Freundsamer Moos

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Freundsamer Moos

Das Freundsamer Moos (auch: Freundsamer Moor, Dobramoor, Jakobimoor) ist ein Moorgebiet in den Wimitzer Bergen in Kärnten, auf dem Gebiet der Gemeinden Sankt Urban und Liebenfels.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Talbecken des Freundsamer Mooses liegt auf einer Höhe von knapp über 900 Meter. Es wird vom Ilmitzer Wald im Norden, Paulsberg und Hocheck (beide bekannt durch das Skigebiet Simonhöhe) im Westen sowie vom Gößeberg im Süden umrahmt. Die Entwässerung erfolgt nach Osten hin durch den Gradenegger Bach.

Blick vom Paulsberg hinunter auf das Freundsamer Moos, eingerahmt von Gößeberg (rechts) und Ilmitzer Wald (links).

Typ[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Freundsamer Moos handelt es sich um ein sauer-oligotrophes Regenmoor.[1]

Nutzung und Besitzverhältnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der künstliche Damm, durch den der Freundsamer Teich aufgestaut war, wurde durch ein Unwetter in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zerstört; die Flutwelle verwüstete das Feistritzbachtal. Große Teile des ehemals ausgedehnten Moores wurden abgetorft und werden als Wiesen und Weiden genutzt. So sind nur etwa 3 Hektar echtes Hochmoor vorhanden.[2] 33 Hektar Fläche des Freundsamer Mooses wurden vom Österreichischen Naturschutzbund angekauft und seither von extensiver Tierhaltung verschont, so dass sie sich erholen können.[1]

Natur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pflanzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von Bedeutung ist das Vorkommen der Strauch-Birke.

Ornithologische Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den 1990er-Jahren wurden im Moor und den südlich angrenzenden bewaldeten Bergen Brutvorkommen folgender geschützter Vogelarten nachgewiesen: Schwarzstorch (damals das einzige Vorkommen in Kärnten), Wespenbussard, Wanderfalke, Auerhuhn, Wachtelkönig, Sperlingskauz, Schwarzspecht, Neuntöter. Als Durchzügler oder Nahrungsgäste wurden Zwergadler und Waldschnepfe beobachtet.[1]

Kältepol[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Rahmen einer Kältepolstudie wurde 2006 vorübergehend eine meteorologische Station am Dobramoor betrieben, um Temperaturminima für extreme Tal- und Beckenlagen zu erfassen. Dabei wurden Temperaturen von bis zu −30,0 °C gemessen.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Adolf Fritz, Friedrich Hans Ucik: Das würmeiszeitliche Dobramoor am Rande des Draugletschers (Kärnten – Ostalpen). Klima- und Vegetationsgeschichte seit dem späten Pleniglazial. In: Carinthia II. 195./115. Jahrgang, Klagenfurt 2005, S. 441–490 (zobodat.at [PDF]).
  • Sigmar Bortenschlager: Pollenanalytische Untersuchung des Dobramoores in Kärnten. In: Carinthia II. 156./76. Jahrgang, Klagenfurt 1966, S. 59–74 (zobodat.at [PDF]).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Siegfried Wagner: Freundsamer Moos – Gößeberg – Steinerkofel. in: Umweltbundesamt (Hg.): Important Bird Areas in Österreich. Bundesministerium für Umwelt, Wien, 1995. S. 379–382.
  2. Adolf Fritz, Friedrich Hans Ucik: Das würmeiszeitliche Dobramoor am Rande des Draugletschers (Kärnten – Ostalpen). Klima- und Vegetationsgeschichte seit dem späten Pleniglazial. in: Carinthia II. 195./115. Jahrgang, Klagenfurt 2005, S. 441–490 (zobodat.at [PDF]).
  3. Reinhold Lazar, David Eckart: Bisherige Ergebnisse der Kältepolstudie in der Steiermark. in: Tagungsband des 9. Österreichischen Klimatags. 2006, V12.

Koordinaten: 46° 45′ 48″ N, 14° 12′ 22″ O