Insel der Wiedergeburt

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Bearbeitetes Satellitenbild (2004) des Aralsees mit der (Halb-)Insel der Wiedergeburt

Die Insel der Wiedergeburt (russisch Остров Возрождения/Ostrow Wosroschdenija) war eine Insel im Aralsee, die aufgrund der Verlandung 2002 erst zur Halbinsel und 2008 schließlich Teil des Festlandes geworden ist. Damit stellt sie kein erkennbares Landschaftsmerkmal mehr dar.

Die Insel erhielt ihren Namen während einer russischen Expedition in den 1850er Jahren. Nach den häufigen administrativen Neuordnungen in Zentralasien gehörte die Insel seit 1936 zur sowjetischen Teilrepublik Usbekistan. Ab 1948 baute das sowjetische Militär in Kantubek ein Forschungslabor für biologische Waffen auf. Mit dem Ende der Sowjetunion wurde das Labor 1991 aufgelöst und Kantubek zur Geisterstadt.

Die ursprünglich relativ kleine Insel wuchs im Zuge der Verlandung des Aralsees seit den 1960er Jahren zusehends an und vervielfachte ihr Territorium, in erster Linie nach Süden zur usbekischen Küste hin, aber auch nach Westen und Osten sowie nach Norden bis über die im Aralsee verlaufende Grenze zu Kasachstan hinaus. Im Juni 2002 verband sich die Insel mit dem usbekischen Festland und formte eine inzwischen über 100 km breite Landverbindung.

Aufgrund der starken Verseuchung in der Umgebung des ursprünglichen Forschungslabors der sowjetischen Behörde Biopreparat (u. a. mit Milzbrand-Erregern) wird befürchtet, dass auf der Insel der Wiedergeburt heimische Reptilien über die neu entstandene Landbrücke tödliche Krankheitserreger verbreiten könnten.

Siehe auch


Koordinaten: 45° 0′ N, 59° 10′ O