FOB-Test

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Ein FOB-Test ist ein Diagnose-Verfahren der (Human-)Medizin, um im Stuhl verborgenes Blut zu erkennen. Die Entnahme der Probe erfolgt „vor Ort“ (en: Point-of-Care-Testing); die Auswertung im Labor geschieht unabhängig. Der Test ist nützlich für die Früherkennung von Darmkrebs.[1]

Dieser Schnelltest prüft auf Blut, das sich in Folge von Darmschäden eventuell im Stuhl befindet (synonym: Exkrement, Fäzes, Kot). Das Akronym FOB steht für Fäkales Okkultes Blut (en: Faecal Occult Blood). Die zugrundeliegende Immunochemie ist spezifisch, denn sie beruht auf einer Antikörper-Reaktion gegen menschliches Hämoglobin (Hb) im Stuhl. Deswegen ist dieses Diagnoseverfahren auch als Fäkaler Immunochemischer Test (FIT) oder immunchemischer fäkaler okkultes-Blut-Test (iFOB oder iFOBT) bekannt.[2] Abzugrenzen davon sind Guajak-basierte Tests auf fäkales okkultes Blut, auch gFOBT genannt.[2]

Anwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Proberöhrchen enthält eine Pufferflüssigkeit und ein Probestäbchen. Mit dem Probestäbchen machen Patienten einen Abstrich von ihrem frischen Stuhl. Das „beladene“ Probestäbchen wird zurück in die Pufferflüssigkeit gesteckt und das Röhrchen verschlossen. Das medizinische Labor tropft die Stuhlproben-Flüssigkeit auf eine Testkassette; in wenigen Minuten wird das Ergebnis angezeigt. Ein Kontrollsignal zeigt an, dass der Test funktioniert hat, auch wenn kein Blut zu entdecken ist. Die verschiedenen Angebote der pharmazeutischen Industrie liefern gleichwertige Ergebnisse.[3][4]

Eine vergleichende Studie in 2020 zeigte, dass FOB-Tests sehr empfindlich sind, um Neoplasien des (End-)Darmes zu entdecken. Deswegen verliert die auf Guajak basierte Methode in Europa an Bedeutung.[5]

Schwere Fälle von COVID-19 sind nicht auf das Atemsystem beschränkt. Infekte des Magen-Darm-Systems können zu Komplikationen beitragen. Solche Verdachtsfälle sind durch einen FOB-Test schnell und einfach zu klären.[6]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Barbara Kościelniak-Merak, Branimir Radosavljević, Andrzej Zając, Przemysław J Tomasik: Faecal occult blood point-of-care tests. In: J Gastrointest Cancer. Band 49, Nr. 4, 2018, S. 402–405. PMC 6208834 (freier Volltext).
  2. a b S3-Leitlinie Kolorektales Karzinom, Langversion 2.1, 2019, AWMF Registrierungsnummer: 021/007OL. In: Leitlinienprogramm Onkologie. Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF, 2019, abgerufen am 2. November 2023.
  3. Autor NN: Darmkrebsvorsorge: Vergleichbare Ergebnisse bei neun immunologischen Stuhltests. In: Dt Ärzteblatt. 6. Oktober 2017. (PDF)
  4. Anton Gies, Katarina Cuk, Petra Schrotz-King, Hermann Brenner: Direct comparison of diagnostic performance of 9 quantitative fecal immunochemical tests for colorectal cancer screening. In: Gastroenterology. Band 154, 2018, S. 93–104.
  5. Feng Guo, Isabel De Brabander, Julie Francart, Michel Candeur, Marc Polus, Liesbet Van Eycken, Hermann Brenner: Benefits of switching from guaiac-based faecal occult blood to faecal immunochemical testing: Experience from the Wallonia-Brussels colorectal cancer screening programme. In: Br J Cancer. Band 122, Nr. 7, 2020, S. 1109–1117. PMC 7109124 (freier Volltext)
  6. Li Du, Xiaoling Cao, Jing Chen, Xiuqi Wei, Yi Zeng, Chen Cheng, Yuqi Lin, Wenbin Tan, Hui Wang: Fecal occult blood and urinary cytology tests for rapid screening of inflammatory infection in the gastrointestinal and urological systems in patients with Coronavirus disease 2019. In: J Clin Lab Analysis. Band 35, Nr. 1, 2021, Artikel e23626. PMC 7843294 (freier Volltext)