Integrative Body Psychotherapy
Die Integrative Body Psychotherapy IBP (Integrative Körperpsychotherapie) entstand ab den späten 1960er-Jahren in Kalifornien, begründet von Jack Lee Rosenberg (* 1932).
Die Anfänge von IBP liegen in den ausgehenden 1960er Jahren an der Westküste der U.S.A. Am legendären Esalen-Institute leitete Jack Lee Rosenberg seine ersten Kurse und traf Fritz Perls, Anna Halprin, Carl Rogers und andere, von denen er sich begeistern und beeinflussen ließ. Sein Interesse an Sexualität brachte ihn dazu, Wilhelm Reichs Arbeit sowie östliche Philosophien und deren Körperarbeit (Yoga, Tantra) zu studieren und 1973 sein erstes Buch Total Orgasm zu veröffentlichen, das zum Bestseller wurde. Unter dem Einfluss prägender körperpsychotherapeutischer Erfahrungen bei Phil Cucuruto, einem Schüler von Wilhelm Reich, begann er, die zentralen Konzepte der Gestalttherapie auf die somatische Ebene zu erweitern. Er entwickelte das, was er damals Gestalt Body Psychotherapy nannte. Rosenberg war Lehrer am Gestalt Institute von San Francisco.
Quellen von IBP
Neben den erwähnten Quellen, fanden wichtige Strömungen der Psychoanalyse (Selbstpsychologie von Heinz Kohut, Entwicklungspsychologie, Objektbeziehungstheorie) Eingang in IBP. Ferner hat der systemische Ansatz, beeinflusst durch die Familientherapie von Virginia Satir im sogenannten Szenario einen Niederschlag gefunden. Rosenberg integrierte im Verlauf der Jahre Elemente aus verschiedenen psychotherapeutischen und körpertherapeutischen Ansätzen und bildete daraus ein neues, kohärentes Therapiesystem. IBP wurde von Rosenberg weiterentwickelt zusammen mit Marjorie L. Rand, Beverly Kitaen Morse, Andrea Juhan, Markus Fischer, Schweiz, und William Emerson.[1]
Evaluation der Wirksamkeit
Eine Multizenterstudie von acht Körperpsychotherapieinstitutionen, darunter auch die Integrative Körperpsychotherapie IBP, zeigt für ambulante Behandlungen in relevanten Bereichen (Angst, Depression, andere psychopathologische Symptome, interpersonelle Probleme und körperliche Beschwerden) signifikante Verbesserungen bereits nach sechs Monaten Behandlung, eine weitere deutliche Zunahme nach zwei Jahren und Stabilität der Symptomreduktion und Befindlichkeit ein Jahr nach Therapieende. Diese Ergebnisse sind als Nachweis der Wirksamkeit der untersuchten Methoden unter ambulanten Praxisbedingungen zu werten.
Das IBP Institut Schweiz
Seit 1998 ist das IBP Institut Mitglied der Schweizer Charta für Psychotherapie. Das fünfjährige Weiterbildungs-Curriculum Psychotherapie IBP ist von der Charta sowie von der Föderation der Schweizer Psychologinnen und Psychologen (FSP) anerkannt. Das dreijährige Curriculum Integratives Coaching/Integrative Beratung IBP ist vom Berufsverband für Coaching, Supervision und Organisationsberatung (BSO) und von der Schweizerischen Gesellschaft für Beratung (SGfB) anerkannt. Das Institut gibt in regelmäßigen Abständen das IBP Magazin heraus.[2]
Literatur
- Jack Lee Rosenberg, Marjorie L. Rand, Diane Asay: Körper, Selbst und Seele. Ein Weg zur Integration. (Originaltitel: Body, Self and Soul Sustaining Integration, übersetzt von Marianne Krampe), Junfermann, Paderborn 1996, ISBN 3-87387-321-4.
- Jack Lee Rosenberg: Orgasmus: Bewegen und erregen, ein Bioenergetik-Übungsbuch (Originaltitel: Total Orgasm, übersetzt von Wolfram Mock), Leutner; Berlin 2001, ISBN 978-3-922389-41-5 (= Körper Psyche Therapie).
Weblinks
- [1] IBP-Institut U.S.A. (Jack Lee Rosenberg)
- [2] IBP-Institut Schweiz
- IBP-Institut für Integrative Körperpsychotherapie
- Schweizerische Vereinigung Körperpsychotherapie
- European Body Psychotherapy (Europäische Vereinigung Körperpsychotherapie)
- Dokumentation der Studie Evaluation der Wirksamkeit, zum online lesen oder Herunterladen (PDF-Datei; 109 kB)
- Sammlung von interessanten Beiträgen verschiedener Mitarbeiter rund um IBP