Madu

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Madu
Angaben
Waffenart: Stichwaffe, Schutzwaffe
Bezeichnungen: Maru, Singauta, Fakir’s Horns
Verwendung: Waffe, traditionelle Waffe, zivile Waffe
Entstehungszeit: ca. 16. Jh
Einsatzzeit: bis heute
Ursprungsregion/
Urheber:
Indien, Fakire
Verbreitung: Indien
Gesamtlänge: ca. 22 cm – ca. 89 cm
Griffstück: Horn, Metall
Besonderheiten: Oft ist in der Mitte des Schildes ein kurzer Dolch angebracht. An den Enden der Hörner sind bei manchen Versionen spitze Klingen angebracht.
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Ein Madu (auch Maru, Singauta oder Fakir’s Horns) ist eine mittelalterliche Angriffs- und Verteidigungswaffe aus Indien.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Madu (Schild) besteht aus den Hörnern von Antilopen. Sie sind parallel nebeneinander befestigt, wobei die Hornspitzen gegeneinander ausgerichtet sind, sodass jeweils eine Spitze in eine andere Richtung zeigt. Beide Hörner sind durch zwei Stege aus Eisen miteinander verbunden, wobei etwas Abstand eingehalten wird, um Platz für die Hand zu bieten. In der Regel wird in der Mitte, dort wo eines der Hörner als Griff dient, ein kleiner Schild angebracht. Der Schild besteht aus Eisen oder aus Leder.

An manchen Madus sind an den Hornenden metallene Spitzen angebracht, die scharf geschliffen sind. Es gibt auch eine mit dem Madu verwandte Version ohne Schild. Diese nennt man „Hörner des Fakirs“ (engl. Fakirs's Horns). Die stumpfen Enden der Hörner sind oft mit metallenen Kappen abgedeckt, die in Form von Tierköpfen gestaltet sind.

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Madu dient im Kampf als Verteidigungs- und Angriffswaffe. Während man in der rechten Hand beispielsweise einen Säbel führt, nimmt man den Madu in die linke Hand. Mit dem Schild und den Hörnern ist es möglich, gegnerische Säbelhiebe abzuwehren. Ist der Gegner durch einen Angriff abgelenkt, ist es möglich, mit den Hörnerspitzen zuzustechen. Die „Hörner des Fakirs“ sind fast identisch mit dem Madu; bis auf den fehlenden Schild. Sie wurden von Fakiren benutzt, da es diesen verboten war, Waffen zu tragen. Diese „Hörner des Fakirs“ galten im alten Indien nicht als Waffe.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gayatri Nath Pant, Indian shield. Army Educational Stores, New Delhi 1982
  • George Cameron Stone: A Glossary of the Construction, Decoration and Use of Arms and Armor in All Countries and in All Times. With an introduction by Donald J. LaRocca. Courier Dover Publications, Mineola NY 1999, ISBN 0-486-40726-8, (Online einsehbar)
  • Lord Egerton of Tatton: Indian and Oriental Armour. Courier Dover Publications u. a., Mineola NY u. a. 2002, ISBN 0-486-42229-1.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]