Intrakutane Injektion

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Anatomie der Haut. Die Haut besteht aus drei Schichten, beginnend mit der äußersten Schicht: der Epidermis, der Dermis, und der Subkutis. Die intrakutane, bzw. intradermale Injektion erfolgt in die Dermis.

Als Intrakutane Injektion (von lat. intra = ‚hinein‘, cutis = ‚Haut‘; inicere, einflößen Abk. i. c., auch intracutan geschrieben) oder intradermale Injektion bezeichnet man die Injektion eines flüssigen Arzneimittels in die Dermis (Lederhaut). Die Dermis befindet sich unter der Epidermis und über der Subcutis. Somit muss die intrakutane Injektion von der epikutanen und der subkutanen Injektion abgegrenzt werden.

Indikation

Die intrakutane Injektion wird vor allem bei Allergietests und dem Tuberkulintest (Mendel-Mantoux-Test) angewendet, da sich in der Dermis mehr Abwehrzellen (vor allem Dendritische Zellen) befinden, als im subkutanen und intramuskulären Bereich.[1][2]

Sie ermöglicht die Behandlung der Hyperhidrose, bei der Botulinumtoxin intrakutan initiiert wird.[3]

Die intrakutane Injektion wird auch zum Setzen einer Quaddel in der Neuraltherapie und Mesotherapie angewendet.[4]

Injektionstechnik

Nach dem Auftragen einer Desinfektionslösung und einer Einwirkzeit von mindestens 30 Sekunden wird mit einer feinen Kanüle fast parallel zur Hautoberfläche die Haut punktiert. Die Bildung einer Quaddel und die heller werdende Hautfarbe an der Injektionsstelle deuten auf eine korrekte intrakutane Injektion hin.

Bei der intrakutanen Impfung können auch Lanzetten oder Impfpistolen verwendet werden.

Siehe auch

Nadelfreie Injektion

Einzelnachweise

  1. P. Altmeyer, autoreaktive Urtikaria.
  2. A. Detjen et al.: Immunologische Diagnostik der Tuberkulose - γ-Interferon-Test. Monatsschrift Kinderheilkunde, 2006; 154:152–159.
  3. O. Kreyden, Botulin bei Hyperhidrose (PDF; 238 kB), Ärztekammer Baden-Württemberg.
  4. H. Barop, Neuraltherapie nach Hunneke (PDF; 147 kB), Taschenatlas, Haug Verlag (2013), ISBN 3-8304-7742-2.