Lorraine (Schiff)
Die Provence, ein Schwesterschiff der Lorraine | |
Bau und Dienstzeit | |
Bauwerft: | Ateliers & Chantiers de la Loire in Saint-Nazaire |
Kiellegung: | 1. August 1912 |
Stapellauf: | 30. September 1913 |
Indienststellung: | 27. Juli 1916 |
Außerdienststellung: | 17. Februar 1953 |
Verbleib: | 1954 abgebrochen |
Technische Daten | |
Verdrängung: | 22.200 t (Konstruktion) Maximal: 25 000 t |
Länge: | KWL: 164,9 m über alles: 166 m |
Tiefgang: | 9,80 m |
Breite: | 27 m |
Antrieb: |
|
Leistung: | Neubau: 29.000 WPS 1940: 43.000 PS |
Geschwindigkeit: | 21,5 kn |
Reichweite: | 4700 sm bei 10 kn |
Besatzung: | 1133 |
Bewaffnung: |
|
Panzerung |
|
Die Lorraine war ein Schlachtschiff der französischen Marine und Teil der drei Schiffe umfassenden Bretagne-Klasse.
Konstruktion
Die Kiellegung erfolgte am 1. Mai 1912 bei den Ateliers & Chantiers de la Loire in Saint-Nazaire, der Stapellauf am 30. September 1913. Sie wurde am 27. Juli 1916 in Dienst gestellt und trug in derselben Aufstellung wie ihre Schwesterschiffe, 10 der neuen 340 mm L45 Modèle 1912-Geschütze (2 Zwillingstürme vorne, 2 achtern, ein Zwillingsturm mittschiffs), die ursprünglich für die gestrichenen Schlachtschiffe der Normandie-Klasse vorgesehen waren. Umbauten und Modernisierungen in den Jahren 1921–1922, 1926–1927 und von 1934 bis 1936 brachten der Lorraine zwischen den Kriegen einen leistungsfähigeren Antrieb (reine Öl- und keine Kohlefeuerung mehr), einen Flugzeugkatapult anstelle des Geschützturmes mittschiffs und moderne Flugabwehrwaffen. Trotz der Leistung von 43 000 PS nach Antriebsumbau lief das Schiff in der Spitze nur 21 kn, was in Kombination mit ihrer relativ dünnen Panzerung eine im Gefecht fragwürdige Standhaftigkeit bedingte.
Die Lorraine hatte zwei Schwesterschiffe:
Einsätze und Geschichte
Die Lorraine diente in beiden Weltkriegen im Mittelmeer zusammen mit ihren zwei Schwesterschiffen.
In der Anfangszeit des Zweiten Weltkriegs beförderte sie im November 1939 die Goldreserven Frankreichs in die Vereinigten Staaten. Danach wurde sie in das östliche Mittelmeer beordert. Nach der französischen Kapitulation 1940 wurde das Schiff, aufgrund einer Vereinbarung zwischen den Admirälen Andrew Cunningham und René-Émile Godfroy, am 22. Juni 1940 von den Briten in Alexandria entwaffnet und interniert. Wieder bewaffnet wurde sie in am 31. Mai 1943 in die Reihen der Alliierten aufgenommen und führte mehrere Küstenbeschussoperationen aus, unter anderem als Unterstützung der Operation Dragoon am 15. August 1944. Auch an der Atlantikküste beschoss sie zur Unterstützung diverser alliierter Operationen Küstenbefestigungen.
Nach dem Kriegsende in Europa wurde sie als Trainingsschiff eingesetzt, am 17. Februar 1953 außer Dienst gestellt und 1954 abgewrackt.
Literatur
- Anthony Preston, An Illustrated History of the Navies of World War II (Bison Books Ltd., London, 1976) ISBN 0-600-36569-7