Janney-Kupplung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. März 2009 um 19:38 Uhr durch Köhl1 (Diskussion | Beiträge) (lf). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Abbildung aus der Patentschrift
Janney-Kupplung

Die Janney-Kupplung ist eine automatische Kupplung für Schienenfahrzeuge, flächendeckend eingesetzt bei den Eisenbahnen in Nordamerika sowie im südlichen Afrika. Es ist der am höchsten belastbare Kupplungstyp und ermöglicht auch den Einsatz von kilometerlangen Erz- und Kohlezügen.

Der US-Amerikaner Eli Hamilton Janney konstruierte die nach ihm benannte automatische Kupplung 1868 und ließ sie 1873 patentieren. Ab 1877 wurde die Kupplung bei Eisenbahnen in den USA eingesetzt; 1888 wurde sie mit leichter Modifikation zur Standardkupplung der US-Eisenbahnen. Seit dem 3. März 1893 sind alle Eisenbahngesellschaften in den Vereinigten Staaten zum Einsatz der Janney-Kupplung verpflichtet. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte wurde die Kupplung größer, um höhere Zugkräfte zu übertragen, Funktion und Form leiten sich aber weiterhin von der ursprünglichen Janney-Kupplung ab.

In der USA wird diese Kupplung fast immer als „Automatic Coupler“ bezeichnet. Offiziell heißt sie AAR Coupler (AAR ist die Abkürzung der Normenorganisation Association of American Railroads) oder auch Knuckle Coupler. Es gibt einige kompatible Varianten dieser Kupplung; so wird der Tightlock Coupler häufig im USA-Personenverkehr verwendet, da er unangenehme Schwingungen zwischen den Wagen vermeidet.

In Deutschland wurde dieser Kupplungstyp bei der Schmalspurbahn Eisfeld–Schönbrunn und damit bei den Lokomotivbaureihen 99.22 und 99.23–24 eingesetzt.

Sicherheit

Link-and-Pin-Kupplungskopf

Die Janney-Kupplung war für das nordamerikanische Bahnpersonal eine wesentliche Sicherheitsverbesserung gegenüber dem Vorgänger, der Link-and-Pin-Kupplung. Beim Kupplungsvorgang hatte dort ein Rangierer den Ring des einen Wagen in den Schlitz des nächsten zu führen, während die Lokomotive die Wagen zusammenschob; anschließend wurde ein Bolzen hindurchgesteckt. Dabei passierten viele Unfälle; alleine zwischen 1877 und 1887 entstanden rund 38 Prozent aller Unfälle mit Verletzten beim Kupplungsvorgang. 1902, neun Jahre nach Einführung der automatischen Kupplung, war dieser Wert auf 4 Prozent gefallen.

Weblinks

Video, das den Kuppelvorgang zeigt