Ludo

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 16. Oktober 2016 um 07:44 Uhr durch 88.65.67.156 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
aufgebautes Brett

Ludo, auch Ludi genannt,[1] ist ein sehr einfaches Pachisi-Derivat. „Ludo“ kommt aus dem Lateinischen und heißt übersetzt „ich spiele“.

Geschichte

Das Spiel wurde in England 1896 unter der Patentnummer 14636 patentiert [2] und ist aus dem Spiel Patchesi hervorgegangen. Patchesi wurde von der 1795 gegründeten Firma John Jaques & Son als erstes englisches Pachisi-Derivat hergestellt und bis in die 1920er vertrieben [3]. Ludo ist eine stark vereinfachte und kindgerechte Version des Patchesi. Ebenso wurden die Wege des Spiels klarer farblich und mit Pfeilen herausgearbeitet. Ein großer Unterschied zum Patchesi ist, dass bei Ludo die Spielsteine im Uhrzeigersinn gezogen werden. Damit ist Ludo das erste Pachisi-Derivat, welches die ursprüngliche Zugrichtung änderte.

Wahrscheinlich ist es der direkte Vorgänger des ''Mensch ärgere Dich nicht''.

Spielregeln

Die ursprünglichen Spielregeln sind sehr einfach: Gewürfelt wird mit einem einzigen Würfel. Aus den Ecken (Yards) darf mit einer Sechs herausgezogen werden. Eine Sechs ermöglicht einen weiteren Wurf. Es darf nur ein Spielstein auf einem Feld stehen. Steht auf einem Zielfeld eine gegnerische Figur, so wird diese geschlagen und muss zurück in ihre Ecke. Es gibt keine sicheren Felder außer dem Feld vor dem eigenen Yard und den „Treppen“. Kommt eine Figur auf ein Feld, das von einer eigenen besetzt ist, so werden diese ähnlich wie beim Spiel Yut zu einem Spielstein vereinigt. Sie ziehen dann gemeinsam, werden aber auch beide von einer gegnerischen Figur geschlagen. Blockaden auf Feldern wie in den meisten anderen Pachisi-Derivaten gibt es nicht. Es muss mit einem genauen Wurf in die Mitte gezogen werden.[4]

Es gibt sehr viele Varianten der Spielregeln. Eine häufige Variante ist, dass die Blockaden wieder erlaubt sind. Ebenso häufig ist eine Variante, dass die Möglichkeit der Vereinigung zweier Spielsteine nicht existiert. Bei früheren Versionen waren die Spielsteine noch in der Form der Spielsteine beim Dame Spiel oder einfache Blättchen.[4] Neuere Ausgaben haben Pöppel (Männchen) beigelegt, wie sie auch im Mensch ärgere Dich nicht oder Eile mit Weile üblich sind. Mit diesen lassen sich keine „Zweiertürme“ bauen und so ist diese Spielregel entfallen.

Einzelnachweise

  1. Ludo/Ludi auf www.classicgameboardstore.com, abgerufen am 28. Juni 2014.
  2. Tradgames Abhandlung über Pachisi & Ludo, abgerufen am 16. November 2007
  3. canton de vaud, département de la formation et de la jeunesse (dfj), des jeux et des hommes
  4. a b Erwin Glonnegger: Das Spiele-Buch. Brett- und Legespiele aus aller Welt. Herkunft, Regeln und Geschichte. Maier u. a., Ravensburg u. a. 1988, ISBN 3-473-42601-6.

Weblinks

Commons: Ludo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien