Local Control Network

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 23. August 2015 um 12:05 Uhr durch Mediatrotter (Diskussion | Beiträge) (Änderung 144348736 von 77.21.135.89 rückgängig gemacht; Revert, da nur Eigenschreibweise). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ein Local Control Network (abgekürzt LCN) ist ein proprietäres Gebäudeautomationssystem für Wohn- und Zweckbauten, das vom deutschen Hard- und Software-Unternehmen Issendorff KG mit Sitz in Rethen (Leine) entwickelt wurde. Es wurde erstmals zur Industriemesse in Hannover im Jahre 1992 vorgestellt und wird seit 1993 serienmäßig produziert.

Konzept

LCN Netzwerk
LCN-Modul zur Steuerung von zwei Leuchten und zusätzlichen Gebäudefunktionen in einem Raum

Das System besteht aus einem dezentral organisierten Netzwerk, das von Mikrocomputern, den LCN-Modulen und einem vierdrähtigen Bus gebildet wird. Sämtliche verfügbaren LCN-Module weisen die gleiche Hard- und Software auf und lassen sich deshalb identisch programmieren. Die Module sind in verschiedenen Bauformen verfügbar, die angepasst sind an die Verwendung in der Verteilung, in Unterputzdosen oder in Abzweigdosen. Die Module verfügen über zwei unabhängig voneinander ansteuerbare, dimmbare Ausgänge. Zusätzlich können sie mit Sensoren, Tastern, Aktoren, Kopplern usw. ergänzt werden. Jedes Modul kann sowohl Sensor wie Aktor sein.

Kommunikation

Die einzelnen LCN-Module sind zusätzlich zu Schutz-, Phasen- und Neutralleiter an einen vierten Leiter für die Datenübertragung angeschlossen. Die Kommunikation erfolgt über den Datendraht und den Neutralleiter.

Busstruktur

Der Bus kann linien-, stern- oder baumförmig aufgebaut werden. In einem Bussegment können maximal 250 Module untergebracht werden. Bussegmente können durch eine übergeordnete Ebene zusammengefasst werden, die maximal 120 Segmente enthalten kann. Ein LCN-System kann somit maximal 30'000 Module umfassen.

Programmierung (Software)

Die Programmierung von LCN erfolgt durch einen qualifizierten Elektroinstallateur mithilfe der LCN-Programmiersoftware LCN-PRO, die auf einem PC oder Laptop installiert ist. Der PC kann über einen LCN-Koppler an beliebiger Stelle im LCN-Netzwerk angeschlossen werden.

Fernsteuerung und Visualisierung

Das LCN-System kann über ein Gateway mit einem lokalen Netzwerk oder dem Internet verbunden werden. Das Gateway bietet auch die Visualisierung des Systems. Seit Juni 2013 ist eine iPhone-Applikation LCN-GVS[1] zum Fernsteuern der Gebäudetechnik verfügbar.

Mit der auf einem Windows-Server betriebenen Software LCN-GVS können bis zu zehn LCN-Module von bis zu fünf Gebäudenutzern ferngesteuert werden. Erweiterungen zur Erhöhung der Anzahl Nutzer und Module sind verfügbar.

Lösungen von Fremdanbietern

Vom Unternehmen L-Vis wird eine Visualisierung und Fernsteuerung über ein Webinterface angeboten, das auch von einem iPad oder einem Mobiltelefon bedient werden kann. Die Ankopplung an das LCN-System erfolgt über die vom Unternehmen hergestellten L-Vis Box, welche als Gateway zwischen einem LCN-Koppler und einem Internetrouter eingefügt wird. Die L-Vis Box erlaubt die Fernsteuerung beliebig vieler Module innerhalb eines Segmentes.

Das Unternehmen IOS Mediensysteme bietet eine Visualisierung mit berührungsempfindlichen grafikfähigen Displays an, welche hauptsächlich im Zusammenhang mit Audioanlagen zum Einsatz kommen.

Das Unternehmen ReCon Systemmanagement bietet eine Visualisierung auf HTML-Basis für jedes browserfähige Gerät an. Als Schnittstelle dienen das von LCN intern bereitgestellte I-Port-Protokoll sowie das PCHK-Protokoll mit Schnittstelle USB<> PCHK.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. LCN-GVS