Hopfenstopfen

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Mit Hopfenstopfen (auch Kalthopfung genannt) wird im Rahmen des Bierbrauens eine Hopfengabe bezeichnet, die erst nach der Hauptgärung erfolgt.[1]

Technik

Das Hopfenstopfen wird angewendet, weil die gärende Bierwürze und der sich dabei bildende Alkohol besonders die Hopfen-Aromen extrahiert. Mit einer Hopfengabe im Lagertank werden kaum Bitterstoffe (Alphasäuren) aus dem Hopfen gewonnen, da sich diese bei Lagertemperatur kaum extrahieren lassen. Die ätherischen Öle des Hopfens hingegen werden gut in die Würze eingebunden (in früheren Phasen des Brauprozesses wird die Würze gekocht – ätherische Öle verflüchtigen sich dabei). Dementsprechend werden für das Hopfenstopfen besonders Aromahopfensorten (nicht Bittersorten) verwendet. Der Hopfen wird hierzu in einen Sack (ähnlich einem Teebeutel) aus lebensmittelechtem Material gesteckt. Die Hopfenreste setzen sich am Gefäßboden ab und werden entfernt.

Früher wurden auch in Deutschland die Biere oftmals hopfengestopft, um ihnen eine längere Haltbarkeit zu geben. Heutzutage ist das nur noch selten der Fall. Der englische Bierstil India Pale Ale ist ein typischer Vertreter hopfengestopfter Biere. [2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ludwig Narziß: Abriss der Bierbrauerei. 4. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart 1980, ISBN 3-527-30860-1, Kapitel 7.4.2.2, S. 316.
  2. Humulus Lupulus und andere bittere Wahrheiten - Wieso bzw. wieso nicht Hopfenstopfen. In:Brauindustrie. Nr. 4, 2009, S. 19 (PDF).