Monochrome Malerei

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Monochromes Blau, ähnlich dem International Klein Blue von Yves Klein

Bei der monochromen Malerei beschränkt sich der Künstler auf den Gebrauch einer Farbe oder eine Farbe ist zumindest vorherrschend. Nicht unter diesen Begriff gerechnet werden graphische Werke, wobei aber Lavierung in Tusche als Grenzfall beziehungsweise eigenständige Werkgattung gesehen wird, so etwa Chinesische Tuschmalerei.

Begrifflichkeit

Die Bezeichnung Monochromie kommt vom griechischen monos = „einzig“ und chroma = „Farbe“. Sie ist der Gegensatz zur Polychromie (Vielfarbigkeit). Als Monochrome Malerei wird daher die einfarbige Malerei bezeichnet, dabei kann es sich beispielsweise um eine Leinwand handeln, die mit nur einer Farbe bemalt ist. Es kann sich ebenso um eine flächige Ausbreitung einer einzelnen Farbe handeln, hierzu können, je nach Auslegung des Begriffs, auch Farbnuancen und Abstufungen einer Farbe (beispielsweise unterschiedliche Blautöne) hinzugerechnet werden. Monochrome Malerei kann daher auch als Einfarbmalerei bezeichnet werden, wobei der Farbe eine das Werk beherrschende Bedeutung zukommt.[1]

Bei der monochromen Malerei werden oftmals hellere und dunklere Tonwerte einer einzigen Farbe verwendet, sie findet sich beispielsweise in Ornamenten oder Mustern auf Tapeten und Stoffen. Dies wird daher oftmals auch als „Ton-in-Ton-Malerei“ bezeichnet.[2]

Ton-in-Ton-Malerei

Als Ton-in-Ton-Malerei wird eine meist harmonisch wirkende Malerei bezeichnet, die aus sehr eng verwandten Farbtönungen besteht. Hierbei ist ein Grundton (Mittelton) vorherrschend. Eine frühe Phase der Monochrommalerei findet sich bereits vom Barock bis zum Historismus. Diese Malweise wird auch als Camaieu bezeichnet. Wenn lediglich Grautöne verwendet werden, spricht man von Grisaille.[3] Daneben gibt es andere Formen, etwa Sepiamalerei im Braun der Tintenfischtinte.

Camaïeu

Die Bezeichnung Camaieu stammt vom französischen „peinture en camaïeu“ („gemalt wie eine Kamee“) und bezeichnet eine monochrome Ausgestaltung der Malerei in mehreren Tönungen ein und derselben Farbe. Diese Art der Bildgestaltung war schon im 16. Jahrhundert in Italien gebräuchlich. Im 18. Jahrhundert wurden sie beispielsweise als Miniaturen ausgeführt oder unter Glas, als Dekor in Dosendeckeln oder für Porzellan, eingesetzt. Dabei sollte der Eindruck beispielsweise eines Elfenbeinreliefs erwecken werden. Wurden dafür ausschließlich Gelbtöne verwendet, so nannte man diese Unterart „Cirage“.[4]

Monochromatik der Moderne

In der Moderne entwickelte sich eine Monochromatik in extremer Buntmalerei bis hin zu streng monochromatischen Werken, die völlig abstrakt in (nahezu) einem Farbwert gehalten sind. Kasimir Malewitsch ist ein bekannter Maler des 20. Jahrhunderts, der sich damit beschäftigte. Daneben gilt Yves Klein als bedeutender Vertreter. Seine Bildkompositionen sind ganz in einem Ultramarinblau mit dem Namen International Klein Blue gehalten, der auch Bestandteil der Bildtitel ist. Er selbst nannte sich „Yves le Monochrome“ und experimentierte seit 1946 mit dieser Praxis.[2]

Zu den wichtigsten Vertretern der deutschen monochromen Malerei gehörte Raimund Girke. In einem großen Artikel des zeitmagazins, einer Beilage der Wochenzeitung Die Zeit, wurde er einmal als „Der weiße Riese“ bezeichnet, was mit seiner 1957 begonnenen Beschränkung auf die Farbe Weiß zusammenhängt, die er fortan nur noch in geringem Maße modulierte, erst sehr konstruktiv, häufig auf Grundformen wie Kreis und Quadrat beschränkt, später auch freizügiger mit starkem Hang zur gestischen Malerei. Aber immer war die Farbe auf Weiß und Abtönungen des Weiß ins Graue und Blaue beschränkt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Anne-Noëlle Menzel: Variantenreiche monochrome Malerei. auf symbolforschung.ch, abgerufen am 25. August 2013.
  2. a b Monochromie auf beyars.com, abgerufen am 25. August 2013.
  3. Ton-in-Ton auf beyars.com, abgerufen am 25. August 2013.
  4. Camaïeu auf beyars.com, abgerufen am 25. August 2013.