Foresight Institute

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Das Foresight Institute ist eine gemeinnützige Organisation mit dem Ziel, die breite Öffentlichkeit über fortgeschrittene Nanotechnologie zu informieren, vor allem im Hinblick auf die Möglichkeiten, die mit molekularer Nanotechnologie (MNT) zu erwarten sind.

Geschichte und Ziele

Das Institut wurde 1985 von K. Eric Drexler und Christine Peterson, Drexlers Ex-Frau, gegründet, ein Jahr vor Erscheinen Drexlers Engines of Creation. Es befindet sich in Palo Alto, Kalifornien, im Silicon Valley.

Das vorrangige Ziel des Instituts ist nicht die schnellst mögliche Entwicklung von MNT, sondern die Aufklärung darüber und die Entwicklung von Richtlinien zum sicheren und verantwortungsvollen Umgang v.a. mit molekularer Nanotechnologie. Diese Richtlinien werden seit Jahren entwickelt und stetig verbessert. Sie werden der Politik als Diskussionsgrundlage empfohlen und erfreuen sich stetig wachsendem Zuspruch in der Forschergemeinde.

Das Institut ist grundsätzlich positiv gegenüber MNT eingestellt und vertritt die Position, dass eine frühere Entwicklung besser ist als eine spätere Entwicklung, da MNT enormes Potential hat zur Linderung der meisten dringenden Probleme der Welt heute und in absehbarer Zukunft. Dazu gehören Umweltzerstörung, Unterernährung, Dürren, Krankheit, Armut und Knappheit an fossilen Brennstoffen sowie frischem Trinkwasser.

All diese Probleme tragen auch zur Auslösung und Intensivierung individueller und inter-staatlicher Konflikte bei, so dass auch in dieser Hinsicht Besserung möglich wäre. Die Forschung zu MNT wird von der Schwesterorganisation Institute for Molecular Manufacturing (IMM) durchgeführt.

Aktivitäten

Die Mitglieder des Instituts haben bereits mehrmals vor dem US-Senat gesprochen, um auf die Möglichkeiten und Gefahren von MNT hinzuweisen und um die Erforschung dieser Chancen und Risiken voranzutreiben.

Seit 1989 veranstaltet das Institut jährliche Konferenzen[1] zu MNT, auf denen der Stand der Forschung vorgestellt und ausgetauscht wird, und auch Unternehmern die Möglichkeit gibt, Kontakte zu knüpfen.

Die Website des Instituts hat eine sehr umfangreiche Sammlung [2] von im Netz verfügbaren Ressourcen zu allen möglichen Themen, die mit Nanotechnologie im Zusammenhang stehen. Es gibt außerdem ein ca. vierteljährliches "Foresight update", ein Newsletter, der über wichtige Ereignisse und anstehende Konferenzen seit dem letzten update berichtet.

Der amerikanische Medienwissenschaftler David M. Berube weist darauf hin, dass über alle hier genannten Aktivitäten (sowie eine aggressive Strategie des Fundraisings) das Foresight Institute die eigene Marke "Nanotechnologie" geschaffen hat und auch vermarktet, ähnlich wie das Center for Responsible Nanotechnology, das ebenfalls zu der Gründungsfigur K. Eric Drexler hinführt: "They are both proponents of their own brand of nanotechnology." (David M Berube: Nano-Hype: The Truth Behind The Nanotechnology Buzz. New York, Prometheus Books 2006, p. 247) Berube entlarvt diese Organisation, die sich selbst als eine Art gesellschaftliche "Wachhund"-Organisation (watchdog-organisation) darstellt, in seinem Buch Nano-Hype gewissermaßen als Nanotechnology-Promotion-Machine: d.h. es handelt sich bei dieser Organisation um eine riesige Werbungsmaschinerie in eigener Sache, deren Einfluss bis in die Regierungsspitzen aller westlichen Gesellschaften reicht.

Preise und Auszeichnungen

Das Institut hat mehrere Preise und Auszeichnungen [3] ausgelobt:

  • Feynman Grand Prize. Benannt nach Richard P. Feynman, stellt dieser Preis den höchsten dar, den das Foresight Institute ausgelobt hat. Er wird für die erste Demonstration eines 8-bit-Addierers von 50 nm Größe und eines Roboterarms von 100 nm Größe verliehen, wichtige Grundlagen für künftige Nanocomputer bzw. molekulare Fertigung. Der Preis wurde 1996 ausgelobt und ist mit US$ 250.000 dotiert.
  • Feynman Prize. 1993, 1995, 1997 und seit 1997 jährlich wurden und werden je US$ 5.000 für eine theoretische und eine praktische Forschungsarbeit verliehen, die dazu dienen, die Entwicklung von MNT voranzutreiben.
  • Distinguished Student Award. Dieser Preis wird seit 1997 jährlich an den meist versprechenden Studenten im Feld Nanotechnologie verliehen und ist mit US$ 1.000 dotiert.
  • Foresight Prize in Communication. Dieser Preis wird seit 2000 für "herausragende journalistische oder andere kommunikative Leistungen verliehen, die zur Aufklärung der Öffentlichkeit über molekulare Nanotechnologie oder eine andere im Entstehen begriffene Schlüsseltechnologie beitragen, die einen großen Einfluss auf Gesellschaft oder Umwelt hat". Der Preis ist mit US$ 1.000 dotiert.

Weblinks