Gottlieb Ignaz von Ezdorf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 23. Januar 2016 um 21:50 Uhr durch Cm95 (Diskussion | Beiträge) (Link erg). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gottlieb Ignaz von Etzdorf

Gottlieb Ignaz von Ezdorf (Gottlieb Ignaz Graf von Ezdorf; * 31. Juli 1743 in Landshut; † 31. Januar 1806 in Stuttgart (fraglich)) war ein deutscher Geheimrat, Kämmerer und Schriftsteller. Der Name wird in der Literatur und verschiedenen Quellen auch als Etzdorf angegeben, als zweiter Vorname erscheint gelegentlich auch Marquardt.

Leben

Gottlieb Ignaz Freiherr von Ezdorf wurde 1743 in Landshut als Sohn des Franz Xavier Freiherrn von Ezdorf (gest. 6. Juni 1772) und seiner Ehefrau Maria Theresia geb. Reichsgräfin von Lamberg (gest. 26. April 1776) geboren. Sein Vater war Vizedom zu Landshut (1757–1772) und der Bauherr des in der Ländgasse im alten Stadtkern von Landshut gelegenen Etzdorf-Palais (um 1745, heute im Besitz der Wittmann-Brauerei).

Gottlieb Ignaz hatte zwei Brüder: Maria Joseph Johann (1733–1803) und Ludwig Adam (1739–1814). Verheiratet war er mit Johanna Magdalena Josephine Freiin von Welden. Aus dieser Ehe stammen sechs Kinder: Maria Johanna Philippine (1773–1854), Joseph Anselm Ignaz (1775–1829), Maria Sigmund Franz von Sales (1778–1837), Franz Wilhelm Gangolph Johann Baptist (1782–1874), Maria Carolina Crescentia Walburga (1784–1839) und Maria Anna Febronia Antonia (1787–1864).

Die Familie besaß große Besitztümer in Niederbayern, von denen die Güter Dornwang (heutiger Landkreis Dingolfing), Geretspaint, Pfallersrüd, Artelskofen (möglicherweise alte Schreibweise) und Hündspaint (Hundspoint, heutiger Landkreis Landshut) in seinen Besitz übergingen.

Von Ezdorf studierte in Ingolstadt, Landshut und München. Am 19. August 1790 wurde er in den Reichsgrafenstand erhoben. Er wurde „churmainzer und churpfalzbaierischer Rath“ (Regierungsrat) und Verwalter der geistlichen Güter zu Ellwangen mit dem Titel eines Vizedom.[1]

Er verfasste außerdem zahlreiche Berichte über seine Reisen durch Bayern, Franken und Hohenlohe, daneben Schriften zur Geschichte und Moral. Auch als Librettist machte er sich einen Namen.[2]

1775 wurde er als Ehrenmitglied in die Kgl. Bayerische Akademie der Wissenschaften aufgenommen.[3]

Werke

  • Statistische Tabellen von Europa. 1793
  • Ueber den Verfall der Religion und der Sitten. 1796
  • Reißen durch einige Gegenden von Schwaben und Franken. Den Freunden der Wahrheit gewidmet. Zeitraum: 1750–1799. Frankfurt/Leipzig 1794
  • Grundriß einer statistischen Kunde von Alt-Württemberg in 84 Tafel*. 1805

Siehe auch

  • Etzdorff; sächsisch-thüringisches Adelsgeschlecht

Einzelnachweise

  1. Adelsmatrikel, Bay. Hauptstaatsarchiv, Akten GrE5a
  2. z. B. Wenn bedrängt die Menschheit jaget. Komponist: Johann Baptist Lasser (1751–1805)
  3. Ehrenmitglieder der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Weblinks