Johann-Georg Richert

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. August 2016 um 08:45 Uhr durch TaxonKatBot (Diskussion | Beiträge) (Kategorie:Träger des Eisernen Kreuzes I. Klasse (1914) umbenannt in Kategorie:Träger des Eisernen Kreuzes I. Klasse: siehe [[Spezial:Permalink/157179865#Kategorie:Träger des Eisernen Kreuzes I. Klasse (1914) Kategorie:Träger des Eisernen Kr…). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Johann-Georg Richert (* 14. April 1890 in Liebau in Schlesien; † 30. Januar 1946 in Minsk) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Anfang März 1944 trieb Richerts der 9. Armee General Josef Harpes unterstellte 35. Infanterie-Division zusammen mit dem Sonderkommando 7a der SS-Einsatzgruppe B mindestens 40.000 weißrussische Zivilisten in die improvisierten Lager des KZ Osaritschi. Nachdem er bei Kriegsende in sowjetische Gefangenschaft geraten war, stand Richert 1946 in Minsk vor Gericht und wurde zum Tode verurteilt. Gerade weil die sowjetischen Kriegsverbrecherprozesse als Teile der sowjetischen Rechtsprechung nicht liberalen westlichen Rechtsauffassungen entsprachen, erscheint es – so der Osteuropahistoriker Hans-Heinrich Nolte – bemerkenswert, dass Richert ausschließlich wegen seiner Mitverantwortung für den Tod Tausender Menschen in den Lagern von Osaritschi verurteilt wurde, während die von der Anklage erhobenen Vorwürfe der Mitverantwortung für „bewusst biologische Kriegführung“ mittels systematischer herbeigeführter Typhusansteckungen im Urteil nicht bestätigt wurden.[1]

Auszeichnungen

Literatur

  • Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940–1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010–2011.

Einzelnachweise

  1. Hans Heinrich Nolte: Osarici 1944. In: Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): Orte des Grauens. Verbrechen im Zweiten Weltkrieg. Primus-Verlag, Darmstadt 2003, ISBN 3-89678-232-0, S. 187–194, hier S. 188–190
  2. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. 2. Auflage. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis / Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2.