Nadelholz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. Februar 2015 um 16:09 Uhr durch Hkoeln (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Fichtenholz mit deutlich sichtbaren Jahresringen
Zellarten im Nadelholz

Mit Nadelholz im eigentlichen Sinne wird das Holz der Nadelbäume bezeichnet. Verschiedentlich wird der Ausdruck insbesondere in der Pluralform „Nadelhölzer“ jedoch auch als Synonym für Nadelbäume verwendet.

Das Holz der Nadelbäume besitzt keine Tracheen, so dass die im Vergleich englumigen Tracheiden neben Festigungsfunktionen auch den Transport des Wassers übernehmen müssen. Hierzu werden im Frühjahr Tracheiden mit größerem Durchmesser und dünnen Wänden als Frühholz gebildet. Sie sind durch zahlreiche Hoftüpfel verbunden. Im Sommer werden die Durchmesser kleiner und die Wandstärken größer. Das dann gebildete Spätholz dient der mechanischen Festigung des Stammes. Der Wechsel zwischen Spät- und Frühholz lässt die Jahresringe deutlich hervortreten.

Einige Nadelbäume bilden im Vergleich zum Splintholz ein farblich dunkler erscheinendes Kernholz, beispielsweise Lärchen (Larix spec.), Waldkiefer (Pinus sylvestris), Douglasie (Pseudotsuga menziesii), Eibe (Taxus spec.). Bei Tannen (Abies spec.) und Fichten (Picea spec.) ist kein Farbunterschied vorhanden. Bei der Holzverarbeitung zu dekorativen Zwecken findet dies Berücksichtigung.

Das Nadelholz besteht zu 90 bis 95 % aus längs verlaufenden Tracheiden und ist somit insgesamt homogener als das Holz der Laubbäume. Der Rohdichtebereich ist mit 0,3 bis 0,6 relativ eng begrenzt. Unter Anderem weil es Harz enthält, ist Nadelholz im Vergleich zu gleichschweren Laubhölzern resistenter gegen Witterung und Pilzbefall, ebenso ist es korrosionsbeständiger gegenüber Chemikalien. Auf Grund der meist geringen Schwindung ist es auch form- und dimensionsstabiler. In Verbindung mit der guten Bearbeitbarkeit lassen diese Eigenschaften eine vielseitige Verwendung insbesondere als Bau- und Schnittholz zu.

Zu den wichtigsten heimischen Nadelhölzern Europas gehören Fichten-, Tannen-, Lärchen- und Kiefernholz während andere Nadelhölzer wie Eibenholz nur eine geringe Bedeutung haben.

Literatur

  • Rudolf Mombächer: Holz-Lexikon - Band 2. 3. Auflage. DRW-Verlag. Stuttgart 1988. ISBN 3-87181-318-4
  • Reinhold Erlbeck, Ilse Haseder und Gerhard K. F. Stinglwagner: Das Kosmos Wald- und Forstlexikon. Franckh-Kosmos. Stuttgart 1998. ISBN 3-440-07511-7

Weblinks

  • www.holzwurm-page.de, Informationen zu und Vergleiche von Laub- und Nadelholz, Abbildungen von Holzschnitten und mikroskopischem Aufbau
  • www.forst.tu-muenchen.de Wichtige Merkmale der Nadelhölzer, Informationen zum mikroskopischen Aufbau von Nadelhölzern und weitere Informationen zu Holz