en passant

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. September 2016 um 12:00 Uhr durch Hadibe (Diskussion | Beiträge) (WP:WPSK ID2; formatiert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ein Schlag en passant

Der französische Ausdruck en passant (Abk.: e. p.) lässt sich mit im Vorbeigehen, im Vorübergehen oder auch beiläufig übersetzen und bezeichnet im Schachspiel einen besonderen (Schlag-)Zug eines Bauern. Das Fremdwort wird auch außerhalb des Schachs als Redewendung verwendet, um zum Beispiel eine Tätigkeit zu bezeichnen, die man nebenher, ohne viel Aufwand, erledigen kann.

Beim Schach ist das Schlagen im Vorbeigehen definiert als die Zugmöglichkeit, mit einem Bauern einen gegnerischen Bauern auch dann zu schlagen, wenn dieser von der Ausgangsstellung heraus durch einen Doppelschritt über den Schlagbereich des eigenen Bauern hinaus zieht. In diesem Fall ist der Bauernzug so zu werten, als ob er nur einen Feldschritt von der Ausgangsstellung nach vorne getan hätte statt deren zwei. En passant darf nur unmittelbar nach dem Doppelschritt des gegnerischen Bauern und nur durch einen eigenen Bauern geschlagen werden.[1]

Diese Sonderregel entstand dadurch, dass den Bauern erlaubt wurde, aus der Grundstellung einen Doppelschritt zu machen. Gleichzeitig sollte aber ein vorgerückter Bauer nicht seine Wirkung verlieren, einen gegnerischen Bauern auf dem Ausgangsfeld aufhalten zu können oder nach einem Zug zu schlagen. Somit blieb es attraktiv, ein offensives Spiel zu führen, da die Möglichkeit zur Linienöffnung weiterhin gegeben war. En passant schlagen ist nur dann möglich, wenn ein Bauer zwei Felder aus der Grundstellung nach vorne zieht (Beispiel im Bild: Schwarz zieht seinen Bauern von c7 nach c5) und neben einem gegnerischen Bauern (dort: weißer Bauer auf d5) zum Stehen kommt. In diesem Fall wird es dem gegnerischen Bauern unmöglich gemacht, dem Angriff durch einen Doppelschritt zu entgehen. Man muss sich sofort entscheiden, ob man schlagen möchte oder nicht. Wenn man zunächst einen anderen Zug macht, verfällt die Möglichkeit, en passant zu schlagen.[2]

Zudem ging man davon aus, dass das Schachspiel eine Form der Schlachtaufstellung zeigt und auch in der Realität eine Armeeeinheit geschlagen werden kann, wenn sie nach einer langen Marschstrecke weit vorgerückt ist und der Gegner plötzlich bedrohlich in der Flanke steht. Der en passant geschlagene Bauer steht, so gesehen, auch für die von Nachschublinien abgeschnittene Einheit, die nicht im Verband operiert und dadurch eingekesselt wird.

Beispiel

en-passant-Schlag

Ein schwarzer Bauer steht auf d7, ein weißer Bauer auf e5. Schwarz zieht den Bauern im Doppelschritt von d7 nach d5. Weiß hat nun – jedoch nur im unmittelbar darauffolgenden Halbzug – die Möglichkeit, diesen Bauern en passant zu schlagen: Dazu wird der schwarze Bauer auf d5 vom Brett entfernt, der weiße Bauer zieht von e5 nach d6.

Schreibweise: e5 x d6 e. p. (die Abkürzung e. p. wird meist weggelassen)

Besonderheit

Eine technische Besonderheit: Ein Doppelschach, ohne dass eine der Schach gebenden Figuren im letzten Zug gezogen hat, ist nur durch den En-passant-Zug möglich.

Fehler Vorlage:Schachbrett: Die Einbindung mit alter Syntax ist nicht mehr möglich!
Hilfe zur Umstellung auf die neue Syntax gibt es unter Vorlage:Schachbrett/Konvertieren

Fehler Vorlage:Schachbrett: Die Einbindung mit alter Syntax ist nicht mehr möglich!
Hilfe zur Umstellung auf die neue Syntax gibt es unter Vorlage:Schachbrett/Konvertieren

Fehler Vorlage:Schachbrett: Die Einbindung mit alter Syntax ist nicht mehr möglich!
Hilfe zur Umstellung auf die neue Syntax gibt es unter Vorlage:Schachbrett/Konvertieren

Schachkomposition

In der Schachkomposition ist ein Schlagen en passant als Schlüsselzug nur dann zulässig, wenn bewiesen werden kann, dass der letzte Zug einen solchen Schlag erlaubt. Nur durch en passant ist es auch möglich, zwei Figuren gleichzeitig von einer Reihe zu entfernen. Eine weitere Besonderheit des Schlages zeigte unter anderem Korolkow in einer seiner Studien. Fehler Vorlage:Schachbrett: Die Einbindung mit alter Syntax ist nicht mehr möglich!
Hilfe zur Umstellung auf die neue Syntax gibt es unter Vorlage:Schachbrett/Konvertieren



Nach 5. Lc3-a1 d7-d6! versucht Schwarz, ein Patt aufzubauen. Nach 6.c2-c3? d4-d3+ wäre das Patt nicht mehr zu verhindern. Jedoch verfügt Weiß über den Zug 6.c2-c4!, der auf den ersten Blick sofort pattsetzt, auf den zweiten Blick aber die Fesselung des Bauern auf d4 ausnutzt und somit das Schlagen en passant erzwingt. Nach 6. … d4xc3 e.p. 7.La1xc3 ist Schwarz jedoch matt.

Einzelnachweise

  1. FIDE-Schachregeln, abgerufen am 28. Februar 2015
  2. Artur Wachelka: Schach lernen: en passant. (php) In: www.schachtrainer.de. Abgerufen am 13. Mai 2014.