Lutherkirche (Stendal)
Die Lutherkirche ist eine evangelische Kirche im zur Stadt Stendal gehörenden Stadtteil Röxe in Sachsen-Anhalt.
Architektur und Geschichte
Die Kirche wurde in den Jahren 1904/1905 im Stil der Neogotik errichtet. Der Entwurf entstand unter Leitung von Oberbaurat Oskar Hossfeld, dem für Kirchenbau zuständigen Referenten im preußischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Berlin; die Ausarbeitung oblag einem seiner Mitarbeiter, Regierungsbaumeister Roger Slawski, der aber noch 1904 das Ministerium verließ.
Zuvor hatte die Kirchengemeinde die Alte Dorfkirche Röxe genutzt, die seitdem als Friedhofskapelle dient.
Die Saalkirche wurde aus Backstein errichtet. Östlich des Schiffs befindet sich ein kleiner rechteckiger Chor. Auf der Westseite des Schiffs ist der mächtige Kirchturm eingefügt. Der Turm trägt einen spitzen Helm, der von vier Wichttürmen flankiert wird. Das Kirchenschiff verfügt über Strebepfeiler, zwischen denen jeweils ein Fensterpaar mit gegiebelten Stürzen angeordnet ist. Das an der Westseite befindliche Doppelportal ist rechteckig mit Ornamenten aus Formsteinen umrahmt, wobei sich die Gestaltung an das Vorbild des Querhausportals der St.-Stephan-Kirche in Tangermünde anlehnt.
Das Innere der Kirche wird von einer abgestuften Holzbalkendecke überspannt. Ursprünglich bestanden polygonale Dachhäuschen, die das Innere belichteten. Diese Aufbauten wurden jedoch um 1970 entfernt. Sowohl im Untergeschoss des Turms als auch im Chor befindet sich ein Kreuzgratgewölbe. Die Inneneinrichtung stammt einheitlich aus der Bauzeit der Kirche. Das Schiff verfügt über umlaufende Emporen.
Literatur
- Die neue evangelische Kirche in Röxe bei Stendal. In: Zeitschrift für Bauwesen. 57. Jahrgang 1907, Heft IV bis VI, Spalte 163 ff.
- Evangelische Kirche Röxe. In: Atlas zur Zeitschrift für Bauwesen, 57. Jahrgang 1907, Blatt 26–29. (gedruckte Wiedergabe der Pläne, online, abgerufen am 22. Mai 2014)
- Dehio-Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen-Anhalt I, Regierungsbezirk Magdeburg. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 2002, ISBN 3-422-03069-7, Seite 781.
Koordinaten: 52° 35′ 25,1″ N, 11° 50′ 32,1″ O