything you need to know about dynamic pricing. The Christian Science Monitor (englisch), 4. November 2013, abgerufen am 11. September 2014
  4. Dale Furtwengler: The perils of dynamic pricing: Lessons learned from the airline industry. retail customer experience (englisch), 15. September 2011, abgerufen am 11. September 2014
  5. Bettina Seipp: Wann Sie welchen Flug am günstigsten buchen. Die Welt, 21. Januar 2014, abgerufen am 11. September 2014
  6. Andrew Nusca: The future of retail is dynamic pricing. So why can't we get it right?, ZDNet 2. Oktober 2013, abgerufen am 6. September 2014
  7. Patrick Rishe: Dynamic Pricing: The Future of Ticket Pricing in Sports. forbes.com, 1. Juni 2012, abgerufen am 23. September 2014
  8. Angaben auf einer Seite des Lehrstuhls Robert Klein, Universität Augsburg, abgerufen am 23. September 2014