Creative Europe MEDIA

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. November 2010 um 18:06 Uhr durch Handlungsreisender (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

MEDIA (französisch für Mesures pour Encourager le Développement de l´Industrie Audiovisuelle, also Maßnahmen zur Förderung der Entwicklung der audiovisuellen Wirtschaftsbranche) ist ein Programm der Europäischen Union zur Förderung der europäischen Filmwirtschaft. Hauptförderungsgegenstand ist die Filmprojektentwicklung sowie der Verleih und Vertrieb europäischer Filme außerhalb ihres Herkunftslandes. Das MEDIA-Programm ist in allen Mitgliedsländern aktiv, wobei auch nicht-EU-Mitglieder aufgenommen werden, wie etwa die Schweiz.

Ziel ist die langfristige Herausbildung von europäischen Kooperationen und Verflechtungen, um der US-amerikanischen Marktbeherrschung am europäischen Filmmarkt etwas entgegensetzen zu können. Unterstützt werden beispielsweise Filmverleihe beim Verleih europäischer Filme außerhalb ihres Herstellungslandes, Organisationen und Initiativen die den Förderzielen entsprechen oder auch Filmfestivals mit europäischen Programmschwerpunkten.

Das MEDIA-Programm wird jeweils für fünf bis sieben Jahre im Voraus beschlossen. So gab es bereits die Programme MEDIA I (1991–1995), MEDIA II (1996–2000) und MEDIA Plus (2001–2007). Seit 2007 und bis 2013 läuft MEDIA 2007.

Geschichte

Erste Initiativen für eine gemeinsame europäische Medienpolitik gab es bereits ab den 1960er-Jahren. Abkommen zur Erleichterung von europäischen Koproduktionen oder deren Förderung scheiterten vorerst jedoch an unterschiedlichen nationalen Interessen. Erst 1988 entstand vom Europarat ein erster Koproduktionsfonds, der unter dem Namen Eurimages noch heute existiert. Die Europäische Gemeinschaft (EG), der Vorgänger der EU, arbeitete jedoch noch immer an einem Konzept zur Förderung der europäischen Filmwirtschaft, wobei sich diese nicht auf die Produktion – wo auf nationaler Ebene sehr viele und unterschiedliche Förderinstitutionen und -konzepte bestehen – sondern auf die internationale Verbreitung europäischer Filme konzentrieren sollte. Bis 1987, nachdem bereits über 2000 Experten an der Erarbeitung von Projektvorschlägen und -konzepten beteiligt waren, erreichten die ersten Projekte ihre Einführungsphase.

So wurden zwischen 1987 und 1990 neun Förderprogramme auf ihre Praxistauglichkeit getestet, darunter das europäische Filmbüro EFDO in Hamburg, inzwischen als European Film Promotion (EFP) tätig, und die noch heute bestehende Initiative Cartoon.

Am 21. Dezember 1990 fasste der Rat der Europäischen Gemeinschaft den Beschluss zur „Durchführung eines Aktionsprogramms MEDIA (1991-1995)“. Dieses erste, auf fünf Jahre festgelegte, „MEDIA-Programm“ verfügte über ein Gesamtbudget von 200 Millionen ECU. In jedem europäischen Land wurden Büros gegründet, die MEDIA Desk und Antennen, um als Verbindungsstelle zwischen EG und dem jeweiligen Land aktiv zu sein. Bereits damals wurde vor allem der Verleih- und der Vertrieb von bereits fertiggestellten Filmen gefördert. Daneben wurden mit der MEDIA Business School, EAVE oder Sources auch die Aus- und Fortbildung von Filmschaffenden gefördert sowie mit den Initiativen Script, Cartoon, Documentary und Map-TV die Projektentwicklung, die jeder Filmproduktion vorausgeht.

1996 trat das Nachfolgeprogramm, MEDIA II, in Kraft. Es verfügte über ein Budget von 310 Millionen ECU. Nach Analyse des Vorgängerprogramms, das unter anderem wegen der vielfachen Überschneidung der 19 einzelnen Projekte kritisiert wurde, wurde MEDIA II in lediglich drei Projekte, den Hauptförderungszwecken entsprechend, gegliedert: Projektentwicklung, Vertrieb und Fortbildung.

Nachfolger von MEDIA II wurde MEDIA Plus, das ein Budget von 483 Millionen Euro aufwies, verteilt auf die Jahre 2001 bis 2006. Die Zahl der Mitgliedsländer erhöhte sich auf 31, einschließlich der Schweiz. Seit 2007 und bis 2013 läuft als Nachfolgeprogramm MEDIA 2007, das ein Gesamtbudget von 755 Millionen Euro aufweist. Mittlerweile gibt es insgesamt 32 Teilnehmerländer.

Weblinks