Nationalstiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen

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Die Nationalstiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen war eine deutsche Stiftung zur Versorgung der Kriegerwitwen und Kriegswaisen des Ersten Weltkrieges.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Nationalstiftung wurde bereits im September 1914, einen Monat nach Kriegsbeginn, gegründet. Ähnlich wie die Einrichtungen der Hindenburg-Spende und der Ludendorff-Spende, die sich um Kriegsbeschädigte kümmerten, ergänzte sie die staatlichen Fürsorgeleistungen, in diesem Fall für Witwen und Waisen.[1] In kurzer Zeit wurden ein Zentralausschuss sowie regionale Ausschüsse wie die Provinzialausschüsse (in Preußen) und die Landesausschüsse (in den übrigen Bundesstaaten des Deutschen Reiches) gegründet und vor allem Hunderte von Kreis- und Ortsausschüsse.[2] Die Ortsausschüsse sammelten Spenden unter anderem bei Kriegsnagelungen von Eisernen Kreuzen. Zum 1. Januar 1918, also noch vor dem letzten Kriegsjahr, wurde die Zahl der zu versorgenden Kriegerwitwen im Deutschen Reich auf etwa 500.000 geschätzt.[3]

Heute führt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales die Rechtsaufsicht über die Nationalstiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen.[4][5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • August Stocker: Kriegshinterbliebenenfürsorge. Ein Handbuch der sozialen Fürsorge für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen. Macklot, Karlsruhe, 2., verbesserte Aufl. 1918.
  • Alice Simmel, Elisabeth Schott, Helene Stranz, Karl Reutti: Kriegshinterbliebenenfürsorge in Preußen. Ergebnis einer Umfrage bei der amtlichen Fürsorgestellen (= Schriften der Nationalstiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen, Bd. 10). Heymann, Berlin 1919.
  • Karl Reutti: Die Entwicklung der Militär-Hinterbliebenen-Versorgung in Deutschland (= Schriften der Nationalstiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen, Bd. 12). Heymann, Berlin 1920.
  • Pierluigi Pironti: Kriegsopfer und Staat. Sozialpolitik für Invaliden, Witwen und Waisen des Ersten Weltkriegs in Deutschland und Italien (1914–1924). Böhlau Verlag, Köln 2015, ISBN 978-3-412-22519-3.
  • Peter Käser: Mitten im Krieg. Nationalstiftung für die Hinterbliebenen – Die Kriegsnagelung im I. Weltkrieg in Seyboldsdorf, Vilsbiburg 2016, abgerufen am 28. Juni 2019.

Archivalien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Richtlinien für die den Kriegswitwen und -waisen seitens der „Nationalstiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen“ zu gewährende Fürsorge. In: August Stocker: Kriegshinterbliebenenfürsorge. Ein Handbuch der sozialen Fürsorge für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen. Macklot, Karlsruhe, 2., verbesserte Aufl. 1918, S. 237–240. hier S. 237.
  2. Helene Stranz: Die Fürsorgestellen. In: Alice Simmel, Elisabeth Schott, Helene Stranz, Karl Reutti: Kriegshinterbliebenenfürsorge in Preußen. Ergebnis einer Umfrage bei der amtlichen Fürsorgestellen. Heymann, Berlin 1919, S. 11–28, hier S. 12.
  3. Karl Reutti: Zahlenergebnis. In: Alice Simmel, Elisabeth Schott, Helene Stranz, Karl Reutti: Kriegshinterbliebenenfürsorge in Preußen. Ergebnis einer Umfrage bei der amtlichen Fürsorgestellen. Heymann, Berlin 1919, S. 1–10, hier S. 1.
  4. Verzeichnis der rechtsfähigen Stiftungen bürgerlichen Rechts mit Sitz in Berlin, Stand: 5. August 2021, S. 15.
  5. Bundesministerium für Arbeit und Soziales: Aktenplan Abteilung I, Nr. 53281: Nationalstiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen.