Frottola (Musik)

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Faksimile einer Partitur

Unter Frottola (ital.) versteht man in der italienischen Renaissancemusik eine vierstimmige, schlichte Liedform aus dem Zeitraum von etwa 1430 bis 1530. Dieser Liedstil wurde an den Höfen von Mantua und Ferrara entwickelt. Das Lied ist vom lateinischen „Frocta“ abgeleitet und bezeichnet dort ein Konglomerat willkürlicher Gedanken. Als kompositorischer Begriff wurde es für die verschiedensten Werke verwendet.

Viele Frottolen stammten von Sänger-Lautenisten, beispielsweise von Marchetto Cara und Bartolomeo Tromboncino, doch wurde der populäre Stil von vielen anderen Komponisten, unter anderem von Josquin Desprez, nachgeahmt. Die Weiterentwicklung der Frottola ist das um 1530 entstehende Madrigal.

Literatur

  • Florian Mehltretter: Die Frottola als Innovation der ‚poesia per musica‘, in Romanische Studien 3, 2016, online.