Futurium

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Das Haus der Zukunft ist eine Projektinitiative wissenschaftlicher Einrichtungen und Netzwerke, mehrerer Wirtschaftsunternehmen und Stiftungen sowie der deutschen Bundesregierung. Bis Anfang 2017 soll das Haus am Kapelle-Ufer in der Nähe des Berliner Hauptbahnhofs fertiggestellt sein. Im Haus der Zukunft werden in Ausstellungen und Veranstaltungen mögliche Szenarien für das Leben in der Zukunft entwickelt und gezeigt, welche Möglichkeiten Forschung und Innovation bieten. Zugleich soll es ein Forum für den Dialog über die Zukunft sein, an dem neben Wissenschaft, Wirtschaft und Politik vor allem Bürger teilhaben können und sich aktiv einbringen sollen.

Konzept

Das Konzept des Gründungsdirektors Reinhold Leinfelder ist von der Diskussion um die Benennung einer neuen geochronologischen irdischen Epoche, des Anthropozäns, beeinflusst. Diese soll den Zeitabschnitt umfassen, in dem der Mensch zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf die biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse auf der Erde geworden ist. Kurzgefasst besagt das Konzept: Alles hängt mit allem zusammen – Mensch, Technik und Natur müssen zusammengedacht werden. Es gibt nicht nur eine Zukunft, sondern unterschiedliche „Zukünfte“. Es kommt darauf an, sich vieles besser vorstellen und möglichst auch ausprobieren zu können, wodurch bewusst werden soll, dass Zukunft gestaltbar und nicht unbeeinflussbar ist. Es soll Wissen generiert und verhandelt werden, wie eine wünschbare Zukunft aussehen könnte und wie diese zu gestalten wäre.

In einer zentralen „liquiden“, d.h. sich ständig erneuernden, Ausstellung werden aktuelle gesellschaftliche Themen auf verschiedenen Zukunftspfaden sichtbar gemacht. Im Veranstaltungsbereich des Hauses werden mit unterschiedlichen partizipativen Methoden Diskussionen zwischen Wissenschaft, Politik, Unternehmen und Zivilgesellschaft – also Bürgern – stattfinden. Im Reallabor im Untergeschoss des Hauses sollen innovative Technologien, Verfahren und Methoden von Besuchern konkret getestet und kritischer Überprüfung unterzogen werden.

Architektur

Das Gebäude wird in Öffentlich-privater Partnerschaft (ÖPP) erstellt, bei der öffentliche Hand und private Unternehmen zusammenarbeiten. Das Vergabeverfahren startete in einem europaweiten Teilnahmewettbewerb im April 2013. Die Berliner Architekten Richter und Musikowski haben mit ihrem Entwurf den 1. Platz gewonnen. Das Haus wird dem Standard eines Niedrigst-Energiehauses entsprechen. Das Energiekonzept sieht die Nutzung regenerativer Energie vor, um den Einsatz fossiler Energieträger zu minimieren. Einen wesentlichen Bestandteil des innovativen Konzepts bildet die Energiespeicherung mit Hilfe eines Paraffin-Latentwärmespeichers. Für die Ausstellungen stehen rund 3.200 m² zur Verfügung. Im Obergeschoss bieten rund 2.600 m² Fläche Raum für Dauerausstellungen zu wechselnden Themen. Ein 700 m² großer Raum bietet Platz für Großveranstaltungen mit bis zu 550 Personen.

Struktur

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung ist federführender Gesellschafter des Hauses der Zukunft. Daneben beteiligen sich die Wissenschaftsorganisationen Alexander von Humboldt-Stiftung, der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD), die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina, die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften acatech, die Fraunhofer-Gesellschaft, die Helmholtz-Gemeinschaft, die Max-Planck-Gesellschaft und die Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz. Die Wirtschaft wird durch BASF, Bayer, Boehringer Ingelheim Pharma, Siemens und Infineon sowie die Deutsche Telekom-Stiftung vertreten. Der Gesellschafterkreis ist offen, weitere Gesellschafter können und sollen bei Interesse aufgenommen werden. Die Gesellschafterversammlung bestellt den Aufsichtsrat, in dem Bund, Wissenschaft, Wirtschaft und Stiftungen vertreten sind. Der Aufsichtsrat bestellt und überwacht die Geschäftsführung. Die Geschäftsführung besteht aus einem wissenschaftlichen Geschäftsführer (Direktor) und einer kaufmännischen Geschäftsführerin. Auf Vorschlag des Aufsichtsrates wählt die Gesellschafterversammlung den Programmrat, der sich aus bis zu zwölf und Wissenschaftlern sowie Wissenschaftskommunikationsexperten aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammensetzt und die Organe, insbesondere den Direktor fachlich berät.

Weblinks

Koordinaten: 52° 31′ 26″ N, 13° 22′ 27,6″ O