Karin Wolski

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Karin Wolski (geboren 1950) ist eine deutsche Juristin, ehemalige Vizepräsidentin der Verwaltungsgerichte Darmstadt und Frankfurt am Main und ehemaliges Mitglied des Hessischen Staatsgerichtshofs.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wolski ist Mitglied der CDU.[1]

Sie war Vorsitzende Richterin am Verwaltungsgericht Frankfurt am Main, ab 2002 Vizepräsidentin des Verwaltungsgerichts Darmstadt und ab 2008 Vizepräsidentin des Verwaltungsgerichts Frankfurt am Main.[2][3]

Am 5. Juni 2003 wählt der Hessische Landtag Wolski auf Vorschlag von CDU und FDP zum nicht richterlichen Mitglied des Staatsgerichtshofs des Landes Hessen.[4] Am 12. Mai 2004 wurde sie – unter Verzicht auf das Amt als nicht richterliches Mitglied – zum richterlichen Mitglied gewählt.[5]

Wegen des seit 2008 laufenden Prozesses gegen ihren Mann Michael Wolski wegen Steuerhinterziehung beantragte die SPD-Fraktion im Hessischen Landtag eine aktuelle Stunde, in der am 4. März 2010 der Rücktritt von Karin Wolski von ihrem Richteramt am Staatsgerichtshof gefordert wurde.[6][7] Nachdem Michael Wolski am 26. Mai 2010 zu einer Haftstrafe verurteilt wurde, legte Karin Wolski ihr Amt als Verfassungsrichterin am selben Tag nieder, betonte aber, dass sie sich nichts habe zu Schulden kommen lassen.[8][9][10][11][12] Angeblich wegen der "Hausfrauenregel" wurde Karin Wolski selbst nicht der Steuerhinterziehung angeklagt.[13]

Karin Wolski ist zum 28. Februar 2012 auf eigenen Antrag in den Ruhestand getreten.[14] Am 1. März 2013 wurde daraufhin die Stelle des Vizepräsidenten am Verwaltungsgericht Frankfurt am Main neu ausgeschrieben.[15] Da die Stelle lange Zeit unbesetzt blieb, startete die SPD schließlich in 2015 eine kleine Anfrage an das Justizministerium, um die Gründe zu erfragen.[16] Als neuer Vizepräsident wurde schließlich am 12. November 2015 Günter Wiegand berufen.[17]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Uwe Ritzer: Die verschonte Vizepräsidentin. Süddeutsche Zeitung, 17. Mai 2010, abgerufen am 21. Mai 2021.
  2. Handbuch der Justiz 2008.
  3. Handbuch der Justiz 2012.
  4. Plenarprotokoll 16/8. Hessischer Landtag, 5. Juni 2003, S. 396 ff., abgerufen am 11. Mai 2021.
  5. Plenarprotokoll 16/36. Hessischer Landtag, 12. Mai 2004, S. 2357 f., abgerufen am 22. Mai 2021.
  6. Drucksache 18/1976. Hessischer Landtag, 25. Februar 2010, abgerufen am 11. Juni 2021.
  7. Plenarprotokoll 18/37. Hessischer Landtag, 4. März 2010, S. 2553–2559, abgerufen am 11. Juni 2021.
  8. Pitt von Bebenburg, Grete Götze: Karin Wolski tritt zurück. Frankfurter Rundschau, 26. März 2010, abgerufen am 23. Mai 2021.
  9. Guido Rijkhoek: Wolski verurteilt. Ehefrau tritt zurück. Richterin geht "mit erhobenem Haupt". Stern, 27. März 2010, abgerufen am 23. Mai 2021.
  10. Heidi Müller-Gerbes: Fast drei Jahre Haft für Anwalt: Richter: Karin Wolski profitierte von Zuwendungen an Ehemann. In: FAZ.NET. 27. März 2010, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 11. Juni 2021]).
  11. U. Ritzer, M. Widmann: Fall Wolski: Richterin gibt auf : "Diffamierende Vorwürfe". Süddeutsche Zeitung, 29. März 2010, abgerufen am 11. Juni 2021.
  12. Thomas Holl: Wolski-Prozess in Hessen: Bizarr bis unappetitlich. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 12. Juni 2021]).
  13. Uwe Ritzer: Richterin Wolski und die Hausfrauenregel. Süddeutsche Zeitung, 2010, abgerufen am 12. Juni 2021.
  14. Oliver Teutsch: Langes Warten auf den Vizepräsidenten. Frankfurter Rundschau, 5. Oktober 2015, abgerufen am 12. Juni 2021.
  15. Justiz-MInisterial-Blatt für Hessen. Hessisches Ministerium der Justiz, für Integration und Europa, 1. März 2013, abgerufen am 12. Juni 2021.
  16. Drucksache 19/2154. Hessischer Landtag, 10. August 2015, abgerufen am 12. Juni 2021.
  17. Günter Wiegand neuer Präsident des Verwaltungsgerichts Wiesbaden. Hessische Landesregierung, 12. November 2015, abgerufen am 12. Juni 2021.