Kurt Rittig

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Kurt Rittig (* 5. Oktober 1941 in Mariaschein, Böhmen) ist ein deutscher Filmschaffender und Dozent.

Leben

Kurt Rittig wuchs im bayrischen Bischofswiesen auf, wohin er nach der Flucht mit seiner Mutter gelangt war. Sein Vater, Kurt Rittig, befand sich zu dieser Zeit in sowjetischer Kriegsgefangenschaft.

Er spielte bereits in der Schulzeit Theater und schrieb für die Schülerzeitung. Rittig studierte unter anderem Germanistik, Theater und Zeitungswissenschaften in München und Hamburg. Seine erste Anstellung war bei der Bavaria, wo er als Abteilungsleiter „Unterhaltung“ und als Autor arbeitete. Rittig war hierbei Redakteur und Produzent von Serien, Einzelspielen, Shows, Dokumentationen und internationalen Koproduktionen. 1980 wechselte er als stellvertretender Hauptabteilungsleiter „Unterhaltung“ in den SWF, nach Baden-Baden, hierbei war er zuständig für Unterhaltung und Vorabendprogramm. 6 Jahre später erfolgte der Ruf nach Berlin zum SFB, für den er 3 Jahre als Programmdirektor tätig war. Ab 1989 erfüllte er diese Position für den SWF. 1994 schied er aus gesundheitlichen Gründen aus dieser Position aus. Nach einigen Jahren der Erholung übernahm er als Geschäftsführer die Neue Filmproduktion (NFP) in Berlin, für die er zehn Jahre tätig war. In dieser Zeit produzierte er unter anderem den Kinofilm „Luther“. Für seine Dozententätigkeit an der Filmhochschule Hamburg wurde ihm im Jahr 2000 der Professorentitel verliehen.

Auch wenn die Unterhaltung immer das Hauptmetier Kurt Rittigs gewesen ist, galt sein eigentliches Interesse zeitlebens der Historie, und hier besonders der Geschichte des Dritten Reichs. Dies ist unter anderem auch aus seinen Produktionen und Drehbüchern ersichtlich. Einen Höhepunkt bildete sicherlich die Franz Werfel Adaptation Eine blassblaue Frauenschrift (1984), für die er den Filmpreis „Die goldene Nymphe“, eine der höchsten Auszeichnungen des deutschen Fernsehfilms, erhielt. Doch auch die Verfilmung der Tagebücher von Victor Klemperer oder des Lebens von Dietrich Bonhoeffer (unter dem Titel Bonhoeffer – Die letzte Stufe, 2000) geben eindrücklich Zeugnis für sein Engagement zur Aufarbeitung der deutschen Schuld während des Dritten Reichs.

Für sein lebenslanges Bemühen gegen Rassismus und Radikalismus jeglicher Form erhielt Kurt Rittig 2003 das Bundesverdienstkreuz am Bande. Prof. Kurt Rittig lebt in Berlin und ist weiterhin in seiner eigenen Firma „Rosspoint-Film“ aktiv.

Weblinks