Kinzua-Staudamm

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Kinzua-Staudamm und Allegheny Reservoir
Blick nach Südosten zum Kinzua-Staudamm mit einem kleinen Ausschnitt des Allegheny-Reservoirs, welches weiter nach links verläuft
Blick nach Südosten zum Kinzua-Staudamm mit einem kleinen Ausschnitt des Allegheny-Reservoirs, welches weiter nach links verläuft
Blick nach Südosten zum Kinzua-Staudamm mit einem kleinen Ausschnitt des Allegheny-Reservoirs, welches weiter nach links verläuft
Lage Allegheny National Forest in Pennsylvania (USA)
Zuflüsse Allegheny River
Abfluss Allegheny River
Größere Städte in der Nähe Warren
Kinzua-Staudamm und Allegheny Reservoir (Pennsylvania)
Kinzua-Staudamm und Allegheny Reservoir (Pennsylvania)
Koordinaten 41° 50′ 19″ N, 79° 0′ 13″ WKoordinaten: 41° 50′ 19″ N, 79° 0′ 13″ W
Daten zum Bauwerk
Sperrentyp Staudamm + Staumauer
Höhe des Absperrbauwerks 55 m
Kronenlänge 578 m
Daten zum Stausee
Stauseelänge 27 km
Stauseebreite 1 km
Der Kinzua-Staudamm mit Blickrichtung West und flussabwärts. Auf den Hügeln ist das Seneca pumped storage reservoir (Pumpspeicherwerk) zu sehen
Blick vom Staudamm auf den Stausee in nordnordwestlicher Richtung. Eine Brücke mit der Pennsylvania State Route 59 führt über den See

Der Kinzua-Staudamm befindet sich im US-Bundesstaat Pennsylvania und staut den Allegheny River zum Allegheny-Reservoir auf. Er ist einer der größten Staudämme der Vereinigten Staaten von Amerika östlich des Mississippis.

Geographie

Der Staudamm liegt 9,6 km östlich von Warren direkt an der Pennsylvania State Route 59. Er ist eingebettet in den Allegheny National Forest.

Geschichte

Die Planungen für den Bau einer Stauanlage am Allegheny River reichen bis in die 1930er Jahre zurück. Dreimal (1936, 1938, und 1941) wurde die Erlaubnis erteilt, bevor die Konstruktion im Jahre 1960 tatsächlich begann. Bauherr war das United States Army Corps of Engineers. Fünf Jahre später war der Staudamm vollendet – er hat 108 Millionen US-Dollar gekostet.

Als im Jahre 1972 der Hurrikan Agnes ungewöhnlich weit nach Norden zog, kam es am Oberlauf des Allegheny River zu tagelangen heftigen Regenfällen. Der Stausee erreichte einen Rekordhöchststand und war nur 91 cm von seiner maximalen Kapazität entfernt. Durch die Stauung konnte eine Überflutung der flussabwärts gelegenen Gebiete verhindert werden, die vermutlich Schäden in Höhe von rund 247.000.000 US-Dollar angerichtet hätte.

Umsiedlungen

Der Bau des Damms war äußerst umstritten, denn für ihn musste ein ganzes Indianervolk weichen. Die letzten Ureinwohner Pennsylvanias, die Seneca mussten aus ihren ursprünglichen Gebieten, welche im Norden des entstehenden Sees gelegen hätten, in die Gegend um Salamanca im US-Bundesstaat New York umgesiedelt werden. Heutzutage gibt es an den Nordufern des Stausees jedoch wieder die Allegany-Reservation. Über die Zwangsumsiedlung der Indianer schrieb Johnny Cash 1964 das Lied As Long as the Grass Shall Grow auf seinem Album Bitter Tears: Ballads of the American Indian.

Auch das Boy Scout Camp Olmsted an den Ufern des Flusses musste abgerissen werden. Es wurde weiter oben an einem Hang wieder aufgebaut.

Sinn des Staudamms

Der Hauptnutzen des Projektes besteht im Hochwasserschutz. Durch ihn sollen die Abflussmengen des Allegheny River und des Ohio River kontrolliert werden. Zusätzlich wird durch den Damm die Bewässerung in einem Einzugsgebiet von 5.644 km² geregelt.

Nützliche Begleiterscheinungen sind der Schutz vor Dürre, die Elektrizitätsgewinnung sowie die Schaffung eines Naherholungsgebietes.

Anlage

Staumauer

Der Staudamm besteht aus einem Erdwall und einer daran anschließenden Betonstaumauer. Zusammen haben sie eine Länge von 578 m. Der Wall besteht aus 2.293.635 m³ Erde, die Mauer aus 382.272 m³ Beton. Die Höhe der Staumauer beträgt 55 Meter.

In der Staumauer befindet sich ein Wasserkraftwerk. Die Rohrleitungen, die dafür durch die Staumauer verlaufen, haben einen Durchmesser von 5,8 m.

Stausee

Der durch die Stauung entstehende See, das Allegheny-Reservoir, ist der tiefste See Pennsylvanias. Er hat eine Länge von 27 km und eine maximale Breite von etwa 1 km.

Tourismus

Bis zum 11. September 2001 war der Staudamm für Touristenführungen geöffnet. Nach den Terroranschlägen wurden diese jedoch aus Gründen der nationalen Sicherheit ausgesetzt.

Es ist jedoch weiterhin möglich, im See zu baden, wozu einige kleine Strände einladen. Auch gibt es unweit des Staudamms eine Marina. Etwa 200 m unterhalb der Staumauer gibt es zudem an der Straße ein Haus mit einer Touristeninformation.

Weblinks