Heilbronner Sortierung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. Januar 2014 um 14:51 Uhr durch Summ (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Heilbronner Sortierung ist ein System zur Klassifizierung von Rohholz im Holzhandel. Das System wurde in Südwestdeutschland entwickelt und erhielt seinen Namen nach der Stadt Heilbronn, wo einst die Holzflößerei große Bedeutung hatte und wo ein großer Holzumschlagplatz bestand.

Die Heilbronner Sortierung bewertet die Stammform und Vollholzigkeit der zu klassifizierenden Stämme und verlangt für bestimmte Stammlängen auch bestimmte Zopfdurchmesser. Je länger der Stamm, umso stärker muss der Zopfdurchmesser sein, damit ein Stamm einer bestimmten Güteklasse zugeordnet werden kann.

Die einzelnen Klassen der Heilbronner Sortierung sind:

Langholzklassen Heilbronner Sortierung
Klasse Mindestlänge Mindestzopfdurchmesser
H 1 8 m 10 cm
H 2 10 m 12 cm
H 3 14 m 14 cm
H 4 16 m 17 cm
H 5 18 m 22 cm
H 6 18 m 30 cm

Aus den Kennzahlen der Heilbronner Sortierung ergibt sich, dass nach diesem System ein schlankgewachsener hoher Baumbestand besser bewertet wird als ein Bestand mit gedrungenen, aber kräftigen Stämmen, aus denen mehr Nutzholzausbeute zu erzielen wäre. Eine weitere Unsicherheit der Heilbronner Sortierung ist die Qualität des Holzes, da gekrümmte oder vergabelte Stämme nur mit sorgfältiger Einzelsichtkontrolle ausgesondert werden können und sich außerdem bei der reinen Klassifizierung nach Wuchshöhe und Zopfstärke keine Aussage über eventuelle Kernfäule des Holzes machen lässt.

Literatur

  • Martin Behringer: Schätzung stehenden Fichtenholzes mit einfachen Mitteln unter besonderer Berücksichtigung der sogenannten Heilbronner Sortirung. Julius Springer, Berlin 1900 (Digitalisat Band 1, Band 2)

Weblinks