Georg Konrad Rothbart

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Georg Konrad Rothbart (* 22. November 1817 in Roth; † 3. September 1896 in Coburg) war ein deutscher Architekt, Baumeister in Diensten von Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha und Leiter der herzoglichen Sammlungen in Coburg.

Leben und Wirken

Arbeiten

Schloss Callenberg, Unterschloss

1838 wurde unter der Leitung von Carl Alexander von Heideloff die Veste Coburg im Stil der Romantik umgebaut und die jetzigen Kunstsammlungen dort untergebracht. Heideloff holte 1839 den Maler und Baumeister Georg Konrad Rothbart aus Roth bei Nürnberg, um die umfangreichen Arbeiten durchzuführen[1], die 1859 ihren Abschluss fanden. Zwischen 1856 und 1859 wurde von ihm das Unterschloss auf Callenberg im Stil der Neugotik neu errichtet. Um sein Gehalt aufzubessern, nahm Rothbart verschiedene Nebentätigkeiten an.

Das Hoftheater stellte ihn am 1. April 1845 als Costumier und Dekorationsmaler ein. Zwischen 1848 und 1854 betätigte er sich auch als Zeichenlehrer an der neuen Realschule Ernestinum[2], verbunden mit der Ernennung zum Hofmaler im Oktober 1849[3]. 1852 wurde er dann zusätzlich erster Direktor der neugeschaffenen Bauhandwerkerschule, der Vorläuferin der heutigen Hochschule Coburg. Diesen Posten bekleidete Rothbart bis 1857.[2]

Im Juli 1851 beauftragte Ernst II. ihn mit der Inspektion des Kupferstichkabinetts mit 330.000 Blättern und im November 1854 schließlich mit der Inspektion sämtlicher Sammlungen auf der Festung. Anschließend wurde er offiziell Leiter der herzoglichen Sammlungen auf der Veste Coburg.[3]

Schloss Ketschendorf

Ab 1860 übernahm Rothbart neben Bauvorhaben des Herzogs immer häufiger auch private Aufträge. So schloss er 1866 mit der Baronin von Ketschendorf einen Vertrag über den Abriss ihres bisherigen Hauses in der Parkstraße 2 und einen Neubau als Schloss. Der Abbruch und Neubau erfolgte 1869, wobei das abgebrochene Haus später in der Oberen Klinge Nr. 3 unter Verwendung alter Mauerwerkteile neu errichtet wurde.[4]

Palais Edinburgh

Zu Rothbarts bedeutendsten Werken im Auftrag des Herzogs zählen 1866 der Umbau des Palais Edinburgh im Stil der Neurenaissance mit Aufstockung um ein drittes Geschoss und 1878 der Bau der Domäne Ernstfarm als Musterfarm nach Vorbild englischer Hofgüter der Agriculture-Bewegung.[4]

Auszeichnungen

Im Oktober 1853 verlieh Ernst II. Rothbart die goldene Verdienstmedaille für seine Tätigkeit beim Bau des neuen Wirtshauses auf der Veste. 1858 wurde Rothbart zum herzoglichen Baurat ernannt. 1877 erhielt er das Ritterkreuz II. Klasse des ernestinischen Hausordens. 1879 folgte die Ernennung zum herzoglichen Hofrat und 1881 zum Geheimen Hofrat. Das Komturkreuz II. Klasse des Hausordens wurde ihm schließlich 1893 verliehen.[3]

Bauwerke

Rothbarts Bauwerke prägen bis heute das Coburger Stadtbild und zählen zu den denkmalgeschützten Bauten der Stadt. In Coburg wurden folgende Bauten durch Georg Konrad Rothbart geplant und ausgeführt[5]:

Literatur

  • Helmut Wolter: Raum - Zeit - Coburg Band 1: Coburger Architekten und Baumeister 1820 –1920. Dr. Peter Morsbach Verlag, Regensburg 2011, ISBN 978-3-937527-38-3
  • Peter Morsbach, Otto Titz: Stadt Coburg. Ensembles-Baudenkmäler-Archäologische Denkmäler. Denkmäler in Bayern. Band IV.48. Karl M. Lipp Verlag, München 2006, ISBN 3-87490-590-X

Einzelnachweise

  1. Helmut Wolter: Coburger Architekten und Baumeister 1820–1920. (= Raum - Zeit - Coburg, Band 1.), Seite 108.
  2. a b Helmut Wolter: Coburger Architekten und Baumeister 1820–1920. (= Raum - Zeit - Coburg, Band 1.), Seite 109.
  3. a b c Coburger Zeitung vom 5. September 1896
  4. a b Helmut Wolter: Coburger Architekten und Baumeister 1820–1920. (= Raum - Zeit - Coburg, Band 1.), Seite 110.
  5. Peter Morsbach, Otto Titz: Stadt Coburg. Ensembles-Baudenkmäler-Archäologische Denkmäler. Denkmäler in Bayern. Band IV.48. S. CXXXII, Karl M. Lipp Verlag, München 2006, ISBN 3-87490-590-X