Kübelspritze

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Kübelspritze (Ausführung A)
Bedienung einer Kübelspritze; eine zweite Person führt das Strahlrohr.

Die Kübelspritze ist ein tragbares Kleinlöschgerät mit handbetriebener doppelt wirkender Kolbenpumpe. Sie wird bis heute gelegentlich zu Nachlöscharbeiten oder zum Ablöschen von Klein- und Entstehungsbränden verwendet; seitdem die meisten Löschfahrzeuge über eine Schnellangriffseinrichtung verfügen, hat sie jedoch an Bedeutung verloren. Weit verbreitet ist sie noch immer bei der Bundeswehr.

Sie besteht aus einem Wasserbehälter, in den eine Handpumpe integriert ist. Seitlich ist bei der Ausführung A (für Löschfahrzeuge) ein D-Schlauch mit DK-Strahlrohr (Strahlrohr ohne Absperrorgan) befestigt, bei der Ausführung B (für die Aufstellung in Gebäuden) ein 1m-Gartenschlauch mit Düse. Der mit einer Kübelspritze erzeugte Wasserstrahl kann sieben bis zehn Meter weit reichen.

Gemäß deutscher Feuerwehr-Dienstvorschrift 1 wird eine Kübelspritze stets von zwei Personen bedient: die eine pumpt, die andere führt das Strahlrohr. Dies stellt einen Nachteil gegenüber Handfeuerlöschern dar, die von einer Person eingesetzt werden können. Vorteile sind die einfache und kostengünstige Möglichkeit des Nachfüllens sowie die robuste Bauweise.

Vielfach wird die Kübelspritze auch von der Jugendfeuerwehr in Wettkämpfen oder von Kindern bei Feuerwehrveranstaltungen verwendet, um einen Behälter hinter einer Spritzwand mit einem Loch in einer möglichst kurzen Zeit zu befüllen.

Entwicklung

Bei dieser Spritze aus dem 17. Jahrhundert ist der Kübel noch deutlich zu erkennen

Transportable Behälter unterschiedlicher Größe mit eingebauter Handpumpe gibt es seit Jahrhunderten. Auch „Buttenspritzen“ genannt, erfüllten sie die Aufgabe der heutigen Handfeuerlöscher. Kübelspritzen in der modernen Form, das heißt mit Blechbehältern von zehn bis 15 Litern Inhalt, sind seit 1941 genormt.[1]

Heute hergestellte Kübelspritzen für den Feuerwehrgebrauch haben ein Füllvolumen von zehn Litern und ein Eigengewicht von rund acht Kilogramm.

Um die Löschwirkung zu erhöhen, wurden Kübelspritzen zur Erzeugung von Schaum abgewandelt. Die Löschwasserfüllung erhielt einen Zusatz von Schaummittel, der Lösung wurde entweder bereits an der Pumpe oder mittels eines Schaumstrahlrohrs Luft beigemischt.[2] Bei der neuesten Weiterentwicklung wird das Löschmittel nicht mehr durch eine Handpumpe, sondern durch Pressluft unter Druck gesetzt, so dass eine Art wiederbefüllbarer Handfeuerlöscher entstanden ist.

Einzelnachweise

  1. DIN 14405:1999-12 "Kübelspritzen"
  2. M. Schreiber, P. Porst: Löschmittel, Staatsverlag der DDR, Berlin 1972, S. 257 - Mehrzweckkübelspritze.