Hain-Wachtelweizen

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Hain-Wachtelweizen

Hain-Wachtelweizen (Melampyrum nemorosum)

Systematik
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Sommerwurzgewächse (Orobanchaceae)
Gattung: Wachtelweizen (Melampyrum)
Art: Hain-Wachtelweizen
Wissenschaftlicher Name
Melampyrum nemorosum
L.

Der Hain-Wachtelweizen (Melampyrum nemorosum) ist eine Art aus der Gattung Wachtelweizen (Melampyrum) in der Familie der Sommerwurzgewächse (Orobanchaceae).

Beschreibung

Hain-Wachtelweizen an einem Feldweg
Bestäubung

Die einjährige Pflanze wird bis zu 50 cm hoch. Der Blütenstand besteht aus einseitswendigen gelben Blüten; blauviolett gefärbte Hochblätter darüber bilden einen auffälligen Farbkontrast zu diesen. Die Kelche der Blüten sind wollig-zottig.

Die Blütezeit liegt zwischen Mai und September.

Die Chromosomenzahl der Art ist 2n = 18.[1]

Ökologie

Da sich die Wurzeln des Hain-Wachtelweizens in die Wurzeln benachbarter Gräser bohren und diesen so Wasser und Nährstoffe entziehen, wird er zu den Halbschmarotzern gezählt. Der fleischige Anhang des weizenkornähnlichen Samen wird gern von Ameisen verzehrt. In der Ähnlichkeit des Samens mit dem Weizenkorn dürfte auch die Herkunft eines Teils des Namens begründet sein.

Der Hain-Wachtelweizen wird von den Rostpilzen Coleosporium melampyri [2] und Cronartium flaccidum mit Uredien und Telien befallen. [3]

Vorkommen

Der Hain-Wachtelweizen ist im europäisch-sibirischen Raum von den Niederungen bis in Gebirgslagen anzufinden. Er bevorzugt den Halbschatten von Gebüsch- und Waldrändern. Er ist eine Carpinion-Verbandscharakterart, die oft angereichert in Origanetalia-Säumen oder in Prunetalia-Gesellschaften vorkommt.[1]

Systematik

Nach K. Marhold gibt es zu melampyrum nemorosum L. folgende Synonyme[4]: Melampyrum debreceniense Rapaics, Melampyrum moravicum Heinr. Braun, Melampyrum nemorosum subsp. debreceniense (Rapaics) Soó, Melampyrum nemorosum subsp. moravicum (Heinr. Braun) Čelak., Melampyrum nemorosum subsp. silesiacum Ronniger, Melampyrum nemorosum subsp. zingeri Ganesch.

Literatur

  • Hans Christian Weber: Parasitismus von Blütenpflanzen. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1993, ISBN 3-534-10529-X.
  • Hans Christian Weber: Schmarotzer: Pflanzen, die von anderen leben. Belser, Stuttgart 1978, ISBN 3-7630-1834-4.

Einzelnachweise

  1. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage, Seite 848-849. Stuttgart, Verlag Eugen Ulmer, 2001. ISBN 3-8001-3131-5
  2. Peter Zwetko: Die Rostpilze Österreichs. Supplement und Wirt-Parasit-Verzeichnis zur 2. Auflage des Catalogus Florae Austriae, III. Teil, Heft 1, Uredinales. (PDF; 1,8 MB).
  3. Kaitera, J. and Nuorteva, H. (2003), Cronartium flaccidum produces uredinia and telia on Melampyrum nemorosum and on Finnish Vincetoxicum hirundinaria. Forest Pathology, 33: 205–213. doi:10.1046/j.1439-0329.2003.00321.x
  4. Karol Marhold, 2011: Scrophulariaceae: Datenblatt Melampyrum nemorosum In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.

Weblinks

Commons: Melampyrum nemorosum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien