Fallenbild

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Ein „Fallenbild“ von Daniel Spoerri

Fallenbilder (französisch auch Tableau-piège) sind künstlerische Darstellungen (hier Bilder bzw. Objekte), die zuerst um etwa 1960 von Daniel Spoerri und anderen Protagonisten der französischen Künstlerbewegung des Nouveau Réalisme erstellt wurden.

Den Namen haben die Assemblagen ähnlichen Materialbilder daher, dass alltägliche Situationen (z. B. benutztes Geschirr, Reste einer Mahlzeit) auf einer festen Unterlage (Tischplatte, Schreibunterlage) mit Kunstharz befestigt wurden. Das Fallenbild wurde so zu einer eingefrorenen Momentaufnahme an einen bestimmten abgeschlossenen Prozeß der Realität.[1] Die Objektmontage „Repas hongrois“ ist ein berühmtes Beispiel für diese Art von Akkumulationen. Dem Betrachter soll mit dem Fallenbild eine "Falle" gestellt werden, indem er denkt, dass z.B. ein Tisch mit Resten einer Mahlzeit nicht hängt, sondern steht.

Diese auch teilweise als ein Abkömmling der Eat Art – essbaren Kunst-Objekten aus Lebkuchenteig – verstandenen Kunstgenres bestanden vorwiegend aus Resten von beendeten oder abgebrochenen Mahlzeiten, die zu Momentaufnahmen eingefroren und anschließend mit Kunstharz fixiert wurden.

Literatur

  • Karin Thomas: DuMont’s kleines Sachwörterbuch zur Kunst des 20. Lahrhunderts. Von Anti-Kunst bis Zero. DuMont Buchverlag, Köln 1977, ISBN 3-7701-0622-9

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Karin Thomas: DuMont’s kleines Sachwörterbuch zur Kunst des 20. Lahrhunderts. Von Anti-Kunst bis Zero. DuMont Buchverlag, Köln 1977, S. 179