Guarda-Costa

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. Oktober 2015 um 20:00 Uhr durch Bergfex2011 (Diskussion | Beiträge) (HC: Ergänze Kategorie:Spanische Geschichte). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Guarda-Costa (spanisch: Küstenwache) bezeichnet die kleinen bewaffneten Küstenwachschiffe und Boote, mit denen Spanien im 17. Jahrhundert den Schmuggel, bzw. Handel mit ihren Besitzungen in Westindien unter ausländischer, insbesondere britischer Flagge zu unterbinden suchte.

Hintergrund

Spanien hatte in seinen Besitzungen in Westindien ein ausschließliches Handelsvorrecht, das lediglich durch den mit den Briten geschlossenen Asiento zum Import von Sklaven durchbrochen wurde. Britische Schiffe nutzen diese Ausnahme zum vertragswidrigen Handel mit den südamerikanischen Kolonialgebieten Spaniens, ausländische Schiffe schmuggelten zudem in erheblichem Maße. Die Spanier setzten dagegen die als Küstenwachboote benannten Küstenwachboote ein. Zum Begriff wurden die Guarda-Costa vor allem, da sie bei Durchsuchungen britischer Schiffe nach Konterbande mit äußerster Härte vorgingen. Augenfällig wurde diese Härte vor allem, nachdem Robert Jenkins, ein britischer Handelsschiffskapitän, im März 1738 dem britischen Parlament sein von der Guarda-Costa abgetrenntes Ohr präsentierte. Das in Alkohol eingelegte Ohr gilt als Auslöser des 1739 bis 1742 als War of Jenkins’ Ear ausgetragenen Kolonialkrieg zwischen Großbritannien und Spanien.

Literatur

  • Kemp, Peter (Hrsg.): The Oxford Companion to Ships and the Sea. 1. Auflage. Oxford University Press, Oxford 1976, ISBN 0-19-211553-7 (S. 359).