Hämopyrrollaktamurie

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Hämopyrrollaktamurie (HPU), Kryptopyrrolurie (KPU) oder Malvaria ist ein von der Orthomolekularen Medizin postuliertes Syndrom, das als Erscheinungsform der Porphyrinurie mit zahlreichen Symptomen in Zusammenhang gebracht wird, deren Krankheitswert aber nicht allgemein anerkannt und zur Alternativmedizin gezählt wird.[1]

Es handelt sich dabei angeblich um eine genetisch bedingte Stoffwechselstörung, die durch die Ausscheidung von Pyrrolen im Urin zu einem Mangel insbesondere von Vitamin B6 und Zink führt, was sich allerdings nicht im Blut nachweisen lässt.[2]

Das Krankheitsbild der Hämopyrrollaktamurie und die Wirksamkeit von entsprechenden Therapien konnten in unabhängigen klinischen Studien bislang nicht nachgewiesen werden.

Manche Anhänger der orthomolekularen Medizin behaupten, dass diagnostische Schwierigkeiten bei der Analyse des Urins dazu geführt hätten, dass dieses Syndrom in Studien bislang nicht belegbar wurde, haben aber keine Studien mit gegenläufigen Ergebnissen präsentiert.

Kritik

Der Apotheker Hellmann hat einige zweifelhafte Punkte[3] im Arznei-Telegramm aufgeführt[4]. Dort erwähnt er auch Niederländische Autoren, die sich 2003 kritisch mit der Hämopyrrollaktamurie auseinandergesetzt haben, und von einer "Pseudokrankheit" sprechen. [5]

Einzelnachweise

  1. J. W. van der Meer, R. van de Kerkhof, G. K. The, G. H. Boers: [Hemopyrrollactamuria (HPU); from spots to pseudo-disease]. In: Ned Tijdschr Geneeskd. 2003 Sep 6;147(36), S. 1720–1721. PMID 14520795
  2. P. L. Gendler, H. A. Duhan, H. Rapoport: Hemopyrrole and kryptopyrrole are absent from the urine of schizophrenics and normal persons. In: Clin Chem. 1978 Feb;24(2), S. 230–233. PMID 627053
  3. HEYLL, U.: Arzneimittel-, Therapie-Kritik 2009/Folge 4: 860-4
  4. http://www.arznei-telegramm.de/html/sonder/1210087_01.html
  5. VAN DER MEER, J.W.M. et al.: Ned. Tijdschr. Geneeskd. 2003; 147: 1720-1