Gründerpopulation

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. Oktober 2014 um 20:33 Uhr durch GDEA (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Eine Gründerpopulation ist eine Population, die durch wenige Individuen begründet wird, die von der Hauptpopulation getrennt worden sind, und die sich dann isoliert weiterentwickelt.

Wenn durch zufällige Fixierung seltener Allele, die in kleinen Populationen um Größenordnungen wahrscheinlicher ist (vgl. Gendrift), sich diese Population zu einer neuen Art entwickelt, wird dies als Gründereffekt bezeichnet.[1] Wenn dies mehrfach in Folge geschieht, zum Beispiel auf einer Inselgruppe oder einer Gruppe nahe benachbarter Seen, kann es zu einer adaptiven Radiation kommen, bei der sich aus der geringen Anzahl von Individuen der jeweiligen Gründerpopulationen mehrere Arten entwickeln, die sich schließlich in unterschiedlicher Weise an ihren jeweiligen Lebensraum adaptieren können.[2] Man spricht dabei von allopatrischer Artbildung.

Einzelnachweise

  1. Horst M. Müller: Sprache und Evolution: Grundlagen der Evolution und Ansätze einer evolutionstheoretischen Sprachwissenschaft, Walter de Gruyter, 1990, S. 33 [1]
  2. Adaptive Radiation