Lancaster-House-Abkommen

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Das Lancaster-House-Abkommen vom 21. Dezember 1979 ist die völkerrechtliche Grundlage der Unabhängigkeit Simbabwes. Es ist ein Ergebnis der Londoner Konferenz im Lancaster House zu der die britische Regierung die streitenden Parteien einlud. Teil nahmen die Delegationen des Bischofs Abel Muzorewa (Rhodesien), des Robert Mugabe und des Joshua Nkomo (ZANU und ZAPU) sowie des Vereinigten Königreiches unter Peter Carington, 6. Baron Carrington. Diese Verhandlungen fanden in der Folge der Konferenz der Regierungschefs des Commonwealth in Lusaka vom 1. bis 7. August 1979 statt, nach der die britische Regierung Bischof Muzorewa und die Führer der patriotischen Front, Mugabe und Nkomo zu einer verfassungsgebenden Konferenz in das Lancaster-Haus einlud.

Verhandlungen

Die Konferenz wurde unter dem Vorsitz von Lord Carrington, Minister für Auswärtige und Commonwealth-Angelegenheiten, am 10. September 1979 eröffnet und am 15. Dezember 1979 nach 47 Plenarsitzungen geschlossen. In diesen Verhandlungen erreichte die Konferenz Einigkeit über folgende Punkte:

  • Grundsätze einer neuen Verfassung
  • Vereinbarungen über die Periode vor der Unabhängigkeit
  • ein Waffenstillstandsabkommen unter den Konfliktparteien

Darüber hinaus wurde Einverständnis über folgende Punkte erreicht:

  • Die Autorität des Gouverneurs wird von allen Seiten akzeptiert
  • Die „Unabhängigkeitsverfassung“ zu wahren
  • Die Beteiligten fügen sich den Vereinbarungen aus der Zeit vor der Unabhängigkeit
  • Das Waffenstillstandsabkommen zu wahren
  • Den Wahlkampf friedlich und ohne Einschüchterungen zu führen
  • Auf Gewalt zur Erreichung politischer Ziele zu verzichten
  • Die Wahlergebnisse anzuerkennen und die Streitkräfte unter ihrem Kommando das Entsprechende tun zu lassen

Die „Unabhängigkeitsverfassung“ sprach 20 % der Parlamentssitze den Weißen zu.

Die dreimonatigen Verhandlungen konnten keine Einigkeit über die Frage einer Landreform erlangen. Mugabe stand unter Erfolgsdruck und die Landfrage war am Ende die Frage über Erfolg oder Misserfolg der Konferenz. Die britische und die amerikanische Regierung boten an, Land von den Weißen zu kaufen, und ein Fonds dafür wurde eingerichtet, der von 1980 bis 1990 die Landfrage klären sollte. Tatsächlich wurden dann 70.000 landlose Bauern mit mehr als 20.000 km² Land bedient. Zudem wurden £ 630 Mio. an Hilfe zugesagt.

Zum bevollmächtigten Kontrolleur für die Durchführung der Ergebnisse wurde der britische Lord Christopher Soames ernannt.

Die Delegation des Vereinigten Königreiches

  • Lord Carrington (Vorsitzender)
  • Sir Ian Gilmour Bt
  • Sir Michael Havers
  • Lord Harlech
  • Richard Luce
  • Sir M. Palliser
  • Sir A. Duff
  • D. M. Day
  • R. A. C. Byatt
  • R. W. Renwick
  • P. R. N. Fifoot
  • N. M. Fenn
  • G. G. H. Walden
  • C. D. Powell
  • P. J. Barlow
  • R. D. Wilkinson
  • A. M. Layden
  • R. M. J. Lyne
  • M. J. Richardson
  • C. R. L. de Chassiron
  • A. J. Phillips
  • M. C. Wood

Die Delegation von Mugabe und Nkomo

Die Delegation des Bischof Muzorewa

  • Bischof Abel Muzorewa
  • Dr. S. C. Mundawarara
  • E. L. Bulle
  • F. Zindoga
  • D. C. Mukome
  • G. B. Nyandoro
  • Ndabaningi Sithole
  • L. Nyemba
  • K. Ndiweni
  • Z. M. Bafanah
  • Ian Smith - Führer der früheren weißen Minderheitsregierung
  • D. C. Smith
  • R. Cronje
  • C. Andersen
  • Dr. J. Kamusikiri
  • G. Pincus
  • L. G. Smith
  • Vizemarschall der Luftwaffe H. Hawkins
  • Dr. E. M. F. Chitate
  • D. Zamchiya
  • S. V. Mutambanengwe
  • M. A. Adam
  • P. Claypole

Weblinks