Liebigkühler

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. Dezember 2015 um 11:12 Uhr durch Z thomas (Diskussion | Beiträge) (HC: Entferne Kategorie:Justus von Liebig; Ergänze Kategorie:Justus von Liebig als Namensgeber). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Liebigkühler

Der Liebigkühler ist ein Laborkühler, der Dämpfe zum Kondensieren bringt und in einem Röhrchen weiterleitet. Erfinder des Liebigkühlers ist nicht – wie der Name vermuten lässt – Justus Liebig; der Kühler wurde schon vor Liebig verwendet.[1] Allerdings hat Liebig ihn populär gemacht.

Aufbau und Funktionsweise

Einsatz eines Liebigkühlers [5] als Teil einer einfachen Destillationsapparatur.

Ein Liebigkühler ist ein an beiden Enden offenes Rohr, das von einem größeren Rohr umgeben ist. Zwischen innerem und äußerem Rohr fließt das Kühlwasser, im inneren Rohr strömt der Dampf bzw. das Destillat. Da das Wasser eine niedrigere Temperatur als das Destillat hat, kühlt es dieses ab, so dass es an der Wand des inneren Rohres kondensiert. Die Fließrichtung von Dampf/Destillat und Kühlwasser ist entgegengesetzt. Dadurch ist nach dem Gegenstromprinzip die Kühlwirkung größer als im Fall gleicher Fließrichtung. Siehe auch: Gegenstromdestillation und Gegenstromkühler

Die Apparatur funktioniert erst dann vollständig, wenn sie leicht zur Horizontallage geneigt ist. Damit kann das Destillat dank der Erdanziehungskraft in der inneren Röhre hinabfließen.

Anwendung

Liebigkühler werden im Laboratorium vor allem bei Destillationen von Flüssigkeiten, auch im Hochvakuum, verwendet. Für die Destillation von Flüssigkeiten mit niedrigen Siedepunkten, wie beispielsweise Diethylether, ist der Liebigkühler aufgrund seiner sehr kleinen Kühlfläche nicht gut geeignet. In solchen Fällen werden besser Intensivkühler verwendet.

Weblinks

Commons: Liebig Condenser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. G. Kahlbaum: Der sogenannte Liebig’sche Kühlapparat. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft 1896, 29, 69–71.